Blick auf die letzte Woche aus Hurghada
11.12.2021
Blick auf die letzte Woche aus Hurghada
Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier kommt der Blick auf die letzte Woche aus Hurghada:
Abu Nuhas, Abu Kafan und fantastische Sichtungen Unterwasser
Bei bestem Wetter begann das letzte Wochenende gleich mit einem Knaller. Bei Shaab Pinky, bekanntlich immer für eine Überraschung gut, trafen unsere Taucher erneut auf einen Gitarrenrochen. Ob es derselbe ist, der schon in Shaab Rur für Entzücken gesorgt hat, wissen wir nicht. Vielleicht gibt es auch mehrere Exemplare, das wäre natürlich wunderbar!
Am nächsten Tag gab es einen Ausflug in den Süden nach Abu Hashish. Das Wetter war immer noch so gut, dass es auch im Norden außerordentlich angenehm zum Tauchen war. Da man im Winter nie genau weiß, was sich der Wettergott für den nächsten Tag überlegt hat, muss man jede Gelegenheit ausnutzen, um an Plätze zu fahren, die nicht immer möglich sind. Doch auch die jederzeit anfahrbaren Tauchplätze halten manchmal eine Sensation für unsere Tauchgäste bereit. So trafen unsere glücklichen Taucher bei Giftun Ham Ham auf einen riesigen Mondfisch. Davon werden wir gleich noch ausführlicher berichten.
Immer noch bombig war das Wetter am Dienstag, deshalb brachen unsere Wrackfans frühmorgens, noch bevor die Sonne hoch am Himmel stand, auf Richtung Abu Nuhas. Die Chrisoula K und die Giannis D standen auf dem Besichtigungs-Programm und boten wieder faszinierende Zeugnisse davon, wie die Natur sich alles zurückerobert. Alle waren begeistert!
Am gleichen Tag machten sich einige von unseren Gästen, denen Steilwände lieber sind als Wracks, auf den Weg nach Abu Kafan. Die Steilwände und der Korallenbewuchs sind hier immer ein tolles Erlebnis.
Zur Wochenmitte zog der Wind wieder auf, was sich frühmorgens schon mit einem Sandsturm bemerkbar machte. Auch die Temperaturen fielen auf immer noch angenehme 24 Grad. Das hieß für uns, die Tauchplätze rund um Abu Ramada und Giftun zu erkunden. Und natürlich Fanadir. Denn hier sind ja im Moment die Federschwanz-Stechrochen unterwegs. Der Rekord lag letzte Woche bei 9 Stück in einem Tauchgang. Eine schöne Woche!
Ein großer Mondfisch an der kleinen Giftun Insel
Ein absolut unvergessliches Erlebnis hatten unsere Taucher auf der Galambo am Montag. Nichtsahnend tauchten sie bei Ham Ham ins Blauwasser und wurden dort von einem ausgewachsenen Mondfisch erwartet! Dieser ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und posierte geduldig als Fotomodell für unsere aufgeregten Gäste. Aber was genau ist eigentlich ein Mola Mola. Wir haben uns diesen imposanten Gesellen mal aus der Nähe angesehen.
Der Mondfisch, oder auch Mola Mola ist mit bis zu 2,3 Tonnen einer der schwersten Knochenfische der Welt. Sein Körper ist kurz, diskusförmig und kaum länger als hoch. Das größte bisher dokumentierte Exemplar hatte ein stattliche Länge von über 3.30 m. Im Durchscnitt bewegt er sich aber so um die 2 m und wiegt ca. eine Tonne. Das Gehirn des Mondfisches ist sehr klein und wiegt weniger als 6 g. Dennoch ist er so nicht dumm, wie man jetzt meinen könnte.
Aus Fosslilienfunden weiß man, dass die ersten Mondfische schon vor 50 Millionen Jahren existierten. Die Weibchen können bis zu 300 Millionen Eier auf einmal abgeben. Er somit zu den fruchtbarsten Fischen der Welt. Mondfische leben in allen tropischen und gemäßigten Meeren. Sie sind weltweit verbreitet und gelegentlich auch in der Nordsee, Ostsee und im Mittelmeer anzutreffen.
Mondfische steigen nachts in die Tiefe ab, um zu jagen. Weil es da meist ziemlich kalt ist, kommen sie tagsüber in flachere Gebiete zurück, und legen sich an die Oberfläche, um sich aufzuwärmen und sich putzen zu lassen. Daher kommt sein englische Name “Sunfish”, also Sonnenfisch.
Quallen sind die Lieblingsspeise des Mola Molas. Aber auch andere glibbrige Lebewesen wie Plankton, Tintenfische, kleine Fische, und Algen stehen auf ihrer Speisekarte. Wenn ihnen die Happen zu groß sind, saugen sie sie immer wieder ein und spucken sie dann aus, bis sie die mundgerechte Größe erreicht haben. Für Menschen sind sie komplett ungefährlich.
Alles wird teurer in Ägypten - Anstieg der Gaspreise
Letzte Woche hat die ägyptische Regierung die Preise für Butangasflaschen auf dem lokalen Markt angehoben, was einem Anstieg von etwa 7,7% entspricht. Die Regierung begründet dies damit, dass die Preise weltweit gestiegen sind. Die Preise für Haushaltsflaschen stiegen von 65 LE auf 70 LE, die Preise für Flaschen für den gewerblichen Verbrauch von 130 LE auf 140 LE.
Seit dem Amtsantritt von Präsident Sisi im Jahr 2014 wurden die Preise für Gasflaschen um 775 Prozent angehoben. In den vergangenen zwei Monaten sind die Preise für viele von der Regierung bereitgestellte Güter gestiegen. So hat der Ausschuss für die automatische Preisfestsetzung bei Erdölerzeugnissen Anfang Oktober die Preise für alle Arten von Benzin um 25 Piaster pro Liter erhöht. Das ist die dritte Erhöhung in Folge im Jahr 2021. Die Regierung begründete diese Entscheidung mit der Verteuerung des Brent-Rohöls um 7 Prozent und einem leichten Anstieg des Wechselkurses um 0,1 Prozent.
Ende Oktober erhöhte das Versorgungsministerium die Preise für subventioniertes Öl für eine Literpackung von 21 Pfund auf 25 Pfund und für eine 800-ml-Flasche von 17 auf 20 Pfund. Eine Erhöhung also zwischen 17% und 19%. Auch dies soll den weltweit steigenden Ölpreisen geschuldet sein. Dies ist die zweite Preiserhöhung für die Ölversorgung innerhalb von fünf Monaten. Im Juni letzten Jahres erhöhte die Regierung den Preis auf 21 Pfund statt 17 Pfund pro Liter, was einem Anstieg von 23,5 % entspricht, und begründete dies mit dem Anstieg der Weltmarktpreise.
Vor zwei Monaten erhöhte die Regierung außerdem die Erdgaspreise für viele Industriezweige um 0,25 bis 1,25 US-Dollar pro Million Wärmeeinheiten. Anfang November erhöhte die Regierung die Erdgaspreise für den Haushaltssektor und die dem Haushaltsverbrauch gleichgestellte gewerbliche Tätigkeit um Sätze zwischen 4,2 % und 6,4 %. Leider leben ca. 60% aller Ägypter bereits jetzt schon unter dem Existenzminimum und müssen sich nun weiter einschränken.
Spanisches Archäologenteam entdeckt völlig intaktes und versiegeltes Grab
Spanische Archäologen haben in El Bahnasa, etwa 220 Kilometer südlich von Kairo, zwei 2500 Jahre alte Gräber mit den Überresten eines Mannes und einer Frau mit ausgegraben. Nach Angaben des Ministeriums für Tourismus und Altertümer hat man auch Amulette aus Goldfolie in Form von Zungen in den Mündern der menschlichen Überreste gefunden. Eines der Gräber aus der Saite-Dynastie, einer späten Periode des alten Ägyptens bis 525 v. Chr., wurde vollständig versiegelt entdeckt.
Im Inneren des versiegelten Grabes befanden sich ein Sarkophag aus Kalkstein mit einer gut erhaltenen männlichen Mumie, vier Kanopen, Amulette wie z.B. Skarabäen und etwa 400 ushabitische Grabfiguren aus Fayence. Das zweite Grab, das der Frau, war vor langer Zeit schon einmal geöffnet worden und die Überreste waren in keinem guten Zustand. Dazu fand man noch drei goldene Zungen außerhalb der Gräber. Hierbei handelt es sich um eine Zunge eines ca. dreijährigen Kindes und zwei Zungen von Erwachsenen. Sie stammen aus der römischen Periode in Ägypten, die um 30 v. Chr. begann.
Im Februar wurden bereits goldene Zungen im Tempel von Taposiris Magna bei Alexandria entdeckt. Laut Ministerium für Tourismus und Altertümer sollten die Zungen den Verstorbenen helfen, auf ihrem Weg ins Jenseits mit Osiris, dem altägyptischen Gott der Toten, zu kommunizieren. Goldene Zungen wurden nur in Alexandria und El Bahnasa gefunden, darunter 11 Stück, die bereits vor einigen Jahren entdeckt wurden und nun in Museen ausgestellt sind.
El Bahnasa gilt als eine der wichtigsten archäologischen Stätten Ägyptens. Im späten 19. Jahrhundert entdeckten Archäologen eine riesige Sammlung von Papyrusrollen aus dem ptolemäischen Reich und der römischen Zeit. Der jüngste Fund ist eine von vielen archäologischen Entdeckungen, die Ägypten in letzter Zeit publik gemacht hat, um seinen Tourismussektor wiederzubeleben, der sich seit dem Aufstand von 2011 nicht vollständig erholt und in letzter Zeit unter der Coronavirus-Pandemie gelitten hat.
Blick auf die letzte Woche aus Hurghada
Das war der Blick auf die letzte Woche aus Hurghada. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!
Blick auf die letzte Woche aus Hurghada, Deutsche Tauchschule, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac, Mohammed Ragab on unsplash, Egyptian Ministry of Tourism and Antiquities