Unser Blick auf die Sommerwoche
20.08.2022
Unser Blick auf die Sommerwoche
Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier kommt unser Blick auf die Sommerwoche:
Minisafaris, jede Menge Walhaie und Delfine
Mit einer Minisafari rund um Hurghada starteten wir ins letzte Wochenende. Dieses Mal steuerten wir die Tauchplätze zwischen den Inseln an. Zunächst nahmen wir Stone Beach mit seiner riesigen Salatkoralle in Augenschein. Während wir noch beim Tauchen waren, hatte sich etwas entfernt schon ein Walhai bereit gemacht. Nur mit Maske, Schnorchel und Flossen bewaffnet, sprangen wir nach dem Tauchen gleich wieder ins Wasser und schnorchelten noch eine schöne Runde mit ihm, bevor es dann endgültig Zeit fürs Mittagessen war.
Nach zwei weiteren Tauchgängen inklusive Nachttauchgang begaben wir uns dann zur Nachtruhe. Beim Early Morning Dive am nächsten Morgen wurden wir langsam munter. Nach dem Frühstück hielt uns eine Gruppe Delfine von unserem Schläfchen ab. Wieder war Schnorcheln angesagt! Die nächsten zwei Tauchgänge genossen wir dann zwischen den Inseln und schon war wieder eine wunderschöne Minisafari zu Ende.
Fast jeder Tag der letzten Woche stand unter dem Zeichen: WALHAI!! Am einzigen Tag der Woche, an dem unsere Taucher keinen Walhai trafen, kamen als kleine Entschädigung ein paar Delfine vorbei. Wer sich mal von den ganzen Walhaien und Delfinen ablenken wollte, der konnte sich an Anglerfischen, Federschwanzrochen (ja, die gibt es tatsächlich auch im Sommer) und anderen schönen Sichtungen erfreuen.
Eine weitere Minisafari startete am Mittwoch und wer hätte es gedacht, auch hier war ein Walhai zur Stelle. Diesmal hatten wir das ganz seltene Erlebnis, mit ihm tauchen zu können. Auch beim Nachttauchgang gab es dann einiges zu entdecken. Eine Spanische Tänzerin und ein schwimmender Steinfisch, Erlebnisse, die man fast nur abends hat. Wir sahen am nächsten Morgen den Langnasenbüschelbarschen beim Aufwachen zu und auch diese Minisafari endete nach zwei weiteren Tauchgängen mit strahlenden Gesichtern.
Eine tolle Woche geht mit einer Fahrt zur Thistlegorm zu Ende und vielleicht gibt es ja neben dem Wrack noch einen Walhai zu sehen!
Verunfallter Delfin konnte nicht nur gerettet, sondern auch wieder gesund gepflegt werden
Die Schutzgebietsbehörde des Roten Meeres und das NIOF (National Institute of Oceanography and Fisheries) waren vor ca. zwei Wochen informiert worden, dass ein Großer Tümmler offensichtlich hilflos ganz in der Nähe des Ufers in seichtem Wasser schwamm. Das Ganze spielte sich im Norden Hurghadas in der Nähe eines Hotelstrandes ab. Das Delfinweibchen schien verwirrt und orientierungslos. Herbeigerufene Helfer führten noch vor Ort eine prophylaktische Behandlung und medizinische Versorgung durch.
Schließlich wurde klar, dass der Delfin weiterer medizinischer Behandlung bedurfte und so beschloss man, ihn in ein Außenbecken des Delfinariums zu bringen, um ihn zu pflegen und weiter zu beobachten. 12 Stunden hat es gedauert, dann war der Delfin sicher in seinem vorübergehenden Domizil unter gemeinsamer Aufsicht verschiedener Behörden und des NIOF angekommen. Ein intensiver Behandlungsplan war erstellt worden und das Delfinweibchen bekam auch einen Namen, es wurde Tayeba getauft.
Bereits am zweiten Tag seiner Behandlung begann Tayeba schon, das bereitgestellte Futter normal zu fressen und sich zu erholen. Ihr Zustand verbesserte sich zusehends und bald war sie auch wieder in der Lage, ihre Beute selbständig zu jagen.
Zwei Wochen verbrachte Tayeba in Behandlung. Ihr Zustand wurde permanent überwacht und die Naturschutzbehörde hat auch seine Behandlung mitverfolgt. Nach 15 Tagen Rehabilitation und Behandlung war es dann soweit, der Delfin war bereit, wieder ins offene Meer zurückkehren.
Um 6 Uhr morgens begann die Reise. Vorsichtig lud man das Delfinweibchen Tayeba auf den speziell vorbereiteten Transportwagen und es ging endlich wieder Richtung Meer. In einer mit Wasser gefüllten Kiste wurde Tayeba auf ein Boot gebracht und von hier aus hinaus aufs Meer. Dann kam der große Augenblick und der Delfin war bereit, in seine gewohnte Umgebung zurückzukehren. Schon kurz darauf schwamm und tauchte Tayeba fröhlich und gemeinsam mit ihren Artgenossen nach einem Dank an die Helfer davon.
Die Goldkammer im Habu Tempel bei Luxor erstrahlt in neuem Glanz
Die Restaurierungsarbeiten an der sogenannten „Goldkammer“ im Tempelkomplex von Medinet-Habu wurden von den ägyptischen Restauratoren des Obersten Rates für Altertümer durchgeführt und sind nun beendet. Sie umfassten die Beseitigung von Schmutz, Ruß und natürlichem Verfall. Dadurch konnte man die ursprüngliche Farbgebung der Zeichnungen in der Kammer wiederherstellen. Die Restaurierung der Goldkammer ist Teil des Restaurierungsprojekts für die Tempelanlage, welches im März begonnen hat. Die Arbeiten in der Goldkammer umfassten auch die Dokumentation und Aufzeichnung mit einer Kamera vor, während und nach den Restaurierungsarbeiten.
Der Tempel von Habu ist einer der wichtigsten ägyptischen Tempel. Er wurde zum Gedenken an König Ramses III. etwa vier Kilometer westlich von Luxor in der alten Nekropole von Theben-West erbaut. Sein Zweck war, Begräbnisriten abzuhalten und den Gott Amun zu verehren. Die Tempelanlage besteht aus einem ersten Hof mit Inschriften für die von König Ramses III. geführten Kriege, dem zweiten Hof mit Inschriften für Feierlichkeiten, gefolgt von einer Säulenhalle. Auf beiden Seiten davon befinden sich Kapellen, die einigen Gottheiten gewidmet sind. Hier findet man auch die Goldkammer, die restauriert wurde und ihre Ursprungsfarben zurückerhielt.
Die Goldkammer, das einstige Glanzstück des Medinet-Habu-Tempels, erstrahlt nach den Restaurierungsarbeiten durch das Ministerium für Tourismus und Altertümer nicht nur wieder von allein in neuem Glanz. Um diesen zur Geltung zu bringen, hat man zusätzlich ein komplett neues Beleuchtungssystem installiert.
Obwohl der Tempel eine Vielzahl von Räumen enthält, übt die sogenannte Goldkammer schon immer die größte Faszination auf Archäologen und Touristen aus. Grund ist neben den farbigen Inschriften auch die Legende von den unschätzbaren Schätzen, die in den Mauern vergraben sein sollen. Der Medinet-Habu-Tempel gilt aufgrund der Vielzahl der darin dargestellten Gottheiten und der farbenfrohen Inschriften an den Wänden als ein Wahrzeichen des Neuen Reiches. Stilistisch ist er eines der vollkommensten Bauwerke Ägyptens.
Die Deutsche Bahn soll ägyptische Hochgeschwindigkeitszüge managen
Bereits Ende Mai hatte Ägypten einen Vertrag mit der deutschen Firma Siemens Mobility über den Bau der 2.000 km langen Hochgeschwindigkeitsstrecke unterzeichnet, die sechstgrößte ihrer Art weltweit. Ägyptens erstes Hochgeschwindigkeitsnetz soll nach Angaben des Unternehmens rund 500 Millionen Fahrten pro Jahr ermöglichen. Die erste Strecke wird die Stadt Ain Sokhna mit Alexandria und Marsa Matrouh verbinden. Die zweite Linie des Netzes wird Kairo mit Assuan verbinden und die dritte Linie wird zwischen Luxor und Hurghada verkehren. Laut Siemens Mobility soll das Projekt dazu beitragen, bis zu 40.000 direkte und 6.700 indirekte Arbeitsplätze in Ägypten zu sichern.
Nun wird es innerhalb dieses Projekts eine weitere Zusammenarbeit mit Deutschland geben. Letzte Woche traf der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi unter anderem mit Niko Warbanoff, dem Vorsitzenden der DB E.C.O. Group zusammen. Thema der Besprechung war die Zusammenarbeit zwischen dem Verkehrsministerium und der Deutschen Bahn beim Betrieb und der Verwaltung des elektrischen Hochgeschwindigkeitszugsystems in Ägypten. Sisi bekräftigte während des Treffens unter anderem seine Wertschätzung für die deutsche Erfahrung im Bereich der Verwaltungs- und Betriebssysteme.
Kurz darauf wurde bereits ein Vorvertrag über das Management und den Betrieb der drei Linien des elektrischen Hochgeschwindigkeitsnetzes zwischen der Nationalen Behörde für Tunnel in Ägypten, dem ägyptischen Privatunternehmen Elsewedy Electric und der Deutschen Bahn (DB) unterzeichnet. Der Schritt erfolgte in Vorbereitung auf die Unterzeichnung eines endgültigen Vertrages. In diesem sollen die Verwaltung und der Betrieb des Netzes an das deutsche Unternehmen für einen Zeitraum von 15 Jahren übergeben werden. Der Vertrag kann im Anschluss um weitere 15 Jahre verlängert werden.
Die Vereinbarung soll die Aus- und Weiterbildung ägyptischer Ingenieure und Techniker umfassen. Das deutsche Fachwissen soll an die ägyptischen Arbeitskräfte weitergegeben werden. Der Plan ist, dass 90 Prozent der an dem Projekt beteiligten Personen Ägypter sein werden.
Unser Blick auf die Sommerwoche
Das war unser Blick auf die Sommerwoche. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!
Unser Blick auf die Sommerwoche, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac, shutterstock_1121753486, pixabay