Rückblick auf eine schöne Septemberwoche
28.09.2024
Rückblick auf eine schöne Septemberwoche
Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Diving Trips einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier ist unser Rückblick auf eine schöne Septemberwoche:
Der Herbst kehrt langsam ein
Auch hier bei uns am Roten Meer wird es langsam herbstlich. Das merkt man in erster Linie am Wind. Vor ein paar Wochen noch hat uns der heiße Wüstenwind ins Gesicht geblasen, nun weht morgens schon ein frisches Lüftchen. Die Klimaanlage darf auch mal bis mittags ausbleiben und man schwitzt nicht mehr rund um die Uhr. Für viel beginnt jetzt die schönste Zeit des Jahres. Das Meer hat noch stolze 28 °C und das Tauchen macht um diese Jahreszeit richtig Spaß. Auf der Basis wird es langsam voller und viele bekannte Gesichter treffen ein. Um es kurz zu sagen – es ist einfach toll!
Ins letzte Wochenende starteten wir voller Vorfreude und machten uns auf in den Süden und ins Gebiet rund um die Giftun Inseln. Große Highlights gab es dieses Mal nicht. Tatsächlich sind wir noch etwas verwöhnt von den vielen Walhai-Begegnungen der letzten Wochen. Aber wir genossen auch so die bunte Unterwasserwelt und freuten uns über die eine oder andere Schildkröte. Auch der Sonntag verlief ruhig, schön, bunt und ohne besondere Sichtungen. Wenn man von Adlerrochen und Schildkröten mal absieht … 🙂
Minisafari rund um Hurghada und auf geht’s zur Thistlegorm
Die neue Woche begann dieses Mal für einige unserer Taucher schon sehr früh. Um 6.00 Uhr ging es los zur Thistlegorm. Noch etwas schlaftrunken machten sich unsere Taucher über das leckere Frühstück auf der Bahlul her, um dann auf dem Sonnendeck zu verdauen und die lange Fahrt zur Thistlegorm über die Straße von Gubal zu genießen. Trotz ein wenig Schaukeln kamen wir gut gelaunt und voller Tatendrang an. Vor uns lagen zwei spannende Wracktauchgänge und diese kosteten wir auch voll aus. Am frühen Nachmittag machten wir uns auch schon wieder auf den Heimweg. Entspannt mit der Welle kamen wir mit neuen Eindrücken im Gepäck wieder im Heimathafen an. Ein Abschluss-Bierchen gab es selbstverständlich auch noch.
Die nächsten beiden Tag war unsere Bahlul auch wieder unterwegs. Eine Minisafari rund um Hurghada stand auf dem Programm. Zwei Tage lang durften unsere glücklichen Tauchgänge mit Delfinen tauchen, einfach schön! Beim Nachttauchgang in Shaab Helua gab es Spannendes zu entdecken. Der Early Morning Dive am nächsten Morgen fand bei Shaab Rur statt. Hier trafen wir auf die erste Schildkröte des Tages. Es folgten noch weitere. Mit einer Zahnreinigung bei Itchy und Scratchy, den zwei lustigen Putzerfischen bei Dorfa el Fanous, ging dann eine wirklich großartige Minisafari zu Ende. Ach ja, einen Walhai gab es auch. Den durften unsere glücklichen Taucher in Abu Hamish beim ersten Tauchgang bestaunen.
Wie schon die ganze Woche über, machten einige von uns auch am Donnerstag wieder drei Tauchgänge anstatt zwei. Wir nutzen das warme Wasser voll und ganz aus. So ging es für einige zur Balena als dritten Tauchgang, andere begannen dort und starteten dann in den regulären Tauchtag. So ging eine fleißige Tauchwoche im Roten Meer langsam vorbei und wir freuen uns auf die nächste!
Stella Bier ist immer noch in aller Munde
Ein spannender Artikel wurde in der letzten Woche wiederveröffentlicht und dieses Thema möchten wir euch auf keinen Fall vorenthalten, denn es geht um eines unserer Lieblingsgetränke, das berühmte Stella Bier. Wusstet ihr, dass es europäisches Bier bereits seit fast 130 Jahren in Ägypten gibt? Im Jahr 1897 gründeten belgische Unternehmer die Crown Brewery in Alexandria und 1898 die Pyramid Brewery in Kairo. Das Geschäftsmodell: Biere nach europäischer Brauart zu lokalen Preisen anbieten. Dazu setzten die Belgier ausländische Brautechniken ein und unterstützten auch den ägyptischen Arbeitsmarkt, denn in den neuen Brauereien arbeiteten hauptsächlich Einheimische.
Bereits in den späten 30er-Jahren investierte die niederländische Brauerei Heineken massiv in beide Brauereien. Davor hatten Pyramid und Crown öfter den Besitzer gewechselt und bereits einen bedeutenden Marktanteil gewonnen. Beide Brauereien arbeiteten zusammen, um ein europäisches Lagerbier herzustellen – das Stella war geboren. Heineken nutzte seine Technologien und Ressourcen, um Stella zu einem international konkurrenzfähigen Bier zu machen. Man hat sogar eine Gerstensorte gezüchtet, die perfekt auf die ägyptischen Umweltbedingungen zugeschnitten war.
Im Jahr 1963 wurden die Brauereien jedoch unter Präsident Nasser verstaatlicht. Das Stella Bier gab es weiterhin, produziert von nun ab von der staatlichen Bierfirma Al-Ahram, unter Zusammenschluss der beiden ursprünglichen Brauereien. Von dem Zeitpunkt an war Bier in Ägypten gleichbedeutend mit Stella, was bis zum heutigen Tages so geblieben ist. Allerdings merkte damals man an vielen Kleinigkeiten, dass eine professionelle Überwachung bei der Produktion fehlte. In den 1990er-Jahren veräußerte die ägyptische Regierung viele staatliche Unternehmen, um die Wirtschaft anzukurbeln. So gelangte die Brauerei in amerikanischen Besitz. Seit 2002 gehört Al-Ahram nun offiziell zur Heineken-Gruppe und Stella wird nach internationalen Qualitätsstandards gebraut und vertrieben.
Und ganz ehrlich, trotz aller Nostalgie vermissen wir die kleinen „Geschenke“, die man früher teilweise am Boden einer frisch geöffneten Stella-Flasche vorfand, überhaupt nicht! Prost! 🙂
Line Up für spektakuläre Ausstellung steht fest
Schon öfter hat es in den letzten Jahren spektakuläre Ausstellungen und Konzerte bei den Pyramiden von Gizeh gegeben und auch in diesem Jahr werfen große Ereignisse ihre Schatten voraus. Die vierte Ausgabe von „Forever Is Now“ wird vom 24. Oktober bis 16. November rund um die Pyramiden von Gizeh wieder Kunstinteressierte aus aller Welt anziehen. Mit Unterstützung des Kulturministeriums, des Ministeriums für Tourismus und Altertümer, des Außenministeriums und der UNESCO wird „Forever is Now“ eine Mischung aus künstlerischer Kreativität und kulturellem Dialog auf internationaler Ebene bieten.
Seit letzter Woche steht nun das Line-up endgültig fest. 12 Künstler aus aller Welt werden ihre Werke in einer Mischung aus antikem Erbe und moderner Kunst präsentieren. Zusätzlich wird es noch zwei KI-Projekte geben. Neben Kunst aus der arabischen Welt kann man auch die Werke europäischer Künstler aus Spanien, Italien und Belgien bewundern.
„Forever Is Now“ ist eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die Künstler aus der ganzen Welt zusammenbringt. In der vierten Ausgabe haben sich die teilnehmenden Künstler zum Ziel gesetzt, die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Tradition und Innovation zu verwischen. Es sollen dynamische Räume geschaffen werden, in denen man aktiv an einer Entdeckungsreise teilnehmen kann. So wie man auch in der Archäologie immer auf Unerwartetes stößt, so soll man auch beim Besuch der Ausstellung immer wieder überrascht werden. Unterstützt wird der Überraschungseffekt durch die Verwendung ungewöhnlicher Materialien sowie Licht und Ton. Die Kreationen laden den Betrachter dazu ein, das Gewohnte neu zu betrachten und die Schätze zu finden, die im Offensichtlichen verborgen sind.
Bereits in den letzten Jahren war die „Forever is Now“ Ausstellung ein voller Erfolg und lockte Tausende von Besuchern nach Gizeh zu den Pyramiden. Die Ausstellung an sich ist kostenlos, man kann jedoch geführte Touren buchen, die inklusive Busfahrt 120 LE pro Person kosten.
Neue Entdeckung könnte die Geschichte umschreiben
Es kann vorkommen, dass ein in Ägypten entdecktes Artefakt aus der Pharaonenzeit gar nicht aus Ägypten stammt. So hat eine neue Studie ergeben, dass ein im alten Ägypten beliebtes Brettspiel seinen Ursprung in einem ganz anderen Teil der Welt haben könnte. Das Spiel „Hunde und Schakale“, bei dem zwei Spieler versuchen, ihre Spielsteine vor dem Gegner an das andere Ende des Brettes zu bringen, stammt womöglich nicht aus Ägypten, sondern aus Südwestasien.
Bis heute wurden etwa 70 Spielbretter für Hunde und Schakale entdeckt, viele davon in Ägypten. Archäologen fanden jedoch kürzlich in Aserbaidschan Felszeichnungen, die auf etwa 2000 v. Chr. zurückgehen. An verschiedenen Orten auf der Abşeron-Halbinsel und im Gobustan-Reservat in Aserbaidschan haben die Forscher sechs in die Oberfläche von Felsen geritzte Motive gefunden, die von ihrer Form her genau dem Spiel entsprechen.
Dies deutet darauf hin, dass Viehhirten das Spiel vor Tausenden von Jahren in der Region gespielt haben. Das Spiel mit 58 Löchern war wahrscheinlich im zweiten Jahrtausend v. Chr. in Ägypten und Südwestasien das einzige Spiel, das sowohl in Ägypten als auch anderswo gespielt wurde. Dieser Zeitraum deckt sich mit dem ältesten bisher in Ägypten gefundenen Exemplar des Spiels. Das stammt aus dem Grab eines ägyptischen Regierungsbeamten, der zwischen 2064 und 1952 v. Chr. starb.
Hounds and Jackals oder auch das „58 holes game“ ist ein sogenanntes Rennspiel. Zwei Spieler bewegen ihre Spielfiguren um eine Strecke und versuchen, als Erster das Ziel zu erreichen. Das Spiel hat 58 Löcher in einem bestimmten Muster. Die Spielsteine, fünf Hunde und fünf Schakale, werden durch Würfeln in neue Löcher gesetzt, während die Spieler um das Spielbrett ziehen. Es gewinnt der Spieler, der als Erster alle seine Figuren ins Ziel bringt. Nachbildungen des Spiels und die ganzen Regeln findet man im Internet.
Rückblick auf eine schöne Septemberwoche
Das war: Rückblick auf eine schöne Septemberwoche. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!
Rückblick auf eine schöne Septemberwoche, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac, Katharina Tretter