Der erste Wochenrückblick 2022
08.01.2022
Der erste Wochenrückblick 2022
Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Diving Trips einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier kommt der erste Wochenrückblick 2022:
Mit der Bahlul unterwegs im Norden und Süden und große Rochen überall
Kurz vor dem Ende des Jahres 2021 waren unsere Taucher nochmal richtig unterwegs. Das Wetter war fantastisch und wie sich im Nachhinein herausstellte, war das die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Aber der kam erst zwei Tage später, deshalb konnten wir uns nochmal ordentlich austoben unter Wasser.
Zunächst ging die große Reise Richtung Norden zum berühmten und wunderschönen Wrack der Thistlegorm. Die Strömung am Wrack stellte kein Problem dar, denn die Thistlegorm selber bietet mit ihren betauchbaren Innenräumen guten Schutz und hier gibt es ja auch am meisten zu entdecken. Ein großer Napoleon patrouillierte rund ums Wrack und begleitete unsere Wrackfans immer wieder mal ein Stückchen. Ein wunderschöner Tauchtag ging später mit einer ruhigen und sonnigen Heimfahrt zu Ende.
Auch den Silvestertag nutzten unsere Tauchgäste voll aus. Diesmal ging es in die andere Richtung, nämlich in den Süden. Da zwei Tauchgänge am Panorama geplant waren, konnten unsere Taucher zuerst die Ostseite und das Südplateau und dann das Nordplateau erkunden. Ein absolutes Highlight war ein Schwarzspitzenhai, der friedlich vorbeizog. Doch nicht nur beim Panorama Reef war was geboten, auch bei Shaab Pinky hatten unsere „Daheimgebliebenen“ einen spektakulären Tauchgang. Ein Grauer Riffhai zog durchs Blauwasser und ein Ammenhai ließ sich entspannt in seiner Höhle ablichten. Was für ein tolles Ende eines Jahres!
Nur einen Tauchgang wie üblich gab es am ersten Tag des neuen Jahres 2022. Das Meer war ruhig bei der Abfahrt gegen Mittag und so bot sich noch einmal die Chance, nach Shaab Pinky zu fahren. Auf der Heimfahrt nach einem ruhigen Tauchtag zogen Wolken am Himmel auf und dann begann ein Wetterspektakel, wie man es selten erlebt!
Am Tag darauf zeugte nur noch die etwas trübe Sicht Unterwasser von den Wetterkapriolen und wir konnten mit schönen und entspannten Tauchgängen in ein hoffentlich tolles 2022 starten.
Ein weißes Neujahr in Hurghada
Was für ein Start ins neue Jahr! Silvester war gerade vorüber und unsere Taucher kletterten nach ihrem Neujahrstauchgang zurück aufs Boot, da zogen plötzlich immer mehr Wolken am Himmel auf. Riesige Wolkengebirge türmten sich am Himmel und es wurde immer dunkler. Dann fing es an zu regnen. Ok, das kann ja mal vorkommen, dachten sich alle. Regen ist zwar äußerst selten bei uns hier in Hurghada, aber wir haben es doch schon das eine oder andere Mal erlebt.
Nur dieses Mal blieb es nicht beim Regen. Nach kurzer Zeit fielen die ersten, teilweise Tischtennisball großen Hagelkörner vom Himmel. Noch auf der Heimfahrt an die Tauchbasis entstanden die ersten Videos von diesem Naturspektakel. Doch dann ging es erst richtig los! Ein Hagelsturm sorgte dafür, dass Hurghada plötzlich weiß wurde. Eine regelrechte Winterlandschaft präsentierte sich unseren Gästen rund ums Giftun. Sekalla glich kurzzeitig St. Moritz. Leider wird aus Hagel ganz schnell auch Wasser und so hatten wir nach einiger Zeit eine Überschwemmung auf den Straßen. Auch in den Gebäuden floss das Wasser teils durch die Decke, teils über den Fußboden. Am Rand der Wüste ist man doch nicht so auf Regenschauer eingerichtet. Über dem Meer tobte bis am späten Abend ein Gewitter. Ein wahnsinniges Naturschauspiel, das keiner der Anwesenden wohl so schnell vergessen wird!
Gleich am nächsten Morgen war der Spuk aber schon wieder vorbei. Das Gewitter hatte sich ausgetobt, der Hagel war geschmolzen und die Sonne stand schon wieder hoch am Himmel. Nur das verbleibende Wasser auf den Straßen zeugte noch vom vergangenen Tag. Aber auch die Straßen wurden durch die Sonne und den Wind bald wieder getrocknet und so bleibt nur die Erinnerung an ein spektakuläres Neujahr 2022. Wir haben für euch noch ein paar Bilder von diesem Tag:
Unsere Boote dürfen endlich wieder aufs Trockendock
Am Anfang eines jeden Jahres beginnt bei uns die Zeit für das Trockendock. Einmal jährlich unterziehen wir allen unseren Booten eine Wellness-Behandlung. Der alte Lack kommt ab, alle Schäden, die im Laufe des Jahres durch Salzwasser, andere Boote usw. entstanden sind, werden behoben, Planken werden ausgetauscht, die Elektrik wird überprüft und alles, was sonst noch kaputt ist, wird repariert. Die Innenräume werden renoviert und wieder schön gemacht. Am Ende werden unsere Schiffe neu angestrichen in ihren jeweiligen Farben und erstrahlen in völlig neuem Glanz.
Im letzten Jahr mussten wir leider eine Ausnahme machen, da es Pandemie bedingt aus verschiedenen Gründen nicht möglich war, unsere Flotte aufs Trockendock zu bringen. Unsere Boote präsentierten sich im Laufe der Zeit in einem gewissen Vintage Style. 😉 Umso glücklicher sind wir nun, dass bald alle unsere Schiffe wieder wie neu aussehen und wieder farbenfroh über das Rote Meer fahren können.
In diesem Jahr machten die Abu Lulu und die Abu Salama den Anfang und kletterten auf die Stützbalken vom Trockendock. Letzte Woche durften die Abu Salama und die kleine Lulu dann erstmalig in ihrem neuen, hübschen Kleid aufs Rote Meer hinausfahren. Pünktlich zu Silvester nahm die Abu Galambo ihren Platz auf dem Trockendock ein und wird gerade wieder “salonfähig” gemacht. Die andern Boote folgen nach und nach.
Auf dem Trockendock findet man übrigens neben vielen helfenden Händen auch immer die Bootscrews der jeweiligen Boote. Für sie ist es ebenfalls ein großes Ereignis, wenn ihr Boot wieder auf Vordermann gebracht wird.
Die ganze Prozedur dauert bei jedem Boot ca. 2 – 3 Wochen, es kommt darauf an, was genau gemacht, ausgebessert oder erneuert werden muss. Ein Ereignis ist auch immer die Rückkehr des Bootes vom Land ins Meer. Immer eine abenteuerliche Aktion, aber die Jungs machen das schon seit Jahrzehnten und wissen genau was sie tun.
Ein kleiner Delfin braucht dringend Unterstützung
Letzte Woche hat uns eine Anfrage für ein Hilfsprojekt erreicht, das wir gerne unterstützen! Der kleine Delfin Latif trägt ein eng um seine Fluke geschnürtes Seil und dieses muss dringend entfernt werden. Wir wollten den Aufruf gerne teilen und haben euch deshalb auch um Hilfe gebeten. Auf Facebook war die Resonanz bereits riesengroß, ein Danke dafür an alle!
Delfine sind neugierige Wesen, doch im Roten Meer lauern auch Gefahren, die ihnen zum Verhängnis werden können. Ein junger Delfin namens Latif hat sich bei einer seiner Erkundungstouren im Roten Meer mit der Schwanzflosse in einem Seil verfangen und trägt das eng um die Flosse gewickelte Seil nun Tag für Tag mit sich herum. Er braucht jetzt dringend Hilfe!
Mit einem durch eine Crowdfundingaktion finanzierten Projekt soll Latif nun vom Seil an seiner Schwanzflosse befreit werden. So kann ihm im besten Fall ein normales Leben ohne Schmerzen ermöglicht werden. Je länger er das Seil um die Schwanzflosse gewickelt hat, desto tiefer wird es einschneiden, was ihn wohl irgendwann seine Schwanzflosse und somit auch sein Leben kosten wird. Es gibt noch andere Delfine im Roten Meer, die ebenfalls ein Seil am Körper haben. Auch ihnen soll geholfen werden.
Die Rettungsaktion von Latif soll mit mehreren Kameras professionell dokumentiert werden, um so auch auf die durch Fischerseile entstehenden Gefahren aufmerksam zu machen. Mit der finanziellen Unterstützung kann die komplette Rettungsaktion inklusive Dokumentation finanziert werden. Möglich ist das durch eine reine Spende oder auch durch den Kauf eines T-Shirts etc.
Alle genauen Informationen findet ihr auf der Seite ‘Rettet Latif den Delfin‘. Hier könnt ihr das Projekt auch finanziell unterstützen. Weitere Informationen gibt es auch in diesem Video und auf den Seiten von Ulf Marquardt und der Dolphin Watch Alliance.
Der erste Wochenrückblick 2022
Das war der erste Wochenrückblick 2022. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!
Der erste Wochenrückblick 2022, Deutsche Tauchschule, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac, Werner100359, S.J. de Waard on Wikipedia, jaredd-craig on unsplash