Neues vom Roten Meer am Wochenende
12.03.2022
Neues vom Roten Meer am Wochenende
Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier kommt Neues vom Roten Meer am Wochenende:
Ein windstiller Ausflug nach Abu Nuhas und Schwarmfisch ohne Ende
Mit einem Besuch bei unserem Hauswrack, der Balena, starteten wir ins letzte Wochenende. Früh am Morgen ist die kleine Balena besonders sehenswert, die Sicht ist früh am besten und dank der noch etwas winterlichen Wassertemperatur ist man auch gleich wach und bereit für den Tauchtag. Weiter ging die Reise dann via Fanadir mit seinen ganzen Schätzen nach Shaab Pinky. Hier fand der Tag mit der Sichtung von diversen Adlerrochen seinen krönenden Abschluss.
An ein etwas größeres Wrack ging es am darauffolgenden Morgen, wir machten einen Ausflug zur El Minja im Hafenbecken. Und weil Wracktauchen immer wieder ein großartiges Erlebnis ist, machten wir von hier aus einen Abstecher zur Mohammed Hassabella. Hierbei handelt es sich um ein Fischerboot, das nur 2 Minuten entfernt von der El Minja auf Grund liegt. Ein echter Geheimtipp sozusagen, denn dies Wrack ist relativ unbekannt und absolut sehenswert.
Ein Ereignis im Winter ist die Haihöhle bei Erg Camel. Hier kuscheln regelmäßig ein paar Weißspitzen-Riffhaie. Man trifft sie nicht immer an, doch letzten Montag machten gleich zwei schöne Exemplare ein Nickerchen in der Höhle. Ein echtes Hai-Light für unsere Fotografen, die nun eine tolle Erinnerung mit nach Hause nehmen! Viel Frauenpower herrschte auf der Scharara, denn gleich drei Ladys begleiteten unsere Gäste aufs Magawish-Plateau, um hier zwei entspannte Tauchgänge zu machen und viel zu entdecken.
Herrliches Wetter erwartete uns am Weltfrauentag und das war Anlass genug, nach Abu Nuhas zu den Wracks zu düsen. Wie immer genossen unsere Gäste nicht nur die windstille Fahrt, sondern auch die spannenden Tauchgänge bei der Chrisoula K und der Giannis D. Für die Fischliebhaber ging es derweil ans Carless Reef und nach Umm Gamar.
Auch der Rest der Woche gestaltete sich sonnig und wieder sind wir dem Sommer ein Stückchen näher. Wir hier am Roten Meer sind jetzt schon bereit!
Hilfe für gestrandete Ägypten-Urlauber aus der Ukraine
Viele Ukrainer*innen wurden in Ägypten während des Urlaubs vom Krieg überrascht und können nun nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren. Vor allem in Sharm El-Sheikh und Hurghada befinden sich nach wie vor etliche gestrandete Touristen. Bis zum 04. März hatten bereits fast 4.000 ukrainische Urlauber auf Kosten der ägyptischen Regierung mit Air Cairo und EgyptAir das Land verlassen. Viele haben auch selbst einen Rückflug organisiert.
Für alle in Ägypten Verbliebenen hat das ägyptische Tourismusministerium den Hotelverband am Roten Meer schriftlich angewiesen, die gestrandeten ukrainischen Touristen in Drei-Sterne-Hotels kostenlos zu beherbergen. Drei Mahlzeiten und Softdrinks pro Tag sind ebenfalls inklusive. Der Tourismusfonds wird die Kosten für die Unterbringung und die Mahlzeiten in den Drei-Sterne-Hotels in Höhe von 10 USD pro Person und Nacht übernehmen, heißt es in dem Schreiben. Den Gästen werden keine zusätzlichen Kosten für ihren Aufenthalt berechnet.
Die Vier- und Fünf-Sterne-Hotels hat man angewiesen, den gestrandeten Touristen zwei Angebote zu unterbreiten, damit sie eventuell weiterhin in den Vier- und Fünf-Sterne-Hotels bleiben können. Es gibt einen Vorzugspreis, der den vertraglich vereinbarten Preis mit dem Reiseveranstalter oder den Preis, der vor der Krise im Hotel gebucht wurde, nicht übersteigt. Außerdem besteht die Möglichkeit, in ein Drei-Sterne-Hotel umzuziehen, damit die Kosten für den Aufenthalt vom Tourismusfonds übernommen werden. Die Maßnahmen gelten so lange, bis eine sichere Rückkehr in die Heimat gewährleistet ist.
Indes werden auch weiterhin ukrainische Touristen kostenlos nach Europa zurückgebracht. Freie Sitze in Ferienfliegern nutzte unter anderem der Reiseveranstalter ETI, um die gestrandeten Urlauber kostenlos nach Österreich zu bringen. In Salzburg wurden sie von Mitarbeitern des Roten Kreuzes in ein Aufnahmezentrum begleitet oder reisten auf eigene Faust weiter zu Verwandten oder Bekannten. Auch nach Deutschland, nach Polen, in die Slowakei und nach Ungarn sind ukrainische Touristen bereits ausgeflogen. Hierzu wurden ebenfalls freie Plätze in Flugzeugen kostenlos bereitgestellt.
Schnelleres Internet wird Pflicht in ägyptischen Hotels
Das Ministerium für Tourismus und Altertümer erließ letzte Woche einen Beschluss, nach dem alle Hotels dazu verpflichtet sind, ihre Mindestinternetgeschwindigkeit zu erhöhen. Die Mindestinternetgeschwindigkeit für jedes Hotel wird entsprechend seiner Klassifizierung – ob Fünf-, Vier- oder Drei-Sterne-Hotel oder schwimmendes Hotel – festgelegt.
Der Beschluss sieht vor, dass ein Vertrag mit einem der in Ägypten zugelassenen Telekommunikationsdienst spätestens einen Monat nach Fertigstellung des Glasfaser-Anschlusses durch die ägyptische Telekom geschlossen werden muss. Er verpflichtet außerdem alle Hotelbetriebe, die Mindeststandards und die technische Ausrüstung für interne Netze bereitzustellen, die eine schnelle Verbindung zum HSIA-Internet ermöglichen. Dies soll gemäß den von der Nationalen Regulierungsbehörde für Telekommunikation genehmigten technischen Spezifikationen und Qualitätsstandards erfolgen. Für Hotelbetriebe in Sharm El-Sheikh gilt die Regel innerhalb von höchstens sechs Monaten nach Inkrafttreten des Beschlusses, während die Frist für Hotelbetriebe im übrigen Ägypten der 31. Dezember 2022 ist.
Ein Internetzugang ist in den meisten Teilen Ägyptens billig und für jeden zugänglich. Selbst in den kleinsten und abgelegensten Dörfern gibt es mindestens rudimentäre Internetkapazitäten. Dies reicht dann zumindest, um die Nachrichten zu lesen und für Messenger Dienste.
Bereits seit dem Jahr 2006 müssen alle Vier- und Fünf-Sterne-Hotels einen Internetzugang anbieten. Für Reisende mit Wifi-fähigen Laptops und Handys ist das digitale Leben in Ägypten einfach. In jeder größeren Stadt bieten fast alle Cafés und einige Fast-Food-Läden einen kostenlosen Wifi-Zugang an. Die Restaurants ohne Wlan-Zugang befinden sich in der Regel in Reichweite eines Cafés, das es anbietet. Außerdem konkurrieren die großen Mobilfunkanbieter stets um die beste Wifi Abdeckung. Aber Achtung: Die Datenschutzbestimmungen scheinen in öffentlichen Netzwerken recht lax zu sein. Wenn man befürchtet, dass das Surfverhalten überwacht oder die E-Mails gelesen werden, sollte man das Kleingedruckte lesen, bevor man sich anmeldet.
Verschollenens Schiff in der Antarktis auf dem Meeresgrund entdeckt
Eine kleine Sensation durften Wissenschaftler letzte Woche in der Antarktis erleben. Man hat die Endurance, das verschollene Schiff des Antarktisforschers Sir Ernest Shackleton, auf dem Grund des Weddellmeeres in 3008 Metern Tiefe gefunden. 1915 im November haben Eisschollen das Schiff zerdrückt und es sank. Shackleton und seinen Männern gelang es damals, zu Fuß und in kleinen Rettungsbooten zu fliehen und alle überlebten.
Das Projekt zur Suche nach dem verschollenen Schiff hat die Falklands Maritime Heritage Trust (FMHT) mithilfe des südafrikanischen Eisbrechers Agulhas II durchgeführt. Mit ferngesteuerten Tauchbooten gelang die Entdeckung des Wracks. Über zwei Wochen lang hatten die U-Boote ein vorher festgelegtes Suchgebiet durchkämmt und verschiedene interessante Ziele untersucht, bevor sie schließlich das Wrack entdeckten. Nun werden die Balken und das umgebende Trümmerfeld genau fotodokumentiert. Das Wrack selbst ist nach dem internationalen Antarktisvertrag ein ausgewiesenes Denkmal und darf in keiner Weise gestört werden. Daher wird es auch nicht geborgen und soll an Ort und Stelle verbleiben.
Das Schiff sieht noch genauso aus, wie es 1915 zum letzten Mal fotografiert wurde. Die Masten sind umgekippt, die Takelage ist durcheinander, aber der Rumpf ist weitgehend zusammenhängend. Am Bug sind einige Schäden zu erkennen, vermutlich dort, wo das sinkende Schiff auf den Meeresboden aufschlug. Die Anker sind noch vorhanden. Man kann sogar den Namen des Schiffes sehen. „Endurance“ steht in einem Bogen über dem Heck direkt unter der Reling. Darunter steht Polaris, der fünfzackige Stern, nach dem das Schiff ursprünglich benannt wurde.
Das Schiff zu finden, war eine unglaubliche Herausforderung. Das Weddellmeer ist fast ständig mit dickem Meereis bedeckt, demselben Meereis, das den Rumpf der Endurance zerrissen hat. Glücklicherweise wurde im vergangenen Monat die geringste Ausdehnung des antarktischen Meereises seit den 70er Jahren verzeichnet, sodass die Bedingungen unerwartet günstig waren und die Mission schließlich gelang. Eine großartige Entdeckung!
Neues vom Roten Meer am Wochenende
Das war: Neues vom Roten Meer am Wochenende. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!
Neues vom Roten Meer am Wochenende, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac,
One comment
Vielen Dank für den tollen Wochenrückblick. Wir werden Ende September wieder vorbei schauen.
Liebe Grüße
Paul & Silva