Der März beginnt am Roten Meer

02.03.2024

Der März beginnt am Roten Meer

Der März beginnt am Roten Meer

Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Diving Trips einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Der März beginnt am Roten Meer und wir blicken auf das Geschehene zurück:

Der März beginnt am Roten Meer

Wracks, Delfine und viele bunte Fische überall

Bei uns ging es in der letzten Woche wieder gemütlich zu, wir genießen die letzten Züge des ägyptischen Winters bei strahlendem Sonnenschein. Es ist mal mehr, mal weniger windig, doch stets angenehm warm. Unsere Bahlul hat gestern ihre Reise vom Trockendock zurück in unseren Hafen angetreten. Bald kann es schon wieder losgehen zu den ersten Minisafaris im Frühling 2024.

Für den Start ins letzte Wochenende hatten sich unsere Tauchgäste einen schönen One-Way-Drift bei Ham Ham gewünscht. Da es etwas windig war, war das der perfekte Tauchplatz. Nach einer Stunde Fische gucken im Vorbeischweben gings dann wieder an Bord und weiter nach Shaab Tiffany. Bereits am Sonntag war der Wind weg und schon düsten wir in den Norden. Sowohl bei Umm Gamar als auch bei Shaab Rur konnten sich unsere Fotografen austoben und brachten viele gelungene Aufnahmen mit nach Hause.

Am Montag war es ebenfalls ruhig und das nahmen wir zum Anlass, unseren ersten Tauchgang bei Shaab Pinky zu machen. Wie immer war es hier großartig. Unsere Pause verbrachten wir gemeinsam mit der Galambo in Fanadir und da ging es auch für den zweiten Tauchgang ins Wasser zum Rochen gucken. Der Wind kam dann doch wieder und so standen für den Dienstag die Tauchplätze rund um Giftun und Abu Ramada auf dem Plan. Unterwasser war es herrlich ruhig und so konnten wir das Leben hier entspannt genießen.

Die schönste Überraschung der Woche erlebten wir am Mittwoch. Bei Shaab Quais trafen wir auf eine ganze Delfinfamilie, die fröhlich um uns herum schwamm. Am Donnerstag widmeten wir uns komplett dem Altmetall. Früh besuchten wir die El Minja und die Hassabella und am Nachmittag statteten wir dem neuen Unterwassermuseum mit seinen Militärfahrzeugen einen Besuch ab. Nun geht es schon wieder langsam Richtung Wochenende und wir freuen uns auf die erste Märzwoche.

Der bekannte Hotelier Mohammady Hwaidak ist im hohen Alter versorben

Eine sehr traurige Nachricht erreichte uns letzte Woche. Der bekannte Hotelier Mohammady Hwaidak ist von uns gegangen. Mohammady Hwaidak legte vor nunmehr 45 Jahren den Grundstein für den heutigen (Tauch)Tourismus am Roten Meer. Ein paar wagemutige Unterwasserfans hatte es vorher schon gegeben, doch ein Hotel, in dem Taucher günstig übernachten konnten, gab es nicht. Die ersten Tauchpioniere rund um Rudi Kneip galten mehr oder weniger als Exoten und schliefen im Zelt oder im VW-Bus.

Mohammady Hwaidak, der mit seiner Frau aus seiner Wahlheimat Deutschland in sein Heimatland Ägypten zurückgekehrt war und bereits in Kairo Erfahrungen als Hotelier gesammelt hatte, glaubte an den Tauchtourismus. Er eröffnete im Jahr 1979 ein erstes kleines Taucherhotel in Safaga. Da dieses von Beginn an erfolgreich war, beschloss er, das Gleiche etwas weiter nördlich zu wagen. Zwei Hotels gab es bereits in Hurghada, das ehemalige Sheraton und das Magawish Hotel. Beide hatten jedoch mit Tauchern nichts am Hut und waren auch eher im Luxusbereich angesiedelt. 

Allen Schwarzsehern zum Trotz beschloss Mohammady Hwaidak, in diesem verschlafenen Fischerdörfchen Grund zu erwerben und ein gemütliches und für Taucher erschwingliches Hotel inklusive Tauchbasis darauf zu errichten. Der damalige Gouverneur vom Roten Meer ließ eine Straße bauen und so konnte das Giftun Village Hotel Ende 1984 eröffnen. Im Jahr 1990 eröffnete Mohammady Hwaidak das Arabia Hotel und im Jahr 1996 folgte dann das Arabella Hotel.

Aus dem in vielen Augen zum Scheitern verurteilten Projekt von damals wurde ein Riesenerfolg, der bis heute besteht. Ohne Mohammady Hwaidak, seine Familie und seinem Glauben an Hurghada als perfekter Ort für Tauchbegeisterte würde es auch unsere Tauchschulen vermutlich nicht geben. Auch wenn er sich bereits vor längerer Zeit selbst aus dem Geschäft zurückgezogen hat, wird er doch immer der Vater des heutigen Hurghada bleiben und nie vergessen werden.

Der März beginnt am Roten Meer

Ägyptische Lebensmittelbank startet mobile Essensversorgung in 16 Regierungsbezirken

Viele ägyptische Familien müssen weit unter dem Existenzminimum leben. So wie es bei uns in Deutschland die Tafel gibt, so hat auch Ägypten eine Lebensmittelbank, die sich um die Essensversorgung für die Ärmsten der Armen kümmert. Mit dem Projekt „Tekeya Al-Mahrousa – die mobile Küche“ der Ägyptischen Lebensmittelbank soll das Leben der Menschen durch die Versorgung mit gesunden Mahlzeiten erleichtert werden.

Mithilfe von Foodtrucks werden zukünftig warme Mahlzeiten auf Ägyptens Straßen verteilt. Die mobilen Küchen sollen eine möglichst große Zahl von Begünstigten im ganzen Land erreichen. Zudem will man den humanitären Geist und die soziale Solidarität unter den Mitgliedern der Gemeinschaft fördern. Das Konzept der „Tekeya Al-Mahrousa“ geht bereits auf die osmanische Ära zurück. Es sollte immer einen Ort geben, an dem alle Menschen kostenlos essen konnten.

Die Entscheidung der Ägyptischen Lebensmittelbank, „Tekeya Al-Mahrousa“ wieder einzuführen, resultiert aus der Notwendigkeit, grundlegende menschliche Bedürfnisse zu befriedigen. Ziel ist es, die Ernährungssicherheit zu gewährleisten und den grundlegenden Ernährungsbedarf zu decken. So soll auch der Gesundheitszustand der armen Bürger verbessert und das Risiko chronischer Krankheiten im Zusammenhang mit Unterernährung verringert werden.

Die Tekeya Al-Mahrousa hat den Plan, monatlich über 68 400 Mahlzeiten in 16 Gouvernements in ganz Ägypten zu verteilen. Darunter sind Kairo, Gizeh, Beheira, Dakahlia, Gharbia, Menoufia, Sharqia, Fayoum, Beni Suef, Minya, Assiut, Assuan, Gizeh, Menoufia, die Rotes Meer Region, Sohag und Qena. Die Ägyptische Lebensmittelbank versorgt die kommunalen Organisationen mit trockenen Lebensmitteln, die sie für die Zubereitung von Mahlzeiten in ihren Küchen benötigen. Dabei sind Grundnahrungsmittel wie Reis oder Nudeln, Fleisch oder Geflügel und Gemüse.

Diese Mahlzeiten werden dann sorgfältig verpackt und für die Verteilung an berechtigte Familien in speziellen Verkaufsstellen vorbereitet, die verschiedene Bevölkerungsgruppen bedienen. Zu den Gruppen zählen allein verdienende Frauen, ältere und behinderte Menschen, Studenten mit Migrationshintergrund sowie Pilger.

Ägypten schließt „historisches“ 35-Milliarden-Dollar-Geschäft mit den VAE ab

Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) unterzeichneten in der letzten Woche ein gigantisches Investitionsabkommen zur Entwicklung der Halbinsel Ras al-Hekma an der Mittelmeerküste. Nach Ansicht von Wirtschaftsexperten sollen dadurch ausländische Direktinvestitionen in Höhe von 35 Mrd. US-Dollar in die ägyptische Wirtschaft fließen. Dies soll dazu dienen, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die derzeit herrschende Währungskrise zu überwinden. Der Staat Ägypten leidet sein einiger Zeit nicht nur an einer Devisenknappheit, auch die Wirtschaft ist angeschlagen.

Laut der ägyptischen Regierung handelt es sich bei dem Geschäft um die größte ausländische Direktinvestition in ein Stadtentwicklungsprojekt in der modernen Geschichte Ägyptens. Im Vorfeld war bereits wochenlang über den Deal spekuliert worden. Bei dem Abkommen handelt es sich um eine Partnerschaft zwischen der ägyptischen Regierung und einem emiratischen Konsortium unter der Leitung der Abu Dhabi Developmental Holding Company.

Bisher hat Ägypten bei der Kapitalbeschaffung auf große Erdgasvorkommen im Land gesetzt und darüber nachgedacht, den Suezkanal zu erweitern. Überdies soll die Tourismus-Infrastruktur stetig ausgebaut werden und auch durch den Bau der neuen Verwaltungshauptstadt sollten ausländische Investoren angezogen werden. Das alles hat bisher allerdings nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Nun soll das neue, durchaus umstrittene Projekt harte Währung ins Land bringen. Kritiker werfen der Regierung jedoch vor, das Land in einer der wertvollsten Küstenregionen Ägyptens zu verkaufen, anstatt es von lokalen Investoren entwickeln zu lassen.

Diese Bedenken versucht man jedoch zu zerstreuen. Der ägyptische Staat soll laut offizieller Aussage mit 35 % an den Gewinnen aus dem Megaprojekt beteiligt werden. Dies geschieht, obwohl es sich um eine private Investition handelt, bei der die Mehrheit der Anteile von einem Konsortium aus den VAE gehalten wird. Zudem soll das Investitionsabkommen ein positiver Faktor bei den Verhandlungen mit dem IWF stärken. Die Vereinbarung soll die Befürchtungen zerstreuen, dass Ägypten seinen Auslandsverpflichtungen nicht nachkommen kann.

Der März beginnt am Roten Meer

Das war: Der März beginnt am Roten Meer. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!

Der März beginnt am Roten Meer, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac,