Grausame Delfinjagd in Taiji hat begonnen
01.09.2021
Grausame Delfinjagd in Taiji hat begonnen
Die grausame Delfinjagd in Taiji hat begonnen. Das malerische Fischerdorf Taiji südwestlich von Honshu in Japan ist für seine alljährliche Delfinjagd berüchtigt. Bei dieser werden zwischen September und April bis zu 2.500 Delfine und kleine Wale in den Küstengewässern getötet.
Mit einer Treibjagd erzeugen die Jäger in Motorbooten eine “Schallmauer” zwischen den Delfinen und dem offenen Meer. Sie schlagen auf Metallstangen im Wasser, diese haben an einem Ende glockenförmige Vorrichtungen zur Verstärkung des Schalls. Die Delfine, die mit Sonar navigieren, sind sofort desorientiert und verängstigt. Sie schwimmen verzweifelt ans Ufer, um dem Lärm zu entkommen. Dort werden sie in einer kleinen Bucht zusammengepfercht und über Nacht in Netzen gefangen. Bei Sonnenaufgang am nächsten Morgen treibt man sie in eine angrenzende “Tötungsbucht”. Hier werden sie von Jägern mit Harpunen, Angelhaken und Messern erstochen.
Das türkisblaue Wasser der Bucht färbt sich buchstäblich rot vom Blut der Tiere. Einige verletzte oder erschöpfte Delfine ertrinken einfach. Fischer ziehen die noch lebenden Tiere mit Haken und Harpunen auf Boote oder binden sie am Schwanz fest so dass ihre Atemlöcher unter Wasser gedrückt sind. Die Tiere transportiert man mit Lastwagen oder an ihren Schwänzen über Betonstraßen zu einem nahe gelegenen Lagerhaus. Dort schlachtet man sie. Auf die noch lebenden Tiere stechen die Jäger erneut ein, dann werden sie ihren Verletzungen überlassen und verbluten. Einige ertrinken in ihrem eigenen Blut.
Vertreter japanischer Delfinarien, Trainer und Tierärzte beobachten die Delfinjagd und unterstützen diese teilweise sogar. Die Delfinarien nehmen an der Jagd teil, um Delfine für ihre eigenen Shows oder zum Verkauf an Delfinarien und Vergnügungsparks in anderen Teilen Asiens und Europas zu kaufen. Ein einziger Delfin kann mehr als 150.000 Dollar einbringen.
Demonstranten aus aller Welt versammeln sich
Demonstranten aus aller Welt kommen regelmäßig nach Taiji, um die internationale Aufmerksamkeit auf die Grausamkeit der Jagd zu lenken. Jäger und örtliche Regierungsbeamte beteuern indes, dass die Delfinjagd eine stolze lokale Tradition und Delfinfleisch Teil der japanischen “Esskultur” sei. Sie geben sich auch große Mühe, das Töten und Schlachten der Tiere vor ausländischen Beobachtern zu verbergen. Die große Mehrheit der japanischen Öffentlichkeit weiß nicht einmal etwas von der Jagd. Straßensperren verhindern den Zugang zu den Klippen oberhalb der Buchten. Die Tötung erfolgt bei Sonnenaufgang, damit das Blut ins Meer gespült wird, bevor die Touristen am Nachmittag eintreffen, um die Landschaft zu bewundern.
In dem preisgekrönten Dokumentarfilm “Die Bucht” wurde 2009 erstmals die breite Öffentlichkeit auf die Delfinjagd aufmerksam gemacht. Trotz vieler Protestaktionen gemeinnütziger Organisationen weltweit, wie dem „Dolphin Project”und „Sea Shepherd Global”, hält Japan bis heute an der jährlichen Jagd in der Bucht von Taiji fest.
Ägypten, Rotes Meer, Hurghada, Deutsche Tauchschule, James & Mac Diving Center – Fotonachweis: Natalia Pryanishnikova