Der April beginnt sonnig am Roten Meer

02.04.2022

Der April beginnt sonnig am Roten Meer

Der April beginnt sonnig am Roten Meer

Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Der April beginnt sonnig am Roten Meer. Hier ist unser Blick auf die vergangene Woche:

Der April beginnt sonnig am Roten Meer

Auf nach Abu Nuhas und viel Tauchspaß im Norden von Hurghada

Der Winter ist definitiv vorbei am Roten Meer. Das kündigte sich bereits am letzten Wochenende an, denn trotz des noch kühlen Windes breitete sich in den windstillen Ecken der Boote wohlige Wärme aus. Man konnte bereits im T-Shirt die Mittagspause verbringen und sich seine Portion Sonne abholen. Bei grandiosen Sichtweiten von über 30 Metern war der Tauchgang bei Ham Ham ein Traum. Der Langnasenbüschelbarsch hatte keine Chance, sich in seiner Gorgonie zu verstecken. Tapfer präsentierte er sich den Fotografen und zeigte sein schönstes Lächeln. Das Gleiche tat auch Weißspitzenriffhai Dame Hai-di in Shaab Dorfa.

Tags darauf legten wir einen Tag im nahegelegenen Norden ein und machten uns morgens auf nach Fanadir. Große Rochen gab es dieses Mal zwar keine, aber schön war es trotzdem. Am Nachmittag ging es dann Richtung Heimat, mit einem Zwischenstopp bei den Wracks der El Minja und der Mohammed Hassabella, einem schönen Fischtrawler. Zu dem Langnasenbüschelbarsch von gestern in Ham Ham hatten sich inzwischen zwei weitere gesellt und spielten Fotomodell.

An Ausbildungen gab es letzte Woche einiges. Vom Open Water Kurs mit anschließender Nitrox Brevetierung über Einen Advanced Open Water Kurs für die Fortgeschrittenen bis hin zum Rescue Kurs war alles dabei. Alle Schüler bestanden alle Prüfungen und schafften alle Übungen locker. Herzlichen Glückwunsch an alle von uns allen!

Gegen Mitte der Woche war der Wind schon so weit untern, dass wir einen Ausflug nach Abu Nuhas wagen konnten. Unsere Wrackfans inspizierten die Giannis D ausgiebig und waren begeistert. Mittags wurde es wieder etwas windiger, deshalb fand der zweite Dive dann bei Umm Gamar statt. Tags darauf tauchten wir bei Shaab Timmi und dann war schon das Carless Reef angesagt. Eine gefühlte Ewigkeit waren wir nicht mehr dort und es war noch schöner als sonst. Das hat nur eines zu bedeuten: Der Frühling ist endlich da!

Unsere Bahlul kehrt vom Trockendock zurück ins Wasser

Nach über zwei Jahren war es endlich so weit! Unser persönlicher Walhai, die Bahlul (arabisch für Walhai), durfte aufs Trockendock, wurde rundum wieder hübsch gemacht und auf den neuesten Stand gebracht. Normalerweise gehen alle unsere Boote einmal im Jahr, meist im Januar und Februar ins „Kosmetikstudio“ Trockendock und werden dort repariert und bekommen einen neuen Farbanstrich, damit sie auf dem Roten Meer wieder schön leuchten. Das ist auch nötig, denn Wind, Sonne und Salzwasser fordern ihren Tribut. 

Letztes Jahr war es durch die Corona Pandemie mit ihren sämtlichen Einschränkungen nicht möglich, unsere Schiffe überholen zu lassen. Das haben wir aber nun nachgeholt und eins nach dem anderen wurde generalüberholt und wieder richtig hübsch gemacht.

Als letztes Boot in der Reihe war schließlich die MS Bahlul dran. Fast einen Monat lang haben viele fleißige Hände gebohrt, geschraubt, gesägt, lackiert, geputzt und alle Schäden beseitigt. Jetzt sieht unser größtes Schiff wieder aus wie neu. Wunderschön blau leuchtet ihr Rumpf und der Rest glänzt in strahlendem Weiß. Doch nicht nur außen, auch innen hat sich einiges getan. Die Bahlul hat eine nagelneue Edelstahl-Küche bekommen und neue Polster schmücken die Bänke. Auch die Kabinen wurden runderneuert und die Aircondition wurde erweitert.

Der Wasserkontakt - ein ganz besonderer Moment

Ein ganz besonderer Moment ist es, wenn alles fertig ist und das Schiff bereit, zu Wasser gelassen zu werden. Zunächst kommt der Schlitten unter den Rumpf. Dann werden Balken hinter dem Schiff verteilt und mit etwas Öl versehen, damit der Schlitten besser gleitet. Stück für Stück wird die Prozedur wiederholt und das Schiff auf dem Schlitten langsam in Richtung Meer gezogen. Mithilfe eines Baggers erreicht man die richtige Position. Das ist manchmal ganz schön tricky, denn auf dem Trockendock geht es gern mal eng zu.

Schließlich hat das Schiff seine endgültige Position erreicht und „schwebt“ quasi mit dem Heck über dem Wasser. Dann geht auf einmal alles ganz schnell. Die letzten Balken werden entfernt und dann macht es Schwups – und das Boot gleitet rückwärts ins Wasser. Bei unserer Bahlul hat das auch dieses Mal wieder wunderbar funktioniert. Schnell und elegant glitt sie ins kühle Nass, drehte sich flugs um und verließ stolz das Trockendock in Richtung Tauchbasis. Dort bekam sie noch ihren Schriftzug und ein paar Kleinigkeiten mussten noch erledigt werden. Jetzt ist sie bereit für neue Abenteuer. Wir freuen uns schon auf die kommenden Tage, wenn unser Walhai wieder aufs Rote Meer hinausfährt.

Sportlich durch den Korallengarten

Großangelegter Diebstahl von Seegurken im Roten Meer

Die staatliche Umweltschutzpolizei hat am Roten Meer hat einen Tierhändler festgenommen, der versucht hatte, Dutzende von Seegurken aus dem Land zu schmuggeln. Man stellte fest, dass der Verdächtige die Seegurken gesammelt und auf einem Dach getrocknet hatte. Die Regierung hat einen Umweltbericht in Auftrag gegeben, um den Schaden zu bewerten, der durch diese Tat entstanden ist.

Seegurken gelten als stark gefährdete Tiere und werden häufig für medizinische Zwecken zu hohen Preisen verkauft. Sie werden in der pharmazeutischen Industrie zur Behandlung verschiedener Krankheiten, einschließlich Tumoren, eingesetzt. In jüngster Zeit wurde ihr pharmazeutischer Nutzen jedoch infrage gestellt. In der traditionellen chinesischen Medizin werden Seegurken vor allem gegen Müdigkeit, Verstopfung und – wie es bei geschmuggelten Tieren oder Tierteilen, die man als „phallisch“ bezeichnen könnte, häufig der Fall ist – gegen Impotenz eingesetzt.

Die Seegurke, die meist auf dem Meeresgrund zu finden ist, spielt eine wichtige Rolle bei der Reinigung des Meerwassers. Sie hat einzigartige biologische Merkmale. Wenn sie sich verteidigen muss, spuckt sie ihre inneren Organe aus und schlägt ihre Feinde damit in die Flucht. Ägypten gehört zu den Ländern, die ein Jagdverbot für Seegurken erlassen haben. Die große Nachfrage nach ihr, insbesondere in ostasiatischen Ländern, führte dazu, dass die seltene Seegurke auf die Liste der gefährdeten Arten gesetzt wurde, und verschiedene Länder erließen Gesetze zum Verbot ihrer Jagd, darunter Ägypten.

Seegurken sind Stachelhäuter mit weichen, röhrenförmigen Körpern, die ihrem namensgebenden Gemüse ähneln. Sie sind eine ungewöhnliche und teils nicht besonders attraktive Tierart, spielen aber eine wichtige Rolle in den Ökosystemen der Ozeane. Sie ernähren sich von den Ablagerungen im Sediment und tragen so zur Wiederverwertung von Nährstoffen bei. Seegurken scheiden Stickstoff, Ammoniak und Kalziumkarbonat aus, die für Korallenriffe von großer Wichtigkeit sind. Ihre Ernährung trägt auch dazu bei, die durch menschliche Aktivitäten verursachte Versauerung der Meere zu verlangsamen. 

Fünf 4.000 Jahre alte bemalte Gräber in der Nähe von Kairo entdeckt

In der altägyptischen Nekropole Sakkara in der Nähe von Kairo haben Archäologen kürzlich fünf bemalte Gräber ausgegraben. Das ägyptische Ministerium für Tourismus und Altertümer teilte mit, dass bei einer kürzlichen Ausgrabung von Grabschächten die Gräber zusammen mit mehr als 20 Sarkophagen, Spielzeug, Holzbooten, Masken usw. gefunden wurden. Die Gräber sind mindestens 4.000 Jahre alt und stammen aus dem Alten Reich und der Ersten Zwischenzeit. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte „dunklen Periode“ der altägyptischen Geschichte, als das Regime des Alten Reiches zusammenbrach und politische Instabilität zur Zerstörung von Denkmälern, Kunstwerken usw. führte. Aus dieser Zeit ist daher nicht viel erhalten geblieben.

Diese Gräber sind jedoch gut erhalten und besonders schön dekoriert, mit zusätzlichen kleinen Statuen und Töpfen. Einige der Malereien stellen vermutlich Speiseopfergaben dar. Die Gräber, die sich in der Nähe der Pyramide von König Merenre I. befinden, gehörten vermutlich hochrangigen Beamten und Hofberatern. Zwei von ihnen konnten identifiziert werden. Bei dem einen handelt es sich um einen hohen Beamten namens Iry, zu dessen Grab ein Sarkophag aus Kalkstein gehört. Das andere wurde von einer Frau namens Petty bewohnt, die sowohl Priesterin der Hathor als auch eine Art Kosmetikerin für Menere I. war. Menere I. soll der Vater von Pepi II. sein, dem bedeutendsten Pharao dieses Zeitalters, dessen Herrschaft mehr als 90 Jahre gedauert haben soll.

Die ägyptische Regierung hat in den letzten Monaten aktiv Ausgrabungen in Sakkara durchgeführt. Im November gab das Ministerium für Tourismus und Altertümer bekannt, dass es in Sakkara das Grab eines Schatzmeisters des Pharaos Ramses II. aus dem Neuen Reich gefunden hat, das mehrere intakte Wandmalereien enthält.

Diese jüngsten Entdeckungen fallen in den Rahmen der Regierungskampagne „Folge der Sonne“, mit der Touristen angezogen werden sollen, um die bekannten und neu entdeckten archäologischen Wunder des alten Ägypten zu besichtigen.

Der April beginnt sonnig am Roten Meer.

Das war aus Hurghada: Der April beginnt sonnig am Roten Meer, unser Rückblick auf die Woche. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!

Der April beginnt sonnig am Roten Meer. James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac, Wikipedia: Roland Unger,