Neues vom Roten Meer: Unsere Woche
24.07.2021
Neues vom Roten Meer: Unsere Woche
Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war was los. Auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier erfahrt ihr Neues vom Roten Meer: Unsere Woche
Bei bestem Wetter in den Süden und ein Tigerhai
Von Delfinen begleitet, startete letzte Woche die Minisafari in Richtung Süden. Auf dem Plan waren Tauchgänge in Abu Kafan und am Panorama Reef und eine Übernachtung mit Nachttauchgang am Middle Reef. Nach zwei beeindruckenden Tauchgängen in Abu Kafan und noch bevor die Überfahrt zum Middle Reef starten konnte, „mussten“ unsere Taucher noch mit 20 Delfinen schnorcheln. Am nächsten Morgen ging es gleich weiter mit einem Early Morning Dive am Panorama Reef, gefolgt von zwei weiteren Tauchgängen und dann war die schöne Minisafari auch schon wieder zu Ende.
Neben unserem kleinen Weißspitzenriffhai Hai-di hatten unsere Taucher diese Woche noch das Vergnügen mit einigen anderen Vertretern dieser Art. Nicht nur ein paar weitere, größere Exemplare von Weißspitzenriffhaien präsentierten sich unseren Tauchern, auch einen Grauer Riffhai erspähten sie. Und dann gab es noch einen Tigerhai. Dieser zeigte sich allerdings nicht unter Wasser, sondern fand Gefallen an unserer Scharara. Er umkreiste diese gleich 5x, um damit auch sicherzustellen, dass alle ein Foto von ihm machen konnten.
Gestern machten sich unsere Wrackfans mit unserer MS Bahlul dann auf Richtung Thistlegorm. Leider war es doch etwas windiger als gedacht, sodass sie die Straße von Gubal nicht überqueren konnten. Da wir ja aber flexibel sind, hat man umdisponiert und als neues Ziel Abu Nuhas auserkoren. Hier konnten unsere Gäste ganz entspannt tauchen und sich die Giannis D in Ruhe anschauen. Auch die Wracks von Abu Nuhas zählen zu den schönsten im nördlichen Roten Meer und sind immer eine Reise wert.
Zu guter Letzt stand die vergangene Woche ganz im Zeichen unseres Preise-Passes. Unsere zwei neu entdeckten Harlekin Geisterpfeifenfische, ein Büffelkopf Papageifisch und der kleine Hai sorgten für wichtige Stempel auf dem Weg zur Vervollständigung der verschiedenen Level. Und der erste Walhai ist auch schon aufgetaucht. Zwar nur ganz kurz und nur vom Boot aus zu sehen, aber immerhin!
Eid Mubarak! Eid al-Adha - Das ägyptische Opferfest
Am vergangenen Dienstag feierte man in Ägypten das Opferfest „Eid al-Adha”. Dies ist, neben dem Fest (Eid al-Fitr) zum Ende des Ramadans, das „größere” der beiden jährlichen Feste aller Muslime weltweit. Dieses Jahr begannen die offiziellen gesetzlichen Feiertage, normalerweise von Dienstag – Donnerstag, schon am vergangenen Samstag. Das bedeutete für die meisten Ägypter eine freie Woche vom vergangenen Freitag bis einschließlich heute. Alle öffentlichen Gebäude, viele Banken und Geschäfte waren geschlossen. Viele Ägypter nutzten diese lange Zeit, um sie bei ihren Familien zu verbringen.
Eid al-Adha nennt man das Opferfest, weil es daran erinnert, wie Gott Ibrahim in einem Traum erschienen ist und ihm aufgetragen hat, seinen Sohn zu opfern. Anstatt seines Sohnes erschien aber ein Schaf. Seither gibt es das Ritual, dass man an diesem Tag ein Schaf oder eine Kuh opfert. Ein Drittel des Fleisches wird in der Familie verzehrt, ein Drittel geht an Freunde und Verwandte. Das restliche Drittel spendet man an Arme und Bedürftige. Eine weitere Tradition ist das Geben von Almosen in Form von Geld an Bedürftige. Sofern man kein Tier opfern kann, gibt es viele Moscheen, die Geld sammeln und das Fleisch Bedürftigen zukommen lassen.
Normalerweise ist die Zeit vor dem Opferfest auch die Zeit des Pilgerns nach Mekka in Saudi-Arabien. Mit dem Tag des Opferfestes endet die Pilgerreise. Seit Corona ist dies aber nur für Saudis oder Menschen mit einem Residenz Visum möglich. Die Anzahl der Pilger ist auf 40.000 Personen begrenzt. Jeder Pilger muss sich seit Corona auch für den Besuch im Vorfeld bewerben.
Einen Tag vor dem Opferfest fasten viele der Muslime von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Dies ist im Islam der Tag, an dem die Wünsche aller von Gott erhört werden.
Zeit für die Familie
Auf unserer Tauchbasis feierte auch unserer ägyptischer Staff diesen Tag. Wir starteten am Dienstag 1 Stunde später mit den Tauchausfahrten. Wünsche drückt man an diesen Tagen mit einem „Kol sana w enta tayeb” (m.) aus. Oder man sagt einfach „Happy Eid”, worüber sich alle Ägypter sehr freuen. Während der Festtage trifft man sich in der Regel in den Familien oder besucht Parks, das Meer, Malls. Oder man unternimmt Trips zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in Ägypten. Für viele Ägypter ist dies auch die Zeit um zu verreisen.
Einfach gigantisch - Der tiefste Tauchturm der Welt
Für Taucher, die außerhalb des Roten Meeres mal etwas Neues entdecken möchten, hat man im Wüstenstaat Dubai einen gigantischen Tauchturm geschaffen. In Nad Al Sheba, 15 Minuten vom Stadtzentrum Dubais und 25 Minuten vom Flughafen entfernt, öffnete kürzlich die neueste Attraktion für Taucher. Eine ganze Unterwasserstadt bietet eine Vielzahl von Erlebnissen an. Darunter sind Entdeckungstauchgänge für Anfänger, Gerätetauchgänge, Freitauchgänge sowie Tauchkurse und Workshops auf allen taucherischen Ebenen, vom Anfänger bis zum technischen Tauchlehrer.
Das Deep Dive Dubai ist das neueste rekordverdächtige Projekt, welches in Dubai für Furore sorgt. Es ist die einzige Tauchanlage der Welt, in der man bis zu einer Tiefe von 60 Metern tauchen kann. Sie ist 15 Meter tiefer und viermal größer als jedes andere Tauchbecken der Welt. Von außen sieht die Anlage aus wie eine überdimensionale Auster.
Das außergewöhnliche „Hallenbad“ ist mit 14 Millionen Litern Süßwasser gefüllt, was der Größe von sechs olympischen Schwimmbecken entspricht. Das Wasser hat durchgängig 30 Grad, um die perfekten Bedingungen zum Tauchen zu schaffen. Es ist nicht nur ein einfacher Tauchturm, sondern eine komplette Unterwasserstadt mit Wohnungen, die man besichtigen kann. Man kann Billard und Kicker spielen, es gibt auch Autos und sogar ein riesiger Baum ist zu finden. Eine Unterwasser Bibliothek gibt es ebenfalls. Durch große Fenster oder auf den Bildschirmen in der gesamten Anlage können die Besucher Familie und Freunde beim Tauchen beobachten.
Das Wasser zirkuliert alle sechs Stunden durch Filter, um die höchsten Sicherheits- und Hygienestandards aufrechtzuerhalten. Es gibt auch eine voll ausgestattete Dekokammer für 12 Personen, die größte und modernste in der Region. Alle Taucher werden zur Sicherheit auf großen Bildschirmen mit 56 Kameras überwacht, die den gesamten Pool abdecken.
Auch wenn wir nach wie vor lieber in unserem geliebten Roten Meer tauchen – wir sind doch ziemlich fasziniert von dieser Anlage und wollten euch das nicht vorenthalten.
Alexandria: Versunkene Stadt Heraklion enthüllt neue Schätze
In der versunkenen Stadt Heraklion, die vor Alexandria in der Bucht von Abu Qir liegt, gab es vor kurzem neuen Entdeckungen. Das Europäische Institut für Unterwasserarchäologie (IEASM) fand Überreste eines Militärschiffes und Teile eines griechischen Begräbniskomplexes.
Heraklion war jahrhundertelang der größte Hafen Ägyptens, bevor die Stadt Alexandria 331 v. Chr. gegründet wurde. Mehrere Erdbeben und Flutwellen ließen einen 100 Quadratkilometer großen Teil des Nildeltas vollständig unter Wasser zusammenbrechen und nahmen diese Stadt mit sich. 2001 hat sie das IEASM in Zusammenarbeit mit der Zentralabteilung für versunkene Antiquitäten des Ministeriums für Tourismus und Altertümer wiederentdeckt.
Ein seltenes Ereignis
Das Wrack des Militärschiffes stammt aus der ptolemäischen Zeit. Es wird vermutet, dass das Schiff beim Transport großer Blöcke des berühmten Amun-Tempels sank. Man berechnete, dass das Schiff ca. 25 Meter lang war und in einer Art Mischbauweise erstellt wurde, die altägyptische und altgriechische Methoden vermischt.
Der Rumpf des Schiffes ist im klassischen Stil gebaut, jedoch fanden die Forscher viele Merkmale, die einen altägyptischen Stil wie auch Hinweise auf Holzwiederverwertung enthalten. Dies weist darauf hin, dass das Schiff in Ägypten gebaut wurde. Das Boot hatte einen flachen Boden und einen flachen Kiel, was für die Navigation auf dem Nil und im Delta sehr vorteilhaft war.
Der Leiter der IEASM betonte, dass die Entdeckung des Schiffes ein äußerst seltenes Ereignis darstellt, da der einzig andere Fund dieser Art das punische Marsala Schiff aus dem Jahre 235 v.Chr. ist. Das Schiff entdeckte man unter etwa 5 Meter festem Schlamm und Lehm, vermischt mit dem Überresten des Amun-Tempels, der bei einem Erdbeben eingestürzt ist.
Neben dem Schiffswrack ist den Forschern gelungen Überreste einer griechischen Grabstätte des 4. Jahrhunderts v.Chr. zu entdecken. Diese Entdeckung zeigt die Anwesenheit griechischer Kaufleute, die in der Stadt lebten und den Eingang nach Ägypten an der Mündung des kanopischen Nils kontrollierten. Die Griechen durften sich während der späten Pharaonenzeit hier niederlassen. Sie bauten ihre eigenen Heiligtümer in der Nähe des Tempels des Gottes Amun. Aufgrund von Naturkatastrophen wurde das Gebiet zerstört und ihrer Überreste wurden mit denen des ägyptischen Tempels in unberührter Erhaltung gefunden.
Neues vom Roten Meer: Unsere Woche
Das war Neues vom Roten Meer: Unsere Woche. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle News vom Roten Meer zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!
Neues vom Roten Meer: Unsere Woche. Rotes Meer, Hurghada, Deutsche Tauchschule, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac, Wikipedia: Franck Goddio, shutterstock_781720633, Freepik