Die letzte Oktoberwoche im Rückblick
02.11.2024
Die letzte Oktoberwoche im Rückblick
Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier ist die letzte Oktoberwoche im Rückblick:
Eine wunderschöne Herbstwoche Unterwasser
Hier bei uns ist es momentan wunderbar herbstlich. Der kalte Wind der vorigen Woche hat sich gelegt und man kann abends durchaus wieder im T-Shirt draußen sitzen. Tagsüber weht ein angenehmes Lüftchen übers Meer und an Land schwitzt man weitaus weniger als noch vor ein paar Wochen. Man kann es nicht oft genug sagen – der Herbst in Ägypten ist einfach eine tolle Jahreszeit.
Dass der Winter bereits vor der Tür steht, das wurde letzte Woche klar, als unsere Tauchgäste bei Fanadir Dacht und in Shaab Dorfa abtauchten. Die Federschwanz-Stechrochen und verschiedene andere große Rochenarten sind bereits eingetroffen. Das fröhliche Rochen zählen kann losgehen. Der momentane Rekord liegt in diesem Jahr bei sieben Rochen in einem Tauchgang. Das ist aber noch ausbaufähig, denn die Saison hat ja gerade erst begonnen.
Eine schöne Sondertour zum Panorama Reef stand in der letzten Woche ebenfalls auf dem Programm. Bei bestem Sonntagswetter gings auf der Bahlul bei Sonnenaufgang Richtung Süden. Die drei Stunden Anfahrt nutzten unsere Tauchgäste zum Ausschlafen und Sonnenbaden. Am Panorama Reef angekommen, waren dann alle fit und wach und freuten sich auf zwei spannende Tauchgänge an den Drop Off Kanten des wunderschön bunt bewachsenen Riffs, das sich aus der Tiefe bis an die Oberfläche erstreckt.
Delfine anstatt Wracks und noch mehr große Rochen
Zu Wochenbeginn stand für unsere Bahlul erneut eine Sondertour auf dem Programm, diesmal sollte es nach Abu Nuhas zu den Wracks gehen. Doch diesmal hatte der Wind ein Wörtchen mitzureden und beschloss, unsere Gäste lieber nach Shaab Helua zu schicken als zu den Wracks. Die Enttäuschung hielt sich aber in Grenzen, denn anstatt Wracks gab es Delfine beim Tauchen. Immer wieder zogen sie vorbei und ließen sich bewundern und ablichten. In Shaab Rur diente dann das alte Polizeiboot als kleiner Wrackersatz.
Ein paar kleine Herbstwölkchen begrüßten uns am Dienstag, begleitet von einer steifen Brise. Für uns Grund und Anlass, ein paar wunderschöne windgeschützte Tauchplätze anzufahren. In Fanadir gabs Federschwänze, in Shaab Iris ein fröhliches von Block zu Block Hopping, im Süden in Abu Hashish wartete eine Schildkröte und bunte Fische waren überall anzutreffen. Ein rundum schöner Tauchtag! Noch etwas weiter in den Süden wagten sich unsere Tauchgäste auf der Galambo am Mittwoch. Gotha Abu Machadi stand auf dem Tagesplan und die weite Anfahrt hat sich gelohnt. Gleich vier Schildkröten und ein Adlerrochen konnten am Abend in die Logbücher eingetragen werden.
Mit noch mehr Federschwanzrochen und Delfinen beim Tauchen ging dann auch diese schöne Tauchwoche langsam wieder ihrem Ende entgegen. Wir freuen uns auf die nächste und sind auch schon gespannt, wer von unseren ehemaligen Kollegen uns bald besuchen kommt. 🙂
In Ägypten wurden die Uhren auf Winterzeit zurückgestellt
Am vergangenen Donnerstag, dem 31. Oktober wurden die Uhren hier in Ägypten um Mitternacht um eine Stunde zurückgestellt. Die Sommerzeit hatte diesmal Ende April begonnen. Diese saisonale Zeitumstellung ist Teil der ägyptischen Bemühungen, den Energieverbrauch zu senken, wenn der Winter naht. Das ägyptische Kabinett erhoffte sich im letzten Jahr mit der Wiedereinführung der Sommerzeit eine Senkung des Stromverbrauchs um mindestens 10 Prozent. Die Wiedereinführung der Sommer- und Winterzeit ist seit 2023 per Gesetz vorgeschrieben. Es sieht vor, die Uhren jedes Jahr am letzten Freitag im April und am letzten Donnerstag im Oktober um Mitternacht umzustellen.
Seit 1957 gab es in Ägypten immer mal wieder Phasen mit einer Sommerzeit. Zwischen der letztes Jahr wieder eingeführten Zeitumstellung und der letzten Winterzeit-Umstellung lagen 8 Jahre. Die Sommerzeit generell gibt es schon sehr lange. In der Antike gab es bereits etwas Ähnliches, allerdings orientierte man sich damals an den Tageslichtstunden. Je länger es hell war, desto länger dauerte auch die Stunde, bis man 12 Stunden erreicht hatte. Bei den Alten Römern regelte man die Zeit mithilfe von Wasseruhren. Erst seit dem 14. Jahrhundert sind die Stunden alle gleich lang.
Die Sommer- und Winterzeit, wie wir sie kennen, gibt es seit 1908. Damals entschloss sich die Stadt Port Arthur in Kanada, die Uhren im Sommer um eine Stunde vorzustellen. Erstmalig auf nationaler Ebene hat man die Sommerzeit im Jahr 1916 eingeführt. Das damalige Deutsche Reich und seine Verbündeten Österreich und Ungarn hatten den Plan, durch die Zeitumstellung während des Ersten Weltkriegs Energie in Form von Kohle zu sparen. Bald folgten auch viele andere Länder dem Beispiel. Viele schafften die Zeitumstellung nach dem Krieg wieder ab, einige behielten sie bei. Erst zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Sommerzeit allgemein eingeführt. Seitdem ist die Zeitumstellung immer wieder Gegenstand unzähliger Diskussionen.
Erste italienische Hotelfachschule in Hurghada eingeweiht
In Hurghada wurde in der vergangenen Woche der ägyptische Ableger der italienischen Hotelfachschule „Campus Enrico Mattei“ offiziell eingeweiht, die erste ihrer Art in Ägypten. Italien will ab sofort sein Fachwissen an die ägyptische Tourismusindustrie weitergeben. Das Land ist weltweit für seine kulinarischen Künste, sein Tourismusmanagement und seine Servicequalität bekannt. Mit seiner Hilfe sollen die ägyptischen Ausbildungsstandards nun auf ein internationales Niveau angehoben werden.
Die neue Schule hat sich zum Ziel gesetzt, Hurghada zu einer ersten Wahl für die Ausbildung im Gastgewerbe zu machen. Erreicht wird dies durch die Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte im Gastgewerbe mit zwei Spezialisierungen: Food & Beverage Management (F&B) und kulinarischen Aktivitäten und das Management im Gastgewerbe und im Restaurantbetrieb. Mit an Bord bei diesem ehrgeizigen Projekt sind die italienische Hotelkette TH Hotels und die ägyptische Pickalbatros Hotels & Resorts Kette.
Mit bei der Einweihung waren der ägyptische Minister für Tourismus und Altertümer, Sherif Fathy, und seine italienische Amtskollegin Daniela Garniero Santanche, die zu diesem Zweck extra aus Italien gereist war. Auch einige andere hochrangige ägyptische Persönlichkeiten nahmen an der Veranstaltung teil. Das Projekts wurde in nur sieben Monaten verwirklicht. Die Hotelfachschule besteht aus drei Stockwerken, die mit Klassenräumen, Schulungsräumen und Hörsälen ausgestattet sind.
Man wies darauf hin, dass dieses Projekt ein nachahmenswertes Modell für die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor darstellt. Der ägyptische Staat will in Zukunft derartige Investitionsmodelle im Tourismussektor unterstützen und fördern. Eine gute Ausbildung und Qualifizierung von Arbeitnehmern in der ägyptischen Tourismusbranche, die zu ihrer Weiterentwicklung und der Entwicklung von Dienstleistungen für Touristen und Besucher beiträgt, ist eine der wichtigsten Säulen der Strategie des Ministeriums in der laufenden Periode. Die Italian Hospitality School soll junge Menschen aus Italien und Ägypten einander näher bringen und die Beziehungen durch Bildung und gemeinsame Erfahrungen stärken.
Neue Details im Tempel von Esna freigelegt
Schon seit sechs Jahren arbeitet eine deutsch-ägyptische archäologische Mission daran, den Esna-Tempel unweit von Luxor von Schmutz und Belägen zu befreien. Die Mission sich auf die Dokumentation, Restaurierung und Konservierung der aufwendigen Kunstwerke des Tempels spezialisiert. Immer wieder offenbaren sich unter einst mit Schichten von Ruß, Schmutz und Staub bedeckten Wänden neue Schätze. Nun haben die Forscher erneut neue Details in den Inschriften und Szenen an den Wänden und Tempelsäulen entdeckt, die Aufschluss über das Leben der alten Ägypter während der Ptolemäerzeit geben.
Durch sorgfältige Reinigung hat das Team inzwischen die leuchtenden Originalfarben der Decke und der Innensäulen des Tempels wieder freigelegt. Bei der Reinigung der Inschriften an der südlichen Innenwand und einem Teil der westlichen Rückwand konnte man nun detaillierte Darstellungen von königlichen Gewändern, Kronen und Thronen der Götter entdecken. Diese Darstellungen geben Einblicke in das Design und die Symbolik der von den Pharaonen getragenen Kleidung. Ein neu entdecktes Bild zeigt den mit Papyrus- und Liliensymbolen verzierten Schurz des Königs, der seine Herrschaft über Unter- und Oberägypten symbolisiert. Dies eröffnet neue Perspektiven auf einen der bedeutendsten antiken Tempel Ägyptens.
Eine der wichtigsten Entdeckungen während der Restaurierung war eine Szene, die zeigt, wie die Priester von Esna das heilige Boot des Gottes Khnum in einer zeremoniellen Prozession tragen. Dieses heilige Ereignis ermöglichte den Bewohnern der Stadt einen seltenen Blick auf das Heiligtum des Gottes. Es verdeutlicht auch die religiösen Rituale, die während der ptolemäischen Ära im Tempel praktiziert wurden. Die enthüllten Details sind offenbar Teil einer Opferszene.
Laut dem deutschen Leiter der Mission sind weitere Arbeiten zur Reinigung der sechs vorderen Säulen des Tempels geplant. Seit Beginn der Restaurierung des Esna-Tempels im Jahr 2018 wurden unter anderem die Deckengemälde restauriert, die antike Sternbilder und die Göttin Nut darstellen. 18 der 24 Innensäulen wurden bereits restauriert.
Die letzte Oktoberwoche im Rückblick
Das war: Die letzte Oktoberwoche im Rückblick. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!
Die letzte Oktoberwoche im Rückblick, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac