Wir blicken auf die vergangene Woche zurück

30.11.2024

Wir blicken auf die vergangene Woche zurück

Wir blicken auf die vergangene Woche zurück

Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Wir blicken auf die vergangene Woche zurück:

Wir blicken auf die vergangene Woche zurück

Wir machten das Beste aus einer kurzen Tauchwoche

Normalerweise berichten wir hier von unseren schönen Erlebnissen, die wir in der vergangenen Woche hatten. Doch die vergangene Woche wurde von tragischen Ereignissen überschattet und so fällt es uns schwer, freudig zu berichten. Der schöne Start ins letzte Wochenende ließ noch nichts von den Geschehnissen vermuten, die auch uns die Woche über beschäftigten. 

Das Wetter war am letzten Samstag noch angenehm und windstill, sodass wir uns in den Norden und in den Süden von Hurghada aufmachten, um die Riffe von Umm Gamar und Abu Hashish zu erkunden. Das war, wie es immer so schön heißt, die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Bereits am Samstagabend kam die Nachricht der ägyptischen Behörden, dass das Meer für zwei Tage aufgrund einer Sturmwarnung geschlossen werden soll. Am Sonntagmorgen zog starker Wind auf, der sich im Laufe des Tages in einer Sturm verwandelte. Auch den ganzen Montag über blies der Wind heftig. Wir nutzten die Zeit für andere Dinge und unsere Tauchgäste machten zwei Strand- und Pooltage.

Am Dienstag hatte der Wind sich weitgehend gelegt und das Meer war wieder geöffnet. Wir durften unsere Tagesfahrten wieder aufnehmen und machten uns auf zwischen die Inseln oder nach Abu Ramada. Wir freuten uns über Adlerrochen, Federschwanzrochen und auch über die eine oder andere Schildkröte. Auch am Mittwoch und am Donnerstag konnten wir wie gewohnt zum Tauchen hinausfahren und schöne Tauchgänge erleben. Vanessa hatte sich für ihren Saisonabschied Gotha Abu Machadi gewünscht und ließ sich von einigen Schildkröten verabschieden. Unsere Tauchschüler übten fleißig und konnten ihren OWD Kurs erfolgreich abschließen. Petras Gruppe durfte sich über einen Weißspitzenriffhai freuen. 

Gestern war das Meer dann wieder gesperrt. Am Wetter lag es nicht, über die Gründe können wir nur spekulieren. Damit schließen wir die Woche ab und freuen uns auf eine schöne nächste Tauchwoche.

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Ausfahrverbot auf dem Roten Meer

Der ägyptische Herbst bringt nicht nur eine nach einem heißen Sommer willkommene Abkühlung mit sich, er hat auch gelegentlich einen Herbststurm im Gepäck. Seit einigen Jahren hat sich die ägyptische Regierung dazu entschlossen, das Rote Meer bei einer drohenden Schlechtwetterperiode für einen oder gleich mehrere Tage zu „sperren“. Konkret gesagt heißt das, es darf kein Schiff aus dem Hafen auslaufen. Schiffe, die sich zum Zeitpunkt der Sperrung bereits außerhalb eines Hafens befinden, dürfen sich jedoch auf dem Roten Meer bewegen.

Oftmals in der Vergangenheit kam die Sperrung mit einer gewissen Verzögerung. Wenn die offizielle Nachricht eintraf, dass ein Ausfahrverbot verhängt wird, war der starke Wind meist schon vorüber. Dieses Mal jedoch handelten die ägyptischen Behörden rechtzeitig, tatsächlich erfolgte die Sperrung, bevor der Sturm begann. Für uns bedeutete dies zwei Tage Strandurlaub anstatt Tauchen.

Leider führte der starke Wind diesmal auch zu zu einem tragischen Unglück. Mit großem Entsetzen haben wir in der vergangenen Woche das Kentern des Safaribootes Sea Story mitverfolgt. Die Sea Story war in Port Ghalib zu einer Tauchsafari gestartet und sollte am Ende der Tauchwoche in Hurghada ankommen. Das Schiff wurde laut übereinstimmender Berichte in den frühen Morgenstunden von einer großen Welle getroffen und kippte um. An Bord befanden sich zu diesem Zeitpunkt insgesamt 44 Personen, 31 Gäste und 13 Besatzungsmitglieder. Einige Passagiere und Crewmitglieder konnten direkt gerettet werden, andere wiederum fand man auf dem Meer treibend und insgesamt fünf Personen konnten nach zwei Tagen aus dem Rumpf des mit dem Kiel nach oben treibenden Schiffes lebend befreit werden. Bedauerlicherweise kam für sechs Personen jede Hilfe zu spät. Fünf Personen werden nach wie vor vermisst.

Wir möchten unser tiefstes Mitgefühl für alle Betroffenen ausdrücken. 🖤 Besondere Hochachtung gilt den drei Tauchlehrern, denen es gelang, fünf Tauchgäste lebend aus dem Schiff zu befreien. 

Frachtschiff havariert wegen Sturm bei El Quseir

Vor etwas mehr als einer Woche lief das Frachtschiff VSG Glory in der Nähe des Mövenpick Resort El Quseir auf Grund. Bei der VSG Glory handelt es sich um einen 1994 gebauten, 100 m langen und knapp 19 m breiten Frachter, der unter komorischer Flagge unterwegs ist. Medienberichten zufolge war die VSG Glory auf dem Weg vom Jemen nach Suez. Beladen war das Schiff mit 4.000 Tonnen Kleie, 70 Tonnen Heizöl und 50 Tonnen Diesel. Grund für die Havarie waren anscheinend starker Wind, hohe Wellen und ein technischer Defekt. Bereits in der Vergangenheit wurden mehrere Mängel an der VSG Glory festgestellt. Zu den Problemen gehören Ölansammlungen im Maschinenraum, eine schlecht gewartete Feuerlöschanlage und Ungereimtheiten bei den Papieren.

Als das Frachtschiff auf ein Riff auflief, erlitt es einen 60 cm langen Riss im Rumpf, der den Maschinenraum überflutete und eine gefährliche Schräglage verursachte. Die Besatzung des Schiffes, bestehend aus Seeleuten aus Indien und dem nahen Osten, konnte unversehrt evakuiert werden.

Kurz nach dem Unfall hatte sich bereits ein kleiner Ölteppich gebildet, der jedoch mithilfe von 200 m Gummisperren und 100 m Ölabsorbierenden Absperrungen relativ schnell eingedämmt werden konnte. Das Unternehmen PetroSafe arbeitete mit der Regierung, der Marine und der General Petroleum Corporation zusammen, um die Verschmutzung zu beseitigen und die betroffenen Strände zu säubern. Tatsächlich gelang es in den folgenden Tagen, sämtliches ausgelaufene Öl zu entfernen und die Strände zu säubern. Ebenfalls gelang es, den Riss im Schiff abzudichten.

Am Mittwochabend konnte man schließlich damit beginnen, das Öl aus den Schiff abzupumpen. Hierfür wurden zwei Tage veranschlagt. Somit konnte eine drohende Katastrophe zwar spät, aber dennoch rechtzeitig abgewendet werden. Laut verschiedener Berichte von Gästen und Angestellten vor Ort sieht und riecht man am Strand bereits nichts mehr vom Öl. Auch das Tauchen ist uneingeschränkt möglich.

Neuer Tempel aus der Ptolemäerzeit in Sohag entdeckt

Westlich des Großen Tempels von Athribis in Sohag konnten Archäologen aus Deutschland und Ägypten in der vergangenen Woche einen neuen Tempel ausfindig machen. Sohag ist eine Stadt am Westufer des Nils und liegt zwischen Assiut und Qena. Die Ausgrabungsstätte von Athribis war einst ein lebhaftes religiöses und administratives Zentrum. Sie erstreckt sich über 74 Hektar und umfasst Tempelkomplexe, Siedlungen, Nekropolen und Steinbrüche. Die Ausgrabungen an dieser Stätte dauern schon seit Jahrzehnten an. Der jüngste Fund schließt an frühere Ausgrabungen an. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts hat man die südliche Kammer des Tempels teilweise freigelegt. Diese Kammer beherbergt Darstellungen von Himmelsgottheiten, die zur Messung der Nachtstunden dienten, sowie Schnitzereien von Repit und dem Fruchtbarkeitsgott Min.

Die neu entdeckte Toranlage ist 51 Meter breit und war ursprünglich bis zu 18 Meter hoch. Sie besteht aus zwei Pylonen von je 24 Metern Breite, die ein zentrales Eingangstor flankieren. Das imposante Bauwerk ist mit Hieroglypheninschriften und komplizierten Schnitzereien verziert. Darüber hinaus wurde ein neu entdeckter Raum mit einer Treppe freigelegt. Sie führte vermutlich einst zu einem oberen Stockwerk, das um 752 n. Chr. zerstört wurde.

Durch das Studium der Kartuschen, die am Tor und an den Innenwänden gefunden wurden, konnten die Forscher feststellen, dass der Bau des Tempels auf die Regierungszeit von Ptolemaios VIII. zurückgeht. Die Herrschaft von Ptolemaios VIII. dauerte von 170 bis 116 v. Chr., er war für seine komplexe politische Karriere und seine umstrittene Herrschaft bekannt. Einige Inschriften am Tempel beziehen sich möglicherweise auf seine Frau, Königin Kleopatra III.

Die ptolemäische Periode dauerte von 305 bis 30 v. Chr. In dieser Epoche kam es zu einer Integration der griechischen und der ägyptischen Kultur. Die Herrscher übernahmen ägyptische Bräuche und stellten sich selbst als Pharaonen dar, während sie gleichzeitig die griechische Sprache und Traditionen einführten.

Wir blicken auf die vergangene Woche zurück

Das war: Wir blicken auf die vergangene Woche zurück. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!

Wir blicken auf die vergangene Woche zurück, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac