Die Woche: Sommer am Roten Meer
08.07.2023
Die Woche: Sommer am Roten Meer
Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Die Woche: Sommer am Roten Meer.
Unterwegs im Süden, Delfine hier und da und schöne Tauchgänge
Das letzte Wochenende begann, wie es sich für ein Wochenende gehört, ganz entspannt. Morgens beschlossen wir, mal wieder in den Süden zu fahren und hatten uns zwei schöne Tauchplätze an der Küste ausgesucht. Malak Disha gehört zu den Geheimtipps unter den Tauchplätzen. Hier geht es direkt unter dem Boot los mit dem kunterbunten Leben und auf dem Sandgrund findet man nicht selten die eine oder andere Schnecke. Auch Ras Disha hatte wieder einiges zu bieten an Schwarmfisch und versteckten Dingen. Zur gleichen Zeit machten unsere anderen Taucher schöne Entdeckungen in Fanadir und beendeten ihren Tauchgang mit zwei Adlerrochen.
Auch am Sonntag gings für ein Boot wieder in den Süden, diesmal auch nach Abu Hashish. Die anderen hatten Spaß rund um Giftun und zwischen den Inseln. Unsere drei Musketiere Tom, Thomas und Jo gingen erfolgreich auf Adlerrochen Suche und hatten auch sonst jede Menge zu entdecken.
Der Wochenanfang führte uns erneut in den Süden, diesmal aber auf die große Tour ans Panorama Reef. Hier machten wir zwei Tauchgänge als Drift zur Leine. Der Blick ins Blauwasser war zwar ergebnislos, doch das macht hier wenig aus. Immer wieder versetzen die Korallenpracht und die Fischvielfalt alle Taucher in Erstaunen. Nach dem Tauchtag gings fröhlich zurück an die Tauchbasis.
Wenig bis gar kein Wind lockte unsere Tauchgäste am nächsten Tag in den Norden und an die Außenseite der Giftun Inseln. Bei Shaab Pinky und Shaab Timmi driftete man entspannt, in Umm Gamar gings stationär los. Das Highlight des Tages waren jedoch Delfine, die unsere Taucher immer wieder zum Schnorcheln ins Wasser lockten.
Am Mittwoch und Donnerstag checkten wir mal wieder, ob unsere Balena noch so bunt ist wie eh und ja. Und ja – sie ist es! Immer noch tummelt sich hier ein Fischkindergarten und auch die unzähligen Schwarmfische und Schnecken sind noch da. Und um die Woche langsam ausklingen zu lassen, fuhren wir wieder da hin, wo es auch am letzten Wochenende so schön war – in den Süden. Mal sehen, wohin es uns nächste Woche verschlägt!
Ein fantastischer Supermond erschien am Montag am Himmel Ägyptens
Ein besonderes Ereignis ließ sich am Montag am ägyptischen Himmel beobachten. Ein riesiger Vollmond erstrahlte am Himmel, besonders schön zu beobachten über dem Meer und über den Pyramiden von Gizeh. Es war der erste von vier sogenannten Supermonden in diesem Jahr. Auch in Deutschland konnte man den Supermond sehen, allerdings versteckte er sich dort größtenteils hinter den Wolken.
Supermonde entstehen, weil die Umlaufbahn des Mondes um die Erde aufgrund des Gravitationseinflusses eher ein Oval als ein Kreis ist. Das bedeutet, dass sich der Mond auf seiner 27-tägigen Umlaufbahn mal näher an der Erde und mal weiter entfernt befindet. Ein Supermond tritt auf, wenn sich der Mond sowohl in der Vollmondphase seines Zyklus als auch im Perigäum, dem erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn, befindet.
Der vergangene Vollmond leitete eine Serie von vier Supermonden in Folge ein. Der nächste Supermond wird am Dienstag, dem 1. August zu sehen sein. Die Entfernung zwischen der Erde und Mond wird dann 357.530 km betragen. Im August wird es sogar noch einen zweiten Supermond geben, dieser geht am 30. des Monats am Himmel auf. Dies wird ein ganz besonderes Ereignis für Mondbeobachter darstellen, da der Mond während dieser Periode mit einer Entfernung von nur 357.344 km der Erde am nächsten steht. Der letzte Supermond für dieses Jahr wird am 28. September zu sehen sein, wenn der Mond 361.552 km von der Erde entfernt sein wird. Im nächsten Jahr wird es nur zwei Supermonde geben, im September und im Oktober.
Allerdings sind genau betrachtet, nur zwei der vier hellen Vollmonde in diesem Jahr wirklich Supermonde. Eigentlich muss die Entfernung zwischen Erde und Mond per inoffizieller Definition unter 360.000 km betragen, damit der Begriff „Supermond“ gilt. Das Gegenteil: vom Supermond ist der Minimond. Davon spricht man, wenn der Vollmond mehr als 405.000 Kilometer von der Erde entfernt ist.
Umfassende Kampagne zur Gesundheitsvorsorge in Ägypten
Seit etwas mehr als einer Woche läuft hier in Ägypten eine Kampagne zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge. Titel der aufwändigen Kampagne ist „100 Youm Seda“, was auf Deutsch soviel wie „100 gesunde Tage“ heißt. Drei Monate soll die Kampagne dauern, die es allen Ägypter*innen und auch allen in Ägypten lebenden Ausländer*innen ermöglichen soll, sich einem kostenlosen Gesundheitscheck zu unterziehen.
Die mobile Kampagne zielt darauf ab, den allgemeinen Gesundheitszustand der Einwohner*innen Ägyptens zu verbessern, indem sie kostenlose Gesundheitsdienste für alle bereitstellt. So sollen Hepatitis C sowie einige nicht übertragbare Krankheiten eliminiert und das Gesundheitssystem des Landes im Allgemeinen verbessert werden. Ägypten gilt als weltweiter Vorreiter der Bekämpfung von Hepatitis C und hat es geschafft, die Krankheit innerhalb weniger Jahre so gut wie auszurotten.
Ziel der angebotenen Untersuchungen ist die Früherkennung chronischer Krankheiten in mobilen Kliniken und Gesundheitszentren landesweit. Dazu zählen neben Hepatitis C auch Leber- und Nierenkrankheiten sowie Krebserkrankungen. Auch sollen Kinder auf etwaige Unterernährung oder Muskelschwund untersucht werden, Frauen und werdende Mütter können sich ebenfalls einem Gesundheitscheck unterziehen.
Zu diesem Zweck sind zusätzlich zu den Gesundheitszentren 53 mobile Kliniken mit verschiedenen Fachrichtungen landesweit unterwegs. In stark bevölkerten Gebieten sind Fahrzeuge für Innere Medizin, Kinderheilkunde, Chirurgie, Augenheilkunde, Zahnheilkunde, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Geburtshilfe und Gynäkologie sowie Dermatologie stationiert. Zudem wurden sechs mobile Mammographie-Fahrzeuge entsandt. Es gibt darüber hinaus eine mobile Klinik für MRT-Untersuchungen, die erste ihrer Art in Afrika, und drei Fahrzeuge für CT-Untersuchungen. Jeder, der an der Kampagne teilnehmen möchte, kann täglich von 9 bis 21 Uhr ohne vorherige Anmeldung eines der nahegelegenen Gesundheitszentren aufsuchen.
Die Kampagne soll das Bewusstsein für die Initiative „100 Million Seha“, auf Deutsch etwa „100 Millionen gesundes Leben“, fördern. Die Initiative läuft seit Oktober 2018 in Zusammenarbeit mit der WHO und ist ein landesweites kostenloses Massenscreening-Programm, bei dem die Erkennung und Behandlung von Hepatitis Infektionen und sogenannten NCDs (nicht ansteckenden Krankheiten) im Vordergrund steht.
Die weltweite Durchschnittstemperatur erreichte einen neuen Rekord
Der letzte Dienstag war der heißeste Tag auf der Erde seit mindestens 1979. Mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 17,18 °C war es seit mindestens 44 Jahren nicht mehr so warm. Dies zeigen Daten des U.S. National Centers für Umweltprognosen. Einige Wissenschaftler glauben sogar, dass der 4. Juli einer der heißesten Tage auf der Erde seit etwa 125.000 Jahren gewesen sein könnte.
Grund dafür ist eine nicht ungefährliche Kombination aus dem Klimawandel, der die globalen Temperaturen in die Höhe schnellen lässt, der Veränderung des El-Niño-Musters und dem Beginn des Sommers auf der nördlichen Erdhalbkugel. Wenn keine Maßnahmen zur Bekämpfung der Kohlendioxidemissionen ergriffen werden, werden sich die Temperaturen nach Meinung der Experten wahrscheinlich noch weiter erhöhen.
Die globale Durchschnittstemperatur vom Dienstag wurde von einem Modell berechnet, das Daten von Wetterstationen, Schiffen, Ozeanbojen und Satelliten verwendet. Dieses Modellsystem wird seit 1979 zur Schätzung der täglichen Durchschnittstemperaturen verwendet. Instrumenten basierte weltweite Temperaturaufzeichnungen gibt es seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Um noch ältere Temperaturen nachzuvollziehen, greifen Wissenschaftler auf Baumrinden und Untersuchungen anhand von Eisbohrungen zurück.
Bereits im Mai warnte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO), dass die globalen Temperaturen zwischen 2023 und 2027 wahrscheinlich auf ein Rekordniveau ansteigen werden. Die globale Jahres-Durchschnittstemperatur könnte mindestens ein Jahr lang um mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau liegen. Zwischen 2011 und 2020 ist die globale Oberflächentemperatur der Erde durch menschliche Aktivitäten im Vergleich zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts um 1,1 °C gestiegen, was zu Waldbränden, Überschwemmungen und Nahrungsmittelknappheit auf der ganzen Welt führen kann.
In den kommenden Monaten erwarten Wissenschaftler aufgrund der Rückkehr von El Niño nach einer vierjährigen Unterbrechung weitere Tage mit Rekordhitze. Gerade in eh schon heißen Regionen raten Experten dazu, sich gut gegen die Hitze zu schützen, den Körper zu kühlen und sich so oft wie möglich im Schatten aufzuhalten.
Die Woche: Sommer am Roten Meer
Die Woche: Sommer am Roten Meer. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!
Die Woche: Sommer am Roten Meer, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac, Pixabay, Verena Eisner