Eine ereignisreiche Woche in Ägypten
09.03.2024
Eine ereignisreiche Woche in Ägypten
Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Wir blicken auf eine ereignisreiche Woche in Ägypten:
Eine Seekuh Familie auf der Fahrt und viel schöne Tauchgänge
Ganz sanft sind wir in den März geschlittert und genießen das immer wärmer werdende Wetter hier am Roten Meer. Die Sonne scheint und die Temperaturen nähern sich unaufhaltsam der 30 °C Marke. Das Wasser wird auch schon langsam wärmer. Der Frühling steht vor der Tür!
Fleißig starteten wir ins Wochenende. Neben zwei regulären Tauchgängen hatten wir auch einen Clean-Up-Dive geplant. Mit Müllsäcken bewaffnet, kletterten wir morgens aufs Boot und machten uns auf zum Magawish Plateau. Bei Shaab Tiffany hüpften wir für den ersten Tauchgang ins blaue Nass, bevor es nach dem Mittagessen ans Aufräumen Unterwasser ging. 8 gefüllte Müllsäcke später waren wir happy wieder an Bord und nahmen Kurs auf Shaab Eshta für unseren letzten Tauchgang des Tages.
Am Sonntag ließen wir es uns morgens zwischen den Inseln gut gehen. Bei Shaab Sabina tauchten wir ab und genossen den Fischreichtum. Weiter ging es dann in Giftun Ham Ham und hier wurden wir mit einem Weißspitzenriffhai belohnt. Unsere anderen Taucher vergnügten sich beim Aquarium und abends trafen wir uns auf ein Pläuschchen bei Shaab Stella wieder.
Zum Wochenbeginn starteten wir durch Richtung Fanadir. Es war etwas windig und so konnten wir vollkommen stressfrei zwei schöne Tauchgänge genießen. Für manche gings dann noch zur Balena, um den Tag abzurunden. Tags darauf sollte es eigentlich nach Abu Nuhas gehen, doch der Wettergott schickte uns zu den Delfinen nach Shaab Helua. Trotz ausgefallener Wracktauchgänge kehrten alle strahlend zur Basis zurück.
Ein tolles Highlight erlebten wir gleich am Mittwochmorgen. Zwei Dugongs begrüßten uns während der Fahrt. Bei Shaab Dorfa kamen dann Unterwasser fünf Delfine vorbei und Schildkröten gabs obendrein. Den Donnerstag widmeten wir den Wracks rund um Hurghada und tauchten bei der El Minja, der Excalibur und der Balena ab. Ein perfekter Übergang ins nahende Wochenende und die nächste schöne Tauchwoche kann kommen!
Das ägyptische Pfund verliert 62 % an Wert innerhalb eines Tages
Eigentlich hatten alle schon darauf gewartet, doch dann passierte es letzten Mittwoch doch plötzlich und unerwartet schnell – die ägyptische Währung wurde innerhalb eines Tages um ca. 62 % abgewertet. Morgens bekam man für einen Euro noch ca. 33,50 LE, abends waren es dann bereits ca. 54 LE. Was war passiert?
Die ägyptische Zentralbank (CBE) hat am Mittwochmorgen kurzfristig beschlossen, den Wert des ägyptischen Pfunds (LE) von den Marktkräften bestimmen zu lassen, um so den Übergang zu einem flexiblen, auf die Inflation ausgerichteten Wechselkurssystem zu ermöglichen. Kurz gesagt, wird der Wechselkurs nun nicht mehr „künstlich“ auf einem Niveau gehalten, sondern darf sich frei, je nach Inflation, nach oben oder unten bewegen.
Ägypten hatte im Vorfeld mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) Gespräche über die Aufstockung eines bereits vereinbarten Kredits in Höhe von 3 Mrd. US-Dollar geführt. Um das zu genehmigen, stellte der IWF unter anderem die Bedingung, einen flexiblen Wechselkurs einzuführen. Bereits am Donnerstag wurde daraufhin vom IWF eine Ausweitung des Darlehens auf 8 Mrd. US-Dollar genehmigt.
Seit Beginn der jüngsten Wirtschaftskrise Anfang 2022 leidet Ägypten unter einer galoppierenden Inflation, die im vergangenen August ein Rekordhoch von fast 40 % erreichte. Die Wirtschaft wurde in letzter Zeit durch Devisenknappheit belastet, was zur Existenz eines parallelen Devisenmarktes führte und das Wirtschaftswachstum behinderte. Bereits seit längerer Zeit boomte der Devisenschwarzmarkt und man bekam teilweise nahezu das Doppelte des offiziellen Wechselkurses.
Zuvor hatte Ägypten seine Währung in den letzten Jahren bereits dreimal abgewertet. Es hatte sich jedoch mit einer erneuten vollständigen Freigabe des Pfunds zurückgehalten, da es Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Bevölkerung hatte. Zwei Drittel aller Ägypter leben unter oder direkt an der Armutsgrenze. In dem Versuch, die Inflation einzudämmen, erhöhte die Zentralbank gestern auch ihren Leitzins für Einlagen auf ein Rekordhoch von 27,25 Prozent.
Im Süden des Roten Meeres wurden Unterwasser-Datenkabel gekappt
Wie letzte Woche bekannt wurde, haben vermutlich jemenitische Rebellen im Süden des Rotes Meeres vier Unterwasser Telekommunikationsleitungen sabotiert. Zu den gekappten Leitungen gehören Asien-Afrika-Europa 1, das Europa-Indien-Gateway, Seacom und TGN-Golf. Angaben zufolge sind 25 % des durch das Rote Meer fließenden Datenverkehrs betroffen. Die Route über das Rote Meer ist für den Datentransfer von Asien nach Europa von entscheidender Bedeutung. Das für die Leitungen verantwortliche Unternehmen HGC Global Communications hat nach eigenen Angaben bereits kurz nach der Sabotage mit der Umleitung des Datenverkehrs begonnen.
HGC Global Communications beschrieb die Seacom-TGN-Gulf-Leitung als zwei getrennte Kabel. De facto handelte es sich im Bereich der Unterbrechung eigentlich um ein einziges. Seacom teilte mit, dass erste Tests darauf hindeuten, dass das betroffene Segment innerhalb der jemenitischen Seehoheit liegt. Das Unternehmen teilte mit, dass es den Verkehr, den es ändern konnte, umleitete. Einige Dienste waren jedoch nicht verfügbar. Es wurden sofortige und angemessene Abhilfemaßnahmen eingeleitet.
Man vermutet, dass die jemenitische Houthi Miliz hinter der Sabotage steckt. Es ist jedoch nicht bekannt, dass die Rebellen über die Tauch- oder Bergungsfähigkeiten verfügen, um die Leitungen anzugreifen, die sich teilweise Hunderte von Metern unter der Wasseroberfläche befinden. Unterseekabel können jedoch durch Anker durchtrennt werden. Die Rebellen bestreiten bisher, dass sie etwas mit der Durchtrennung der Leitungen zu tun haben. Die Kabel könnten theoretisch auch von Ankern der Schiffe zerstört worden sein, die bei Angriffen außer Gefecht gesetzt worden waren. In der betroffenen Region herrscht viel Schiffsverkehr und der Meeresboden ist in vielen Teilen des Roten Meeres niedrig. Ein Reparaturschiff ist unterwegs, um den genauen Sachverhalt zu klären.
Derzeit verlaufen 14 Kabel durch das Rote Meer, sechs weitere sind geplant. 90 % der Kommunikation zwischen Europa und Asien laufen über Unterseekabel im Roten Meer. Ägypten ist von der Unterbrechung des Datenverkehrs bisher nicht betroffen.
Großer Sarkophag aus der 26. Dynastie bei Bauarbeiten gefunden
Bei Arbeiten auf der Baustelle eines Universitätskrankenhauses in der Stadt Banha im Gouvernement Qalyoubiya im Nildelta stießen die Bauarbeiter kürzlich auf einen Sarkophag aus der 26. Dynastie des Alten Ägypten. Sofort holte man ein Team von Archäologen, das den Sarg sicher und unversehrt aus dem Boden holte. Auf dem Baugrund soll demnächst das neue Universitätskrankenhaus entstehen.
Nun wird der Sarkophag in der archäologischen Stätte Qalyoubiya restauriert. Der Oberste Rat für Altertümer veranlasste die Umsiedlung des Quarzit-Sarkophags, welcher auf die Regierungszeit von König Psammetich I. aus der 26. Dynastie zurückgeht. Psammetich I, mit Thronnamen Wahibre, regierte zwischen 664 und 610 v. Christus. Er war der erste Pharao der 26. Dynastie Ägyptens, der sogenannte Saite Periode, nach der Stadt Sais, in der die Pharaonen ihre Hauptstadt hatten. Diese Periode markierte den Beginn der Spätzeit des Alten Ägyptens.
Mustafa Waziri, Generalsekretär des SCA, erläuterte die sorgfältigen wissenschaftlichen Protokolle, die man beim Heben und Transport des Sarkophags befolgte. Ein spezialisiertes Team des SCA und des Großen Ägyptischen Museums (GEM) führte bereits an der Ausgrabungsstätte erste Restaurierungsarbeiten durch. Darunter waren auch die mechanische Reinigung und Verstärkung des Sarkophags und seines Deckels. Anschließend wurde er zur gründlichen Wartung und Restaurierung nach al-Qalyubiyya gebracht.
Der Sarkophag wiegt einschließlich seines Deckels etwa 62 Tonnen. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass er dem Aufseher der Schriftgelehrten während der Herrschaft von König Psammetich I. aus der 26. Dynastie gehörte, wie ein eingraviertes Relief unter dem Deckel beweist. Auf diesem Relief wird Psammetich I. dargestellt. Der SCA wird die Rettungsgrabungen fortsetzen, bis alle Aktivitäten an der Stätte abgeschlossen sind. So können die Altertumsforscher sicherstellen, dass keine weiteren archäologischen Artefakte gefunden werden.
Im Mai 2020 hatten Archäologe bereits einen einzigartigen Friedhof aus der 26. Dynastie entdeckt, der aus einem einzigen Raum aus glasiertem Kalkstein bestand.
Eine frühlingshafte Woche in Ägypten
Das war: Eine frühlingshafte Woche in Ägypten. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!
Eine frühlingshafte Woche in Ägypten, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac,