Willkommen im September in Ägypten
02.09.2023
Willkommen im September in Ägypten
Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Willkommen im September in Ägypten:
Endlich ein Walhai und eine wunderbare Minisafari in den Süden
Mit etwas Wind segelten wir ins vergangene Wochenende. Für den Norden war es zu wellig und so inspizierten wir die Plätze, die wir kennen und lieben und von denen wir nie genug bekommen können. Einer davon ist definitiv Giftun Ham Ham. Hier hüpften wir in der Morgensonne ins immer noch warme Nass schauten uns, diesmal stationär, auf dem Plateau um und spitzten auch mal über die Kante. Nachmittags ging es für einige von uns nach Erg Somaya. Entlang an den Spalten und rund um den hübschen Erg Somaya Block tummelten sich wie immer Tausende von kleinen bunten Fischen. Auch das Aquarium war bunt wie immer und so genossen wir alle den Tauchtag in vollen Zügen.
Am sonnigen Sonntag hatte sich der Wind schon wieder beruhigt und so ging es direkt Richtung Norden. Wir steuerten Shaab Iris an und dort erwartete uns direkt eine schöne Überraschung. Ein einzelner Delfin kam vorbei und blieb gleich 15 Minuten, um mit uns zu spielen und zu tauchen. Irgendwann mussten wir leider weiterziehen, doch unser zutraulicher Delfin bekam gleich neue Gesellschaft. Andere Taucher von uns, die ihren Nachmittagstauchgang in Shaab Iris machten, durften gleich eine ganze Stunde mit dem schönen Tier verbringen. Erst als die Luft zu Ende war, verabschiedeten sich alle schweren Herzens voneinander.
Zum Wochenanfang wurde es wieder richtig hochsommerlich. Da hieß es doch gleich: Leinen los und auf zum Carless Reef! Gesagt, getan und eine Stunde später tauchten wir bereits ab zu einem der schönsten Riffe rund um Hurghada. Was natürlich bei Bedingungen wie diesen nicht fehlen darf, ist ein Tauchgang bei Shaab Pinky. Wir verbrachten eine tolle Zeit Unterwasser mit Adlerrochen und der einen oder anderen Schildkröte. So soll ein Montag sein!
Ein Walhai beim Tauchgang in Stone Beach
Immer noch weitgehend ohne Wind brachen wir tags drauf auf nach Umm Gamar. Während wir uns auf der Ostseite umsahen, verabschiedete sich der Wind vollständig und so genossen wir am Nachmittag bei einem Pick Up die herrliche Außenseite. Auch dieses Mal wieder ein echter Genuss!
Am Mittwoch düsten wir morgens zwischen den Inseln hindurch und machten bei Stone Beach fest. Wir machten einen gemütlichen Tauchgang und ließen uns anschließend das Mittagessen schmecken. Die anschließende Pause geriet je doch kürzer als erwartet, denn da war er plötzlich – der lang ersehnte Walhai! Wir schnorchelten, was das Zeug hielt und waren alle überglücklich!
Zur gleichen Zeit genossen unsere Tauchgäste auf der Bahlul die herrlichen Riffe im Süden. Zwei Tage lang tauchten sie beim Panorama Reef und in Abu Kafan und waren vollends begeistert. Das Wetter war bombig und ein Nachttauchgang beim Panorama Reef war möglich. Alles in allem war es eine unglaublich schöne Woche und wir freuen uns auf das, was die nächste bringT
Wir feierten den internationalen Tag des Walhais
Wie schon in der letzten Woche den Tag der Fische, so feierten wir auch in dieser Woche wieder einen kuriosen Feiertag, und zwar den Internationalen Tag des Walhais. Soweit bekannt, wurde der Internationale Walhai-Tag erstmals 2008 auf der Internationalen Walhai-Konferenz auf der Isla Holbox in Mexiko begangen. An der Konferenz nahmen damals 40 Meeresforscher, Aktivisten und Wissenschaftler teil, die sich um den Rückgang der Walhai-Population sorgten.
Einer der Gründe, warum Walhaie so gefährdet sind, ist die Tatsache, dass sie sich in geringer Tiefe und langsam im Meer bewegen. Sie halten sich bevorzugt in einer Tiefe unterhalb von 50 Metern auf, obwohl sie bis zu 1.000 Meter tief tauchen können. Sie schwimmen mit einer Geschwindigkeit von etwa fünf Kilometern pro Stunde. Angesichts dessen sind sie sehr anfällig für Fischernetze und Schiffskollisionen.
Obwohl es die Vorfahren des Walhais vermutlich schon vor 240 bis 260 Millionen Jahren gab, wurde der sanfte Riese erst in den 1820er-Jahren vor der Küste Südafrikas entdeckt. Trotz ihrer enormen Größe sind die Walhaie für ihre Sanftmütigkeit bekannt. Bei der Geburt sind sie nicht größer als einen halben Meter, wenn sie ausgewachsen sind, können sie 14 bis 18 m lang werden. Sie haben 300 Reihen von 3.000 kleinen Zähnen. Walhaie, die bis zu 12 Tonnen wiegen, filtern ihre Nahrung aus dem Wasser und ernähren sich hauptsächlich von Plankton, Tintenfischen und kleinen Fischen. Entsprechend ihrer Größe haben sie auch einen enormen Appetit, der dazu führen kann, dass sie täglich bis zu 20 kg Nahrung zu sich nehmen.
Der Internationale Tag des Walhais wurde ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für diese wunderbaren Meeresbewohner zu schärfen und zu feiern. Die Bestände der Walhaie sind seit Jahren rückläufig. Laut der IUCN (International Union for Conservation of Nature) gehören sie zu den am stärksten gefährdeten Meerestieren.
Das Rätsel um Ernährung von Korallen wurde gelöst
Eine neue Studie unter der Leitung der englischen Universität Southampton hat das Rätsel gelöst, warum Korallenriffe in scheinbar nährstoffarmen Gewässern gedeihen. Dieses Rätsel war auch bekannt als Darwins Korallenriff-Paradoxon. Die Forscher haben herausgefunden, dass Korallen sich von ihren fotosynthetischen Symbionten ernähren. Hierbei handelt es sich um mikroskopisch kleine Algen, die in den Zellen der Korallen leben. Die Korallen fressen also einen Teil ihrer Algen-Bewohner, um die zum Überleben notwendige Nahrung zu erhalten. Diese vegetarische Ernährung ermöglicht es den Korallen, eine umfangreiche Nährstoffquelle anzuzapfen und so ihr Überleben und ihren Wachstum zu sichern.
Im Gegensatz zu ihren Symbionten können die Wirtskorallen gelöste anorganische Nährstoffe nicht direkt aufnehmen oder verwerten. Nun hat die Forschung gezeigt, dass Korallen tatsächlich einen Teil ihrer Symbionten-Population verdauen, um an den Stickstoff und Phosphor zu gelangen, den diese aus dem Wasser aufnehmen. Wenn genügend gelöste anorganische Nährstoffe im Wasser vorhanden sind, ermöglicht dieser Mechanismus den Korallen ein schnelles Wachstum. Sie brauchen dann keine zusätzliche Nahrung. Die Ergebnisse der Feldforschung in abgelegenen Korallenriff-Atollen im Indischen Ozean bestätigen die Laborergebnisse.
Die symbiontischen Algen sind auch sehr effizient bei der Aufnahme von gelösten anorganischen Nährstoffen aus dem Meerwasser, wie Nitrat und Phosphat. Selbst in nährstoffarmen Meeren können diese Verbindungen in beträchtlichen Mengen als Ausscheidungsprodukte von in der Nähe lebenden Organismen, wie z. B. Schwämmen, gefunden werden. Sie können auch durch Meeresströmungen in die Riffe eingetragen werden.
Steinkorallen beispielsweise sind Weichkörperorganismen, die wie Pflanzen aussehen, in Wirklichkeit aber Tiere sind. Sie bestehen aus vielen einzelnen Polypen, die in einer Kolonie zusammenleben. Sie bilden Kalkskelette, die das Gerüst bilden, welches im Ganzen ein Riff darstellt. Korallenriffe sind wichtige Unterwasserökosysteme, von denen wir Menschen profitieren. Riffe dienen als Nahrungsgrundlage für viele Organismen. Auf diese Weise liefern sie Nahrung und Einkommen für etwa eine halbe Milliarde Menschen auf der Erde.
Ägypten wird Mitglied im BRICS-Staaten Club
Ägypten wird ab Januar 2024 Vollmitglied der sogenannten BRICS Staaten. Die derzeitigen BRICS-Staaten und Namensgeber des Verbundes – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – haben Ägypten offiziell dazu eingeladen, dem Staatenblock beizutreten. Ägypten hat die Einladung gerne angenommen und erhofft sich dadurch eine Stärkung im wirtschaftlichen Bereich. Neben Ägypten werden auch Argentinien, Äthiopien, der Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate der Einladung folgen, dem Verbund beizutreten.
Der von Russland initiierte BRICS-Staatenverbund existiert 2009 in seiner bisherigen Form. Ziel ist es, den Mitgliedstaaten eine Plattform zu bieten, auf der sie die derzeitige, von den USA dominierte Weltwirtschaft infrage stellen können. Auf die Mitgliedsstaaten des Blocks fallen zusammen mehr als 31 % des globalen Bruttoinlandsprodukts.
Der Ägyptische Staat setzt große Hoffnungen auf seine BRICS-Mitgliedschaft, um neue Auslandsinvestoren anzuziehen und so die anhaltende Wirtschaftskrise zu lindern. Ägypten hat nach wie vor mit einem Mangel an harter Währung zu kämpfen. Seit Anfang des Jahres nimmt die Inflation immer mehr zu und erreichte im Juli 38,2 %. Die Krise hat dazu geführt, dass das ägyptische Pfund seit März 2022 in einer Reihe von starken Abwertungen fast 50 % seines Wertes gegenüber dem Dollar verloren hat. Die Dollarknappheit erschwerte der Regierung auch die Rückzahlung ihrer Schulden, sodass sie den Internationalen Währungsfonds (IWF) um Hilfe in Form eines 3-Milliarden-Dollar-Kreditprogramms bitten musste.
Wirtschaftswissenschaftler sind der Meinung, dass der Beitritt zu den BRICS-Staaten Ägypten die Möglichkeit gibt, den Druck auf den Dollar zu verringern. Als BRICS-Plus Staat kann Ägypten auf die Neue Investitionsbank zurückgreifen, die eine Finanzierung mit guten Bedingungen für die Durchführung von Infrastrukturprojekten ermöglicht. Weiterhin ermöglicht BRICS auch die Verwendung lokaler Währungen bei der Handelsabwicklung, was die Transaktionskosten senken kann. Die Fachleute schließen aber aus, dass die Mitgliedschaft eine schnelle Lösung für die wirtschaftlichen Probleme des Landes darstellt.
Willkommen im September in Ägypten
Das war: Willkommen im September in Ägypten. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!
Willkommen im September in Ägypten, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac, Pixabay, Verena Eisner