Wir tauchen freudig Richtung Weihnachten

Abu Musa

• Tauchplatz 1: El Fanadir Foc
• Tauchplatz 2: El Fanadir Dacht Dacht

Aus den Unterwasser-Kolumnen der Lady Whistlejay

Eine Fahrt nach Fanadir – gesehen, gesucht und (meistens) nichts gefunden

Meine liebste Leserschaft,
heute stand der Ausflug unter einem Motto, das man ebenso gut dem gesellschaftlichen Parkett Londons wie den Tiefen des Roten Meeres zuschreiben könnte: Suche und finde – oder aber auch nicht.

Der erste Akt dieser flüssigen Soirée führte uns nach Fanadir Foc. Ein Teil der Taucher verharrte sittsam an Ort und Stelle, während andere sich drifttechnisch der Strömung hingaben – einer Strömung, die offenbar fest entschlossen war, uns ins Blauwasser zu entführen. Mit großem Nachdruck, wohlgemerkt. Doch so sehr sie auch lockte: Das Blau blieb leer, wortkarg und unerquicklich unbeeindruckt.

Ganz anders das Plateau! Dort offenbarte sich die wahre Gesellschaft dieser Unterwasserwelt. Tarnkünstler von höchstem Rang traten auf: ein Drachenkopf, so unscheinbar wie gefährlich, und ein wahrlich gigantischer Krokodilfisch, der sich mit aristokratischer Gleichgültigkeit präsentierte. Kurz vor der Rückkehr zum Boot dann der eigentliche Skandal des Tages: eine Riesenmuräne von solch monumentalem Hauptumfang, dass man meinen konnte, sie habe einen Heißluftballon zum Frühstück genossen.

Beim Sicherheitsstopp schließlich zeigte sich das vertraute Publikum: Füsiliere, Fahnenbarsche und allerlei bunte Bekannte, die wie stets so taten, als wären sie rein zufällig anwesend.

Der zweite Akt

Kaum hatten wir die Tiefe von Fanadir erneut betreten, begrüßte uns ein Krokodilfisch, der bereits wartete, als hätte man ihm die Regie dieses Aktes anvertraut. Mit unbewegter Miene und einem Hauch von Wichtigkeit wies er uns den Weg zum eigentlichen Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: dem Federschwanzstechrochen. Majestätisch ruhte er auf dem Sand, vollkommen sich seiner Wirkung bewusst. Dann, mit der Grazie einer Primaballerina, erhob er sich, schlug gemessen mit seinen Flügeln und verschwand in die Weite – ein Abgang, der selbst die anspruchsvollste Gesellschaft in ehrfürchtiges Schweigen versetzt hätte.

Doch, oh meine Lieben, dies war längst nicht alles. Ein Mangrovenstechrochen gesellte sich hinzu, deutlich bodenständiger, aber nicht minder eindrucksvoll. Kurz darauf glitt ein Adlerrochen durch das Blau, so elegant und mühelos, dass man beinahe vergessen hätte zu atmen – der unangefochtene Aristokrat dieses Unterwasserballs. Als wäre das Ensemble noch nicht vollständig genug, erschien eine Schildkröte, gemächlich, würdevoll und völlig unbeeindruckt von unserer Anwesenheit. Und schließlich, zur leichten Auflockerung der Szenerie, stolzierten drei Kugelfische durchs Riff – geschniegelt, aufgeblasen und offensichtlich überzeugt davon, das heimliche Gesprächsthema dieses Tauchgangs zu sein.

Im Korallengarten setzte sich das leise Flüstern der Details fort: verschiedenste Garnelen, Durban-Tanzgarnelen in stetiger Bewegung und gebänderte Scherengarnelen, geschniegelt wie immer. Ein wahrlich fein abgestimmtes Finale.

Klatschspalte der Lady Whistlejay:
Man munkelt, die Strömung von Fanadir habe heute mehr Ambitionen gezeigt als so mancher Tanzpartner an Land – doch nur jene mit scharfem Blick wurden Zeugen der wahren Skandale am Plateau.

Bis zum nächsten Tauchgang,
Eure
Lady Whistlejay
(übermittelt von Janina & JJ)
 

Bahlul

• Tauchplatz 1: Shaab Abu Ramada Ost
• Tauchplatz 2: Shaab Abu Ramada West

Heute sind wir mit unserer schönen Bahlul nach Shaab Abu Ramada gefahren, um dort zwei Tauchgänge durchzuführen. Der erste Tauchgang fand an der Ostseite des Riffs statt, der zweite an der Westseite.

Während der Tauchgänge konnten wir mehrere interessante Meeresbewohner beobachten. Dazu gehörten ein Goldflecken-Strudelwurm, zwei Tiger-Strudelwürmer, ein Krokodilfisch, eine Graue Muräne sowie eine Riesenmuräne. Außerdem zeigte sich ein gut getarnter Fransen-Drachenkopf, der sich ins Riff schmiegte. Nun düsen wir flugs heim nach Shaab Stella auf ein Getränk vor dem Abendessen.

Abu Galambo

• Tauchplatz 1: Shaab Abu Ramada Ost
• Tauchplatz 2: Shaab Abu Ramada West

Galambo auf vorweihnachtlicher Entdeckungstour: Leinen los und volle Fahrt voraus! Heute waren wir mit der Galambo unterwegs und starteten unseren ersten Tauchgang am Shaab Abu Ramada Ost, besser bekannt als Aquarium und der Name hat sich wieder einmal bestätigt. Schon kurz nach dem Abtauchen wimmelte es vor Leben zwischen den Doppelblöcken und auf dem Dach auch der erste grimmige, ein stattlicher Drachenkopf. In der Nähe der Doppelblöcke hatten wir ein echtes Highlight: ein Federschwanzrochen, der ruhig im Sand lag und sich von unserer Anwesenheit kaum stören ließ. Kurz darauf begegneten uns noch drei Barrakudas, die elegant durchs Blau zogen, sowie zwei grimmig dreinblickende Drachenköpfe, perfekt getarnt zwischen Felsen und Sand im farbenfrohen Korallengarten. Zum Abschluss zeigte sich auch noch ein Krokodilfisch, reglos lauernd und fast unsichtbar, immer wieder beeindruckend. Und auf eines war natürlich wie immer Verlass: die Meerbarben, die uns in ihre Mitte nahmen, das typische Aquarium-Gefühl gaben.

Jetzt aber erst mal zurück zur Galambo, es wartete Chicken auf uns. Natürlich gönnten wir uns anschließend eine sonnige Pause, um für unser nächstes Abenteuer gestärkt zu sein. Der zweite Tauchgang führte uns nur wenige Meter Shaab Abu Ramada West und zeigte noch einmal eine ganz andere, aber genauso schöne Seite dieses Riffes. Rund um die großen Korallenblöcke zogen dichte Schwärme von Füsilieren und Meerbarben vorbei und sorgten für ordentlich Bewegung unter Wasser. Ein besonders amüsanter Moment war eine Muräne, die regelrecht aus einem Block „heraushing“ und uns mit ihrer Pose sofort ein Grinsen ins Gesicht zauberte. Doch das echte Highlight ließ nicht lange auf sich warten: ein wirklich großer, getigerter Strudelwurm, der langsam und elegant über den Untergrund glitt – ein toller und eher seltener Anblick. Zum Abschluss zeigte sich noch eine kleine, graue Muräne, die sichtlich neugierig und verspielt zwischen den Steinen unterwegs war und den Tauchgang perfekt abrundete. Ein entspannter, lebendiger zweiter Tauchgang mit vielen schönen Details, die Westseite hat heute voll überzeugt. Jetzt freuen wir uns auf Shaab Stella und genießen die Zeit zusammen. Bis morgen in alter Frische Jo, Oskar & Daniel!