Hurghada: Unser Rückblick auf die Woche
19.03.2022
Hurghada: Unser Rückblick auf die Woche
Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Diving Trips einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier kommt aus Hurghada: Unser Rückblick auf die Woche.
Der Wind schickte uns ans schöne Hausriff und ohne Wind gings in den Norden
Ein Start ins Wochenende mit Delfinbegrüßung? Besser kann es ja kaum laufen! Da machte es auch nichts, dass der Wind letzten Samstag schon recht kräftig blies. Aber für Fanadir lohnt ein wenig Schaukeln allemal. Nicht nur an der Oberfläche, auch Unterwasser begleiteten uns drei Delfine und machten den Tauchgang zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Am Sonntag war es ebenfalls windig und so suchten wir uns Shaab Abu Ramada als Anlegeplatz aus. Hier kann man bei jeder Wetterlage fantastische Tauchgänge erleben. Und tatsächlich, ein Büffelkopf-Papageifisch begleitete uns ein ganzes Stück. Selten anzutreffen, ist er ein begehrtes Objekt in unserem Preise-Pass und manch einer wartet sehr lange auf den heiß ersehnten Stempel.
Am Montag hatte der Wind seinen Höhepunkt erreicht und Ausfahrten mit dem Boot waren nicht mehr möglich, das Meer war offiziell von der Regierung gesperrt. Aber das hinderte uns natürlich nicht daran, Tauchen zu gehen. Unsere Schwesterbasis, das Blue Water Dive Resort, hat ja ein Hausriff, das man auf verschiedenen Wegen betauchen kann. Es gab jede Menge zu entdecken, das absolute Highlight waren zwei Harlekin-Geisterpfeifenfische! So machte es auch nichts, dass am Dienstag das Meer immer noch zu war und wir gleich nochmal am Hausriff loszogen.
Am Mittwoch hatte der Wind sich beruhigt und es ging wieder hinaus aufs Rote Meer. Drei Tauchgänge standen an auf der Abu Salama, Bei Shaab Dorfa trafen wir neben Hai-di, unserer kleinen Weißspitze, noch eine Schildkröte und einen Adlerrochen. Nach so einem guten Start in den Tag besuchten wir den Büffelkopf-Papageifisch in Shaab Abu Ramada und erforschten schließlich noch die Balena, unser Hauswrack.
In den Norden zog es uns am Donnerstag. Die Sonne schien uns ins Gesicht und die ruhige See bescherte uns wunderschöne Tauchgänge in Umm Gamar und Shaab Rur. So kann es weitergehen und wir freuen uns schon auf die nächste Woche!
Unsere Stars am Hausriff: Zwei Harlekin-Geisterpfeifenfische
Bei unseren Hausrifftauchgängen in der letzten Woche haben wir zwei wunderschöne Harlekin-Geisterpfeifenfische entdeckt, einen großen und einen kleinen. Da man die faszinierenden Geschöpfe äußerst selten ausfindig macht, ist die Freude jedes Mal umso größer. Doch was ist das eigentlich für ein Tier? Wir haben uns die putzigen Gesellen mal genauer angesehen:
Der verzierte Geisterpfeifenfisch oder Harlekin-Geisterpfeifenfisch, Solenostomus paradoxus, ist ein sogenannter „falscher Pfeifenfisch“ aus der Familie der Solenostomidae. Sein Artname stammt aus dem Griechischen und bezieht sich auf die ungewöhnlichen äußeren Merkmale dieses Fisches. Der Geisterpfeifenfisch kommt im westlichen Pazifik und im Indischen Ozean entlang von Riffkanten vor, die starken Strömungen ausgesetzt sind, vom Roten Meer bis nach Tonga. Er erreicht eine maximale Länge von 12 cm.
Harlekin-Geisterpfeifenfische variieren in der Farbe von rot oder gelb bis schwarz und sind fast durchsichtig. Obwohl er relativ häufig vorkommt, ist der verzierte Geisterpfeifenfisch sehr gut getarnt und schwer zu finden. Er kommt entweder als Einzelgänger oder paarweise zwischen den Zweigen von Gorgonien, in schwimmenden Unkräutern oder Seelilien vor, wo er sich von Mysiden und kleinen Garnelen und anderen Krustentieren ernährt. Die Weibchen tragen die Eier in ihren Beckenflossen, die zu einem Brutbeutel umgebaut sind. Ihre Larven werden durch plötzliche Kontraktionen aus dem Beutel ausgestoßen.
Die kleinen Geisterpfeifenfische leben in offenen Gewässern, außer während der Fortpflanzungszeit. Dann suchen sie ein Korallenriff oder einen schlammigen Grund auf und verändern ihre Farbe und Form, um die Sichtbarkeit zu minimieren. Geisterpfeifenfische sind mit Flötenfischen und Seepferdchen verwandt. Insgesamt sind 6 Arten von Geisterpfeifenfischen anerkannt. Wir kennen hier im Roten Meer noch den Seegras-Geisterpfeifenfisch, dieser ist gar nicht so selten zu finden. Der Seltenste ist der Langschwanz-Geisterpfeifenfisch. Am hübschesten ist jedoch der Harlekin- oder auch Ornament-Geisterpfeifenfisch und am aller hübschesten sind natürlich unsere beiden Hausriffbewohner. Wir hoffen, sie bleiben uns noch lange erhalten!
Top Model Of The World-Contest: Models in Hurghada
Der Wettbewerb „Top Model of the World by WBO“ wurde 1993 gegründet und ist der größte und renommierteste internationale Model-Wettbewerb der Welt. Das Finale von Top Model of the World findet an angesagten Orten auf der ganzen Welt statt. Bisherige Veranstaltungsort waren zum Beispiel die Städte Shanghai, Berlin und Miami. In diesem Jahr bei der 28. Ausgabe des Wettbewerbs waren die Models in Hurghada und Kairo zu Gast. 50 berühmte Models aus verschiedenen Kontinenten nahmen an dem Wettbewerb teil. Zu den Bewertungskriterien gehörten auch die Prüfung der Reaktion der Kandidatinnen in verschiedenen Situationen und Tests der Sprachkenntnisse.
Bevor der Contest losging, durften sich die Models erst einmal in einem 5 Sterne Hotel in Hurghada auf die stressigen Tage einstimmen. Am Rande des Wettbewerbs wurden für die Teilnehmerinnen außerdem Touren in den Städten Hurghada, Luxor, Makadi Bay und eine kleine Wüstensafari organisiert. Darüber hinaus konnten sie die Pyramiden und das ägyptische Museum in Kairo besuchen. Dies sollte auch dazu dienen, den Tourismus in Ägypten zu unterstützen.
Neben dem „Top Model of the World“ Titel gab es noch verschiedene weitere Auszeichnungen. So gab es zum Beispiel eine Auszeichnung für das größte Wissen, den besten Style, Popularität und die beste Figur. Das Finale fand in der Nähe von Kairo statt. In diesem Jahr ging der Top Model of the World-Titel an das tschechische Model Natalie Kocendova. Die Gewinnerin des Titels Top Models 2022 wird bald auf den Titelseiten verschiedener Zeitschriften und in Marketingkampagnen für mehrere internationale Produkte und Marken von Kleidung und Accessoires zu sehen sein.
Am letzten Samstag kamen die frisch gekürten Models schließlich nach Hurghada zurück, denn hier fand die große Abschiedsparty statt. Nach einem weiteren Strandtag kehrten die Teilnehmerinnen dann in ihre Heimatländer zurück und nahmen hoffentlich viele tolle Eindrücke aus Ägypten mit nach Hause.
Detaillierte Studie über die Smaragdminen unweit des Roten Meeres
Vor Jahrhunderten reisten die Römer in die östliche Wüste Ägyptens in der Nähe des Roten Meeres, um wertvolle grüne Smaragde abzubauen. Jetzt haben Archäologen eine detaillierte topografische Studie von zwei der wichtigsten Minen erstellt, die Aufschluss über die komplizierte Arbeit gibt, die dort einst stattfand.
In den letzten Jahren führte ein internationales Archäologenteam Ausgrabungen in der römischen Stätte von Sikait im Wadi el Gemal Hamata Nationalpark unweit der kleinen Hafenstadt Stadt Berenike durch. Bei der Vermessung der Stätte, die in der Antike Mons Smaragdus hieß, identifizierten sie 11 Beryll-Minen, in denen die alten Römer Smaragde gewannen. Smaragden wurden damals schon Heil- und Fruchtbarkeitskräfte zugeschrieben. Eine dieser Minen enthielt angeblich Hunderte von Stollen und reichte bis in eine Tiefe von etwa 40 Metern. Das Team fand auch Beweise dafür, dass die Römer zunächst produktive Adern identifiziert hatten, bevor sie mit dem Abbau begannen. Die Minen waren von Siedlungen, Nekropolen, Rampen, Wegen, einem Lager und Wachtürmen umgeben.
Wahrscheinlich waren auch römische Soldaten in Sikait als Minenwächter und Bauhelfer stationiert. Einige der Gebäude in Sikait aus dem 4. und 6. Jahrhundert waren wahrscheinlich von Blemmyern, einem in der Wüste lebenden Nomadenstamm, bewohnt oder sogar gebaut worden. Im Haupttempel von Sikait, dem „Großen Tempel“, fand man zwei perfekt erhaltene rituelle Heiligtümer, von denen eines die letzte intakte Votivgabe enthielt.
Offensichtlich waren die Blemmyer in das römische Territorium eingedrungen und hatten den Smaragdabbau übernommen. Möglicherweise gelang dies den Blemmyern sogar noch vor dem Untergang des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert. Bei der Erforschung der römischen Minen ging es dem archäologischen Team nicht nur um die Minen selbst. Die Archäologen wissen nun, wie die Römer nach Smaragden suchten und sie abbauten und haben jetzt auch eine bessere Vorstellung davon, wie die Römer an diesem Ort lebten und auch starben und begraben wurden.
Hurghada: Unser Rückblick auf die Woche
Das war aus Hurghada: Hurghada: Unser Rückblick auf die Woche. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!
Hurghada: Unser Rückblick auf die Woche, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac, Wikipedia: Roland Unger,