Vom Roten Meer: Rückblick auf die Woche
25.09.2021
Vom Roten Meer: Rückblick auf die Woche
Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Diving Trips einiges zu berichten. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war was los. Auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Heute wie immer vom Roten Meer: Der Rückblick auf die Woche.
Wracktauchen, Müll sammeln und jede Menge Delfine
In der vergangenen Woche lautete das Motto: Wer suchet der findet. So haben unsere Tauchguides und Tauchgäste jede Menge Meeresbewohner entdeckt und enttarnt oder aber sie wurden von dem ein oder anderen Wegbegleiter gefunden.
Vorne an standen die Delfine. Immer aufs Neue überraschten sie uns unter Wasser. Unsere Tauchlehrer sprachen immer wieder von Familien mit Nachwuchs, die ganz plötzlich aus dem Nichts auftauchten. Ihre Lebensfreude steckte an und so kamen unsere Tauchgäste meist mit einem Honigkuchenpferd Grinsen aus dem Wasser wieder raus.
Neben den tierischen Stars hatten wir diese Woche aber auch ein Boot voller menschlicher Stars. Stars, die mit Handschuhen und Säcken ausgestattet, die Unterwasserwelt an der Magawish Insel vom Müll befreit haben. Herzlichen Dank nochmal an alle unterstützenden und helfenden Hände an dieser Stelle.
Weitere Highlights war Dennis, der mit Bravour seinen OWD Kurs bestanden hat oder Ute und ihr AOWD Schüler, bei denen sogar die Delfine zur Gratulation vorbeigekommen sind. Tauchgast Nico wollte für seinen 400. Tauchgang ans Carless Reef. Dies war eine recht sportliche Angelegenheit, aber auch dieser besondere Moment wurde belohnt: Ein Grauer Riffhai sagte Hallo und gratulierte Nico persönlich.
Wir fuhren auf Wunsch unserer Tauchgäste in den Süden oder in den Norden. Auch eine weit im Norden angesetztes Tauchziel wurde erreicht: die Wracks von Abu Nuhas. Eigentlich wollten wir hier nach Gold und Wein suchen, wurden aber leider nicht fündig. Immer wieder sprangen wir mit geschärften Sinnen ins Blau und wir konnten sogar eine Rotmeer-Sternschnecke finden. Die Balena war diese Woche mehrmals unser Ziel. Hier wohnen aktuelle ein paar aufmüpfige Fledermausfische, neben vielen anderen kleinen Wrackbewohnern, die das Wrack immer wieder zu einem Erlebnis werden lassen.
Am Ende jeden Tages wurden alle Fischbestimmungs-Bücher genau studiert und die Preise-Pässe gezückt. Ein perfekter Ausklang für den Tag an unserem eigenen Tauchplatz: Shaab Stella.
Bekanntgabe der neuen Winteröffnungzeiten in Ägypten
Am Sonntag hat das Ministerium für lokale Entwicklung neue Öffnungszeiten für Geschäfte angekündigt. Die Winteröffnungszeiten gelten ab dem 30. September.
Alle Einkaufszentren und Geschäfte, mit Ausnahme von Cafés und den Basaren, sind täglich ab 7 Uhr geöffnet und müssen um 22 Uhr geschlossen werden. Eine Ausnahme gilt für die Feiertage sowie Donnerstag und Freitag. An diesen Tagen müssen die Einkaufszentren und Geschäfte erst um 23 Uhr geschlossen werden.
Restaurants, Cafés und Basare (welche sich auch in Einkaufszentren befinden) können täglich um 5 Uhr öffnen und müssen um Mitternacht geschlossen werden. Der Take Away- und Lieferservice darf allerdings rund um die Uhr angeboten werden.
Handwerksbetriebe und Werkstätten, die sich in der Nähe von Wohngebäuden befinden, können täglich um 8 Uhr geöffnet werden und müssen abends um 18 Uhr schließen. Ausgenommen davon sind Werkstätten an Tankstellen oder Hauptverkehrsstraßen.
Supermärkte, Bäckereien oder Geschäfte für Lebensmittel sind von den oben genannten Öffnungszeiten ausgeschlossen, unter Berücksichtigung einiger Shops, die auch nachts geöffnet haben. Dies sind z. B. Apotheken, Großmärkte und Geschäfte, die Obst, Gemüse und Geflügel verkaufen.
Die Öffnungszeiten in den Küsten- und Fremdenverkehrsregionen, wie z. B. das Red Sea Gouvernorate, können vom zuständigen Komitee und dem Ministerium für Tourismus und Altertümer angepasst werden oder werden noch angepasst. Die geänderten Öffnungszeiten gelten bis zur Rückkehr der Sommeröffnungszeiten. Diese starten am letzten Freitag im April des kommenden Jahres.
Drei ägyptische Mumien bekommen ein menschliches Gesicht
Wissenschaftler haben die Gesichter dreier altägyptischer Männer zum Leben erweckt, indem sie DNA verwendeten, die mehr als 2.000 Jahre alt ist. Schätzungsweise ist dies das erste Mal, dass man moderne Techniken bei menschlicher DNA dieses Alters angewandt hat. Die Proben des Trios werden auf ein Alter zwischen 2.023 und 2.797 Jahren geschätzt. Das Trio umfasst JK2134, der aus der Zeit von ca. 776-569 v. Chr. stammt. Außerdem JK2888, der vermutlich um 97-2 v. Chr. lebte, und JK2911, von dem angenommen wird, dass er etwa 769-560 v. Chr. gelebt hat.
Die Mumien stammten aus einer alten Nilgemeinde, die als Abusir el-Meleq bekannt ist. Das Rekonstruktions-Team stellte fest, dass ihre Abstammung eher mit modernen Menschen aus dem Mittelmeerraum und dem Nahen Osten übereinstimmt als mit Ägyptern. Ihr Teint soll hellbraun sein, sie haben dunkle Haare und Augen und keine Sommersprossen. In einer Pressemitteilung von Parabon heißt es weiter: „Diese Ergebnisse stimmen in hohem Maße mit den bereits bestehenden Vermutungen überein, dass die alten Ägypter mehr Vorfahren mit Menschen aus dem Nahen Osten teilten als die heutigen Ägypter, die in jüngerer Zeit eine zusätzliche Beimischung aus der Subsahara erhielten und dass sie ein Allel für hellere Haut hatten.“
Die Merkmale der altägyptischen Mumien wurden von Parabon NanoLabs enthüllt. Das Labor setzte modernste Imputations-Technologie und einen Gerichtsmediziner ein, um das Aussehen der Männer im Alter von etwa 25 Jahren vorherzusagen. Die Rohdaten der drei Mumien, die im European Nucleotide Archive (ENA) verfügbar sind, hat man sequenziert und an das menschliche Referenzgenom angeglichen. An jeder Probe wurde eine enzymatische Schadensbehebung durchgeführt.
Die Ergebnisse sollen auf dem 32. Internationalen Symposium zur menschlichen Identifizierung (ISHI) vorgestellt werden, das gerade in Orlando stattfindet. Die Proben wurden von Forschern des Max-Planck-Instituts für die Erforschung der Menschheitsgeschichte und der Universität Tübingen in Deutschland bearbeitet.
Ägyptische Sportler wollen sich für die Winter Olympiade qualifizieren
Stolz zuzusehen, wie die ägyptische Flagge bei den Olympischen Spielen gehisst wird, mag der Traum eines jeden Profisportlers in Ägypten sein. Diesen Traum wahr werden zu lassen, ist jedoch gar nicht so einfach. Besonders schwierig ist dieses Ansinnen für weniger bekannte Sportarten in Ägypten, wie z. B. den Wintersport.
Aufgrund des warmen Klimas in Ägypten kann man sich kaum eine Wintersportszene vorstellen. Aber es gibt eine Gemeinschaft von Profi- und Olympiasportlern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Ägypten im Wintersport bekannt zu machen. Khaled El-Shebokshy, 36, und Ahmed Alaa Fayed, 31, sind professionelle Wintersportler, die sich gerade beim Internationalen Skiverband (FIS) angemeldet haben. Beide Athleten wollen Ägypten bei den Olympischen Winterspielen 2022 in den Kategorien Skifahren und Snowboarden vertreten.
Fayeds Lieblingssport ist Skilanglauf. Er arbeitet als Professor für Management und öffentliche Politik an der Nil-Universität und begann 2016 während seiner Promotion in London mit dem Skifahren. El Shebokshy nimmt seit 2019 an internationalen Wettkämpfen teil, vor allem im Orientierungslauf, arbeitet gleichzeitig im Sporttourismus und organisiert Sportreisen. Der ehrgeizige Sportler gewann bei den Winter World Master Games in Innsbruck die Bronzemedaille im Skilanglauf und belegte bei der Triathlon-Weltmeisterschaft den 10. Platz.
El-Shebokhsy und Fayed betonen, dass die Verwirklichung ihres Traums, ein etablierter Wintersportler zu sein, harte Arbeit ist und weniger romantisch, als manch einer denkt. Sie stehen vor vielen Herausforderungen, aber das spornt sie nur an, noch härter zu arbeiten.
Eine der größten Herausforderungen ist es, einen Sponsor zu finden. Die Ausrüstung für den Skisport ist teuer und die Suche nach einer geeigneten Trainingsmöglichkeit nicht einfach. Wintersport hat in Ägypten bisher wenig bis gar keine Beachtung gefunden. Angesichts der Erfolge, die Fayed und El-Shebokshy bei internationalen Wettkämpfen erzielt haben und hoffentlich noch werden, hat er jedoch Potenzial, eine Sportart zu werden, die neben dem allgegenwärtigen Fußball bejubelt wird.
Vom Roten Meer: Rückblick auf die Woche
Das war, wie immer vom Roten Meer: Der Rückblick auf die Woche. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!
Vom Roten Meer: Der Rückblick auf die Woche, Deutsche Tauchschule, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac, Jörg Degenkolb, Pixabay: MabelAmber, ESD-SS, Josef Pichler