Eine frühlingshafte Winterwoche

14.01.2023

Wir starten fröhlich in den Oktober

Eine frühlingshafte Winterwoche

Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Eine frühlingshafte Winterwoche ist vorüber, hier kommt unser Rückblick:

Wrack Tag rund um Hurghada

Ein Hauch von Frühling am Roten Meer

Die zweite Januarwoche hier am Roten Meer präsentierte sich absolut frühlingshaft, zumindest tagsüber. Die Wolken verzogen sich langsam und in der Sonne war es herrlich warm. Ein laues Lüftchen wehte unseren Gästen um die Nase, als sie sich am Samstag auf den Weg in den Norden machten. Zunächst fuhren wir nach Shaab Rur, um das alten Wrack zu besuchen. Nach einer sonnigen Pause war dann das Carless Reef dran. Im mystischen Nachmittagslicht des Winters bekommt das wunderschöne Riff dann immer noch einen besonderen Flair.

Ein bisschen weiter gen Norden gings am Sonntag, diesmal standen zwei Tauchgänge in Umm Gamar auf dem Programm. Da das Wetter immer noch fantastisch war, konnten wir auch entspannt einen Drift Pick Up auf der nördlichen Außenseite machen und uns in Ruhe den üppigen Steinkorallengarten ansehen.

Nach zwei Tagen im Norden wollten wir zum Wochenstart dann mal wieder die Riffe rund um Giftun und Abu Ramada erkunden. Für die einen gings zwischen die Inseln, für die anderen zum Pizzaofen und nach Gorgonia. Sowohl hier als auch dort waren die Taucher begeistert, nicht zuletzt über die großen Federschwanzrochen. Der Winter ist in vollem Gange und man trifft sie an einigen Tauchplätzen zuhauf. 

Bei einem derart schönen Wetter darf ein Tauchplatz nicht fehlen – die Thistlegorm. Und so machten wir uns am Dienstag schon ganz früh auf den Weg, um unserem Lieblingswrack (natürlich neben der Balena 😉 ) einen Besuch abzustatten. Wir tauchten außen herum und innen hinein, wie sich das gehört. Und schwups, war der schöne Tag auch schon wieder vorbei.

Nach soviel tief war dann wieder flacher angesagt und wir fuhren zum Gummibärchen und nach Abu Galawa. Nach zwei schönen Tauchgängen dort endete unsere Woche schließlich, wo sie begonnen hatte – Norden. Und wir freuen uns schon auf die Nächste Winterwoche hier am Roten Meer!

Eine frühlingshafte Winterwoche

Das Ägyptische Pfund verliert weiter an Wert

Das Ägyptische Pfund erreichte letzten Mittwoch einen neuen Tiefstand von 34 EGP zum Euro, wie aus dem Wechselkurs der ägyptischen Zentralbank (CBE) hervorgeht. Weniger als eine Woche zuvor war das ägyptische Pfund von 26 auf 28 gefallen und hatte damit die stärkste Abwertung seit Oktober 2022 erfahren. Diese Serie neuer Abwertungen folgt auf die Vereinbarung des Internationalen Währungsfonds (IWF), Ägypten 3 Mrd. USD (81,7 Mrd. EGP) zu leihen.

Die Darlehenskriterien sehen vor, dass Ägypten ein freies Wechselkurssystem mit einer flexiblen Geldpolitik einführt. Seither ist das Pfund gegenüber dem Dollar um etwa 6 Prozent abgewertet worden, insgesamt um über 26 Prozent im Haushaltsjahr 2022/23. Am 9. Januar ordnete der ägyptische Premierminister Mostafa Madbouly an, alle noch nicht begonnenen Projekte, für die Devisen benötigt werden, bis zum Ende des Fiskaljahres im Juni zu verschieben, um der Devisenknappheit und der steigenden Inflation zu begegnen.

Die meisten Ministerien müssen nun die Genehmigung des Finanzministeriums für Fremdwährungsausgaben einholen. Darüber hinaus wurden die Ministerien aufgefordert, die Finanzierung von nicht unbedingt notwendigen Ausgaben zu verschieben. Das Dekret verbietet staatlichen Stellen den Umgang mit Devisen, wenn sie nicht die Genehmigung des Finanzministeriums in Abstimmung mit der ägyptischen Zentralbank (CBE) einholen. Ausgenommen von diesem Erlass sind die Ministerien für Gesundheit und Bevölkerung, Inneres, Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung sowie die ihnen unterstellten Behörden und die für Lebensmittel, Erdöl und Gasprodukte zuständigen Stellen. 

Um die Auswirkungen der anhaltenden wirtschaftlichen Turbulenzen einzudämmen, kündigten die Banque Misr und die ägyptische Nationalbank  (NBE) am Mittwoch, dem 4. Januar, an, dass sie ein Sparzertifikat mit einjähriger Laufzeit und einem Zinssatz von 25 Prozent anbieten werden. So soll die steigende Inflation eingedämmt und das Sparen gefördert werden. Dies ist der höchste Zinssatz, die die beiden Banken je herausgegeben haben. Der lokale Markt erwartet eine noch weitere Abwertung des Pfunds.

Das koptische Weihnachtsfest ist vorüber

Letzten Samstag brachen die koptisch-orthodoxen Christen in Ägypten ihr 43-tägiges Fasten und feierten Weihnachten. Überall hörte man ein fröhliches „Merry Christmas“ und die Weihnachtsbäume, die bei uns schon vor der Tür liegen, blinkten und glitzerten. Das Ganze fand auch noch bei frühlingshaften Temperaturen von 23 Grad statt. Manch ein Urlauber hat sich bestimmt gewundert, für uns hier ist das ganz normal. Auch wenn wir zugegebenermaßen gefühlsmäßig schon mit Weihnachten abgeschlossen haben und längst im neuen Jahr angekommen sind.

Die unterschiedlichen Daten des Weihnachtsfestes sind auf die Verwendung unterschiedlicher Kalender zurückzuführen. Obwohl das genaue Datum der Geburt Jesu immer noch unbekannt ist, einigten sich die Kirchen in den ersten Jahrhunderten nach seinem Tod darauf, seine Geburt am 25. Dezember zu feiern. Dies geschah wahrscheinlich, um das heidnische Fest zur römischen Wintersonnenwende zu ersetzen, welches bis dahin gefeiert wurde. Die unterschiedlichen Daten des Festes in der modernen Zeit sind das Ergebnis einer Änderung des Kalenders. Während die westlichen Kirchen dem gregorianischen Kalender folgen, halten sich die orthodoxen Kirchen weiterhin an den älteren julianischen Kalender (benannt nach Julius Cäsar, der ihn 46 v. Chr. einführte), der wiederum mit dem alten koptischen Kalender übereinstimmt.

Der Fastenbrauch unterscheidet sich wesentlich von der Fastenzeit im Ramadan. Koptische Christen fasten von Mitternacht bis zum Mittag. Den Rest des Tages essen sie weitgehend normal, verzichten dabei aber auf Speisen mit tierischem Eiweiß. 40 Tage hat Moses der Legende nach auf dem Berg Sinai verbracht. Weitere drei Tage kommen hinzu, weil ein koptischer Papst drei Tage lang fastete, um einen Berg zu versetzen, und so den Christen das Leben rettete.

Für alle Angestellten des öffentlichen Dienstes bedeutete dieses Weihnachtsfest gleichzeitig ein langes Wochenende, da sie von der Regierung noch den Sonntag zusätzlich zum regulären Wochenende am Freitag und Samstag als bezahlten freien Tag bekamen.

Dreister Raub einer meterhohen Statue verhindert

Die ägyptische Staatsanwaltschaft hat die Inhaftierung von drei Personen angeordnet, die versucht hatten, einen 10 Tonnen schweren und 3 m hohen steinernen Koloss, der den Pharao Ramses II. darstellt, zu rauben. Die drei Diebe hatten sich ein paar Tage vorher in das südliche Steinbruchgebiet im oberägyptischen Governorate Assuan geschlichen, um dort illegal nach Antiquitäten zu graben.

Das Trio wurde von den Sicherheitskräften der Provinz auf frischer Tat ertappt, als es versuchte, die schwere Statue zu heben. Auch hatten sie versucht, andere Artefakte im Bezirk auszugraben, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag in einer offiziellen Erklärung mitteilte. In ihrem Besitz wurden manuelle Ausgrabungswerkzeuge, schweres Gerät und ein Gabelstapler gefunden. Bei der Untersuchung des Geländes fand die Staatsanwaltschaft Bohrspuren an der drei Meter hohen und einen Meter breiten Pharaonen Statue. Auch Becken aus der griechisch-römischen Zeit wurden dort gefunden, so die Staatsanwaltschaft.

Das über 34 Hektar große Steinbruchgelände fällt unter das Antikenschutzgesetz des Landes. Die drei wohl nicht so schlauen Diebe hatten sich bereits auf den Social Media Kanälen mit ihrem Raubzug gebrüstet und Videos von ihren Ausgrabungen, antiken Statuen und dem versuchten Diebstahl der Statue ins Netz gestellt.

Die Staatsanwaltschaft ordnete auch rasche Ermittlungen darüber an, ob noch andere Personen an der Straftat beteiligt waren. Nach dem ägyptischen Strafgesetzbuch werden Verbrechen im Zusammenhang mit illegalen Ausgrabungen von Altertümern mit harten Haftstrafen bis zu lebenslanger Haft, das bedeutet 25 Jahre Gefängnis, und hohen Geldstrafen geahndet.

Ramses II., einer der berühmtesten Pharaonen der 19. Dynastie, regierte 67 Jahre lang. Er war als großer Krieger und produktiver Baumeister bekannt, der den Bau von Tempeln in ganz Ägypten anordnete. Schon früher hatte man Dinge von ihm gestohlen und ins Ausland geschmuggelt. So tauchte unter anderem vor ein paar Jahren in Zypern eines seiner Schiffe auf, welches inzwischen wieder nach Ägypten zurückgeführt wurde.

Eine frühlingshafte Winterwoche

Eine frühlingshafte Winterwoche: So war unsere Woche am Roten Meer. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!

Eine frühlingshafte Winterwoche, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac, Lars Dubies