Eine milde Januarwoche am Roten Meer

13.01.2024

Eine milde Januarwoche

Eine milde Januarwoche am Roten Meer

Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier kommt unser Rückblick auf eine milde Januarwoche am Roten Meer:

Wir genießen den milden Januar

Hier am Roten Meer kehrt Ruhe ein. Der Trubel ist vorüber und wir nutzen die Zeit, um die Tauchbasen ein wenig zu verschönern, das Equipment zu revidieren und unsere Boote dürfen nach und nach aufs Trockendock. Aber natürlich gehen wir wie üblich jeden Tag tauchen. Wenn es windstill ist, braucht man nach wie vor tagsüber keine Jacke und auf dem Boot findet man immer ein schönes Plätzchen in der Sonne. Auch der Januar hat hier in Ägypten seine Reize.

Am letzten Samstag hatten wir uns vorgenommen, mal wieder in die andere Richtung zu düsen und im Süden zu tauchen. Wir machten uns direkt auf nach Abu Hashish. Hier hatten wir einen tollen Tauchgang, gefolgt von einem genauso schönen in Ras Disha. Gleichzeitig hatte unser Tauchkurs viel Spaß bei seinen ersten Freiwassertauchgängen zwischen den Inseln. Wieder andere wählten die etwas tiefere Variante und tauchten in Erg Somaya ab.

Herrliches Wetter empfing uns am Sonntagmorgen und so stand unserer Tour zur Thistlegorm nichts im Wege. Nicht nur die Fahrt, auch die beiden Tauchgänge an der Thistlegorm waren wieder ein Traum. Ohne Strömung konnten sich unsere Gäste gemütlich überall umsehen und schöne Eindrücke mit nach Hause nehmen.

Ganz gediegen starteten wir in die neue Woche. Während die einen im Norden bei Abu Galawa nach Kleinzeug stöberten, taten das die anderen bei Shaab Eshta. Die Kameraauslöser glühten und alle Fotografen brachten schöne Aufnahmen mit zurück. Diese wurden dann bei Shaab Stella bewundert und untereinander ausgetauscht.

Viel Fisch und schöne Korallen

Tags darauf hatten sich unsere Gäste mal wieder Shaab Quais Cave gewünscht. Nicht nur die bunten Blöcke faszinieren hier, auch die Überreste des kleinen Wracks locken die Taucher an. Vom Wrack selbst ist zwar nicht mehr viel übrig, doch allein, wenn es mystisch vor einem auftaucht, ist das stets ein toller Anblick.

Weil es am Samstag schon so schön war, wiederholten wir unsere Reise am Mittwoch gleich noch mal und fuhren wieder in den Süden. Wieder ging es nach Abu Hashish und erneut hatten wir zwei wunderschöne Tauchgänge. Bunt und schön präsentierten sich sowohl Abu Hashish als auch Ras Disha. Auch die Steilwände mit dem Panorama ins Blaue waren ein Genuss. 

Mit einer regelrechten Adlerrochen Parade verabschiedeten wir uns so langsam aus der milden Winterwoche. Bei Shaab Dorfa trafen wir unterwegs zum Boot insgesamt sieben Stück, mal in Formation, mal einzeln. Auch bei Shaab Sabina hatten unsere Gäste viel zum Schauen. Hier waren die vielen Fische die Stars, die sich im glasklaren Wasser tummelten. Und so geht eine schöne Januarwoche zu Ende und wir freuen uns auf die nächste!

Eine milde Januarwoche am Roten Meer

Ägypten will zu einem flexiblen Dollarkurs übergehen

Ein derzeit immer spannendes Thema ist der Wechselkurs des Ägyptischen Pfunds. Offiziell, seit einigen Monaten nach einem Satz nach unten relativ stabil um die 33 – 34 LE gegenüber dem Euro, blüht hingegen der sogenannte Parallelmarkt, früher auch Schwarzmarkt genannt. Auf diesem Parallelmarkt, sprich bei staatlich nicht autorisierten Geldwechslern, ist der Wechselkurs um ein Vielfaches höher. Jeder ist auf der Jagd nach Devisen, man hat nur noch wenig Vertrauen in die eigene Landeswährung.

Nun veröffentlichte das ägyptische Kabinett ein Dokument, das den Plan der Regierung darlegt, wie es mit dem Ägyptischen Pfund weitergehen soll. Ägyptens Vorhaben ist, eine flexible Wechselkurspolitik einzuführen, um den Wert des Pfunds gegenüber dem US-Dollar bis 2028 auf einen Kurs von 39,61 LE anzugleichen. Die Regierung will die Inflation zwischen 2024 und 2028 auf durchschnittlich 9,2 Prozent und bis 2030 auf fünf Prozent senken.

Das offizielle Dokument, welches vor der öffentlichen Genehmigung noch diskutiert werden soll, beinhaltet ebenfalls die Absicht der Regierung, das jährliche Leistungsbilanzdefizit im Zeitraum 2024-2028 auf durchschnittlich 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu senken. Das ägyptische Leistungsbilanzdefizit erreichte im Geschäftsjahr 2022/2023, das im Juni endete, 4,71 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht 1,42 Prozent des Bruttoinlandsprodukt von 330,1 Milliarden US-Dollar nach dem offiziellen Marktkurs. Nach Angaben des ägyptischen Planungsministeriums belief sich das Bruttoinlandsprodukt im Geschäftsjahr 2022/2023 auf 10,2 Milliarden LE.

Ägypten leidet seit Anfang 2022 unter einer stetig zunehmenden Wirtschaftskrise. Dies führte im Laufe der Zeit dazu, dass das Pfund mehr als die Hälfte seines Wertes verlor. Es fiel gegenüber dem US-Dollar von 16 LE auf 31 LE auf dem offiziellen Markt, auf dem sogenannten Parallelmarkt inzwischen auf über 50 EGP. Berichten verschiedener Analyseunternehmen zufolge ist es anzunehmen, dass der Wechselkurs des US-Dollars bis Ende dieses Jahres bereits auf 40LE steigen wird. (Umgerechnet vom Euro ca. 44 LE)

Eine milde Januarwoche am Roten Meer

Ägypten begrenzt Stromabschaltungen auf die Vormittage während der akademischen Halbjahresprüfungen

Seit letztem Jahr im Juli gibt es sie nun hier in Ägypten, die mehrstündigen Stromabschaltungen jeden Tag. Zunächst sollten die Stromunterbrechungen nur über den Sommer andauern, weil nicht genug Erdgas zur Stromerzeugung vorhanden war, um den durch die Klimaanlagen erhöhten Strombedarf zu decken. Das Kabinett gab damals die Dauer der Stromabschaltungen nicht an. Viele Bürger beschwerten sich jedoch in den sozialen Medien über einen länger als gewöhnlich andauernden Stromausfall. Die Rote Meer Region inklusive Hurghada blieb von den Kürzungen jedoch weitgehend verschont, auch um den Tourismus nicht zu gefährden.

Der Sommer verging, doch die Stromabschaltungen blieben. Manche munkelten sogar, man verkaufe das einheimisch produzierte Erdgas ans Ausland, sodass für die die inländischen Kraftwerke nicht genügend Brennstoff blieb. Die Verknappung der inländischen Versorgung wurde dann durch einen vorübergehenden Stopp der israelischen Erdgasexporte nach Ägypten noch verschärft.

Ende Oktober gab das Ministerium für Elektrizität dann schließlich bekannt, dass die Zeit der Stromabschaltung von einer auf zwei Stunden pro Tag verlängert wird, und zwar von 12 Uhr nachmittags bis 3 Uhr morgens täglich. Das Ministerium erklärte, diese Entscheidung beruhe auf neuen Anweisungen des Kabinetts. Bis zum heutigen Zeitpunkt dauern die Stromausfälle an und es ist generell erst einmal kein Ende abzusehen.

Da nun aber die Halbjahresprüfungen der ägyptischen Schüler und Studenten kurz bevorstehen, hat man sich dazu entschieden, die Stromausfälle ab kommender Woche auf die Morgenstunden zu beschränken, um den Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden. Die Halbjahresprüfungen sind vom 9. bis 25. Januar für verschiedene Bildungsstufen angesetzt, gefolgt von einer Pause, die am 27. Januar beginnt und am 8. Februar endet. Der Plan für zweistündige Stromabschaltungen nur noch vor 11 Uhr morgens und nach 17 Uhr abends soll für jeden Bezirk des Landes gelten. Die Entscheidung ist eine Reaktion auf zahlreiche Anfragen von Parlamentsmitgliedern und Bürgern.

Erstmals römische Felsengräber in Ägypten entdeckt

Spanische Archäologen der Universität Barcelona und dem Institut für den Alten Orient machten letzte Woche in der historischen Stadt Al Bahnasa im Gouvernement Minya eine bahnbrechende Entdeckung. Erstmals haben sie in den Fels gehauene ptolemäische und römischen Gräber, Mumien, Särge, goldenen Masken und Terrakottastatuen gefunden. Die Felsengräber stammen aus der ptolemäischen (305-30 v. Chr.) und der römischen (30 v. Chr. – 641 n. Chr.) Zeit. Alle aus der römischen Epoche stammenden Gräber wurden auf der Ostseite des oberen Friedhofs von Al-Bahnasa gefunden. Es handelt sich dabei um Gräber mit einer neuen Bestattungsart, bei der ein Loch in den natürlichen Felsen unter der Erde gegraben wird.

Die neue Entdeckung wirft mehr Licht auf die vielfältige Geschichte der Region. Sie zeigen einzigartige Bestattungspraktiken und künstlerische Ausdrucksformen dieser Zeit. Einer der bemerkenswertesten Funde ist die Entdeckung von Terrakottastatuen, die die Gottheit Isis-Aphrodite darstellen und mit Laubkronen geschmückt sind.

Bei den Ausgrabungen wurden auch Mumien aus der Römerzeit gefunden, von denen einige mit vergoldeten und farbigen Totenmasken geschmückt waren. Zahlreiche Mumien waren in farbige Tücher gewickelt, zwei der Mumien hatten goldenen Zungen im Mund. Dies ist eine Besonderheit, die aus der römischen Ära in Al Bahnasa bekannt ist und als Symbol für die Bewahrung des Verstorbenen gilt. Die Gräber in dieser Stätte waren als Steinbrunnen angelegt, der mit einer Tür aus Lehmziegeln endete und zu einem großen Loch führte, in dem eine Gruppe leerer Särge gefunden war. Außerhalb der Särge wurden 23 mumifizierte Körper und vier menschenförmige Särge entdeckt. Einer der Särge enthielt zwei Mumien und kleine Parfümflaschen.

Das Team entdeckte darüber hinaus Teile einer zerstörten Struktur, die mit spannenden Zeichnungen von Pflanzen, Weinreben und verschiedenen Tieren geschmückt ist. Sie bieten wertvolle Einblicke in das tägliche Leben und die kulturelle Bedeutung von Al Bahnasa in der Antike.

Eine milde Januarwoche am Roten Meer

Das war unser Rückblick auf eine milde Januarwoche am Roten Meer. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!

Eine milde Januarwoche am Roten Meer, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac, Pixabay