Neues und Wissenswertes vom Roten Meer
28.08.2021
Neues und Wissenswertes vom Roten Meer
Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Doch nicht nur bei uns in Hurghada war was los. Auch woanders in Ägypten passierten aufregende Dinge. Hier kommt Neues und Wissenswertes vom Roten Meer.
Clean Up Dives, Weiterbildungen und viele Seepferdchen
In der letzten Woche waren wir zur Abwechslung mal wieder in Sachen „Umwelt” unterwegs. Direkt zwei Tauchboote machten an diesem Tag drei Tauchgänge und schlossen den Tauchtag mit einem Clean up an der Magawish Insel ab. Ausgestattet mit Handschuhen, Netzen und jeder Menge Motivation tauchte unsere Unterwasser Müllabfuhr ab und brachte eine ganze Pick up Ladung Müll mit hoch. Wir bedanken uns bei allen fleissigen Helfern, denn mit eurer Hilfe ist unser geliebtes Rotes Meer jetzt wieder ein bisschen schöner und vor allem sauberer.
Neben drei Tauchgängen an einem Tag im Rahmen des Clean ups machen wir auch gern drei Tauchgänge, wenn ein AOWD Kurs ansteht. Dieser fand in der vergangenen Woche direkt zweimal statt und als 3. Tauchgang bietet sich hier sehr gut unser Hauswrack, die Balena, an. Hier war wie immer reger Fisch Betrieb und der Unterwasser Kindergarten von Hurghada entzückte mit Baby Barrakudas und Baby Kofferfischen.
Des Weiteren durfte in dieser Woche natürlich auch nicht unser Seepferdchen Garant Shaab Sunrise fehlen. Auf dem Weg dorthin kamen uns ein paar Delfine „in die Quere” und wir mussten dann leider erstmal mit Maske und Schnorchel ins Wasser. Unzählige Seepferdchen, Nacktschnecken, eine Schildkröte beim Frühstück, Fledermausfische, Kofferfische und Seenadeln warteten dann aber schon an unserem Tauchplatz Geheimtipp.
Ansonsten können wir noch berichten, dass Hai-di nach wie vor unter ihrer Tischkoralle in Shaab Dorfa verweilt. Ein Napoleon besuchte uns am Pizzaofen und in Fanadir haben wir einen schwarzer Angler entdeckt. Wir waren Zeuge von Hansis 100. Tauchgang, den er gebührend auf unserem Tauchboot feierte. Wir beobachteten, wie ein Masken-Kugelfisch sich einfach nicht von Schweins-Lippfischen putzen lassen wollte.
Ihr seht, es ist immer jede Menge los unter wie auch über Wasser. Der Platz reicht gar nicht aus, um mit euch alle Highlights in nur wenigen Worten zu teilen.
Eine Reise nach Hurghada im Selbstversuch
Um selber mal auszuprobieren, wie schwierig oder auch einfach sich ein Flug aus Deutschland ans Rote Meer momentan tatsächlich gestaltet, haben unsere beiden Team Mitglieder Jörg und Ameli dies einfach mal getestet. Auch das E-Visum haben sie ausprobiert. Natürlich waren sie gespannt, ob man tatsächlich mit einem digitalen Impfnachweis problemlos einreisen kann.
Es begann mit der Beantragung des E-Visums. Hierzu erstellten sie einen Account auf der Seite Visa2Egypt und gaben dann sämtliche Passdaten ein. Dazu luden sie ein Bild vom Reisepass hoch. Innerhalb von 2 Tagen konnten sie das Visum dann herunterladen und ausdrucken. Der erste Schritt war gemacht.
Zusätzlich zur obligatorischen Einreisekarte, die man im Flugzeug ausgehändigt bekommt und mit dem Pass an der Passkontrolle in Hurghada abgeben muss, bekommt man jetzt im Flugzeug noch einen Gesundheitsfragebogen. Diesen kann man sich aber schon im Vorfeld daheim downloaden und ausfüllen, dann erspart man sich das im Flugzeug. Der Bogen dient hauptsächlich zur Kontaktnachverfolgung im Falle eines Falles. Er wird nach dem Ausstieg aus dem Flieger eingesammelt. Das haben sie ebenfalls gemacht und direkt zuhause ausgefüllt. Schritt zwei des Papierkrams war somit auch erledigt und alle Unterlagen neben den Tickets waren komplett. Die Reise konnte beginnen.
Mit allen notwendigen Dingen ausgestattet inklusive Reisepass, Ticket und digitalem Impfnachweis, konnte der Flug nun kommen. Am Hamburger Flughafen lief alles reibungslos und in Hurghada endete die Anreise auch völlig stressfrei. Der digitale Impfnachweis wurde kontrolliert und problemlos akzeptiert, das Visum anerkannt und auch das Gepäck war pünktlich da. Der Aufenthalt in Hurghada konnte beginnen!
Den ausführlichen Reisebericht mit allen Einzelheiten zur Beantragung des E-Visums, weiteren Informationen und Links findet ihr hier. Das Fazit unserer beiden Flug Tester war: Nach Ägypten fliegen? Das ist kein Problem!
Fossilien eines 43 Millionen Jahre alten semiaquatischen Wals in Ägypten entdeckt
Ein arabisch-ägyptisches Paläontologen Team hat in der Fayum-Senke in der westlichen Wüste Ägyptens eine neue semiaquatische Walart entdeckt. Die neu entdeckten Fossilien wurden im Labor von Hesham Sallam, dem Gründer des Zentrums für Wirbeltierpaläontologie der Universität Mansoura, analysiert. Als „semiaquatische Tiere“ bezeichnet man Tiere, die sowohl an Land als auch im Wasser leben können.
Die neue Art, die nach Anubis, dem altägyptischen Gott des Todes, „Phiomicetus Anubis“ genannt wird, war 3 Meter lang und lebte vor mehr als 43 Millionen Jahren. Der Wal hatte Hinterbeine, die es ihm wahrscheinlich ermöglichten, an Land zu gehen und kräftige Kiefer, die ihn als potenziellen Spitzenprädator auswiesen. Er stand also ganz oben in der Nahrungskette. Die versteinerten Überreste des „Phiomicetus Anubis“ geben wichtige Einblicke in die Evolution der Wale. So sind da z.B. die langen dritten Schneidezähne in der Nähe der Eckzähne. Diese ermöglichten es ihm, schwer fassbare Beute zu jagen. Heutige Walarten haben „nur noch“ Backenzähne.
Den Wal fand man in demselben Gebiet wie andere paläontologische Funde. So z. B. der „Rayanistes Afer“, ein Wasserwal, der möglicherweise von „Phiomicetus Anubis“ gejagt wurde. Der treffend benannte „Todesgott“ stand wahrscheinlich ziemlich weit oben in der Nahrungskette, aber es ist nicht klar, ob er an der Spitze stand. Kleine Bisswunden an den Rippen zeigen, dass er von Haien schwer gebissen wurde. Unklar ist, ob das ausreichte, um den gefundenen Wal zu töten. Vielleichte bestrafte der „Gott des Todes“ den Gegner auch sofort. Das Gouvernement Fayoum beherbergt bereits die UNSECO-Welterbestätte Wadi Al-Hitan, das Tal der Wale, in dem sich die versteinerten Überreste einiger der ältesten Walarten der Welt befinden.
Die Studie vom Hauptautor Abdullah Gohar von der Universität Mansoura wurde in der britischen Fachzeitschrift „Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences“ veröffentlicht.
Neues Programm zur Unterstützung der Nil- und Seefischer
Am Mittwoch kündigte das ägyptische Sozialministerium den Start von drei weiteren Initiativen im Rahmen der präsidialen Initiative „Safe Shore“ an.
Bei der ersten Initiative geht es darum, 20.000 kleine Fischerboote durch neue zu ersetzen, wobei das Ministerium 50 Prozent der Kosten übernimmt. Der Rest muss von den Fischern übernommen werden. Die zu ersetzenden Boote dürfen nicht länger als sechs Meter sein. Sie dürfen ausschließlich auf dem Nil und den Seen eingesetzt werden. Die zweite Initiative sieht vor, dass Fischereigenossenschaften über die Nasser Social Bank Kredite erhalten, um ihre Fahrzeuge in Kühlfahrzeuge umzuwandeln. Dies ist notwendig, um die Produktion der kleinen Fischer anzukurbeln. So können sie besser mit Händlern und Verkaufsstellen vernetzt werden. Bei der dritten Initiative geht es um die Einrichtung von Fischereien auf der Grundlage von Machbarkeitsstudien. Diese wurden von der General Authority for Fish Resources Development (GAFRD) erstellt.
„Safe Shore“ mit einem Umfang von 150 Millionen LE ist im Mai gestartet und besteht aus vier Phasen, die 42.000 Fischern zugute kommen. Die erste Phase dient 15.000 Fischern in den Seen Rayan und Idku in Beheira, Maryout in Alexandria und Manzala in den vier Gouvernements Port Said, Damietta, Sharqia und Daqahliya. Die zweite Phase, die am 25. August begann, umfasst den Borolos-See in Kafr El Sheikh, die Bitter-Seen in Ismailiyah und den Temsah-See, mit 7.416 Fischern. Die dritte Phase umfasst die Seen im Mündungsgebiet des Nils. Die vierte Phase den Nasser-See in Assuan und den Bardawil-See im Nordsinai.
Erste Lieferung an Ausrüstungen wurden bereits vergeben
Bei der Eröffnungszeremonie von „Safe Shore“ hat man die erste Lieferung von Fischereiausrüstung und Tauchanzügen an 1.100 Fischer übergeben. Die Initiative sichert den Fischern und ihren Frauen zinsgünstige Darlehen, damit sie außerhalb der Saison ein Einkommen erzielen können. Sie stellt auch sicher, dass die Fischer und ihre Familien in das universelle Krankenversicherungsprogramm aufgenommen werden, das in den Gouvernoraten schrittweise eingeführt wird.
Die Witwen von Fischern, die im Besitz einer gültigen Fanglizenz sind, bekommen kleine Fischerboote zur Verfügung gestellt und 900 Fischerinnen, die Brandungsfischerei betreiben, erhalten eine Angelausrüstung.
Neues und Wissenswertes vom Roten Meer
Das war „Neues und Wissenswertes vom Roten Meer“. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!
Neues und Wissenswertes vom Roten Meer. Rotes Meer, Hurghada, Deutsche Tauchschule, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac, Fabio Hanashiro on Unsplash