Wir genießen den Herbst in Ägypten

19.10.2024

Wir genießen den Herbst in Ägypten

Wir genießen den Herbst in Ägypten

Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Wir genießen den Herbst in Ägypten. Hier ist unser Wochenüberblick aus Hurghada:

Ein Erkundungstauchgang im Norden

Bestes Tauchwetter im Oktober

Auch in der letzten Woche durften wir wieder den ägyptischen Herbst voll auskosten. Das Wasser ist momentan sehr angenehm mit 27 – 28 °C, die Korallen erholen sich von der Sommerhitze und es gibt sehr viel Schwarmfisch überall. Der Wind ist mal stärker und mal schwächer, aber sehr angenehm und erfrischend. Vereinzelt sieht man die ersten Sweatshirts, aber meist nur zum Aufwärmen nach einem langen Tauchgang. Wir tauchen, was das Zeug hält und wir genießen jede Sekunde.

So starteten wir mit einer schönen Wracktour ins vergangene Wochenende. Abu Nuhas war der Plan und das Wetter spielte perfekt mit. Mit unserer Bahlul machten wir uns früh auf den knapp dreistündigen Weg Richtung Norden. Dort angekommen, stellten wir freudig fest, dass wir die Wracks ganz für uns alleine hatten und tauchten gleich bei der Giannis D ab. Wir schauten uns innen und außen um und waren begeistert von dem vielen Leben, das ringsherum herrschte. Auch beim zweiten Tauchgang an der Chrisoula K hatten wir wieder das ganze Wrack für uns alleine, einfach herrlich!

Den Sonntag nutzten wir erneut für einen Ausflug in den Norden, diesmal fuhren wir allerdings nicht ganz so weit. Die schönen Tauchplätze im Tagesgebiet von Hurghada waren unsere Ziele und hier als erstes Shaab Rur. Nach einem schönen Tauchgang an dem kleineren Ausläufer von Umm Gamar konnten wir dann endlich ans Carless Reef weiterfahren. Der Wind hatte sich gelegt und schon fiel der Startschuss für einen Tauchgang am für viele schönsten Tauchplatz rund um Hurghada. Auch heute waren wieder alle hin und weg von den vielen bunten Farben überall.

Eine feine Tauchwoche und ein paar echte Highlights

Ganz gemütlich tauchten wir in die neue Woche hinein. Den Norden erkundeten wir heute genauso wie die schönen Plätze rund um Giftun und Abu Ramada. Wir genossen das bunte Treiben bei Shaab Quais, besuchten nochmal das Carless Reef und schauten auch mal in Fanadir oder zwischen den Inseln vorbei. Ein rundum gelungener Tag mit vielen verschiedenen Eindrücken überall.

Der Dienstag begrüßte uns mit einer steifen Brise, sodass wir uns gerne zwischen den Inseln oder rund um Giftun versteckten oder auch in Fanadir geschützt abtauchten. Das dachten sich wohl auch die sieben Delfine, die uns bei unserem Tauchgang in Shaab Quais lange begleiteten.

Am Mittwoch ließen wir den Norden ebenfalls weg und begaben uns stattdessen in den Süden. Ras Disha und Malak Disha hießen die beiden Plätze, die wir uns anschauten. Ein besonderes Highlight bei Ras Disha sind seit jeher die Röhrenaale. Wenn man sich vorsichtig nähert, kann man ihnen bei ihrem Tänzchen zusehen und das ist jedes Mal wieder faszinierend. 

Kurz vor dem Wochenende war die Windeinlage dann auch schon wieder vorüber und die Bahn war frei in alle Richtungen. Für die einen ging es nach Shaab Rur und Umm Gamar, für die anderen in den Süden nach Abu Hashish und der Rest tauchte irgendwo dazwischen ab. Drei Tauchgänge gab es auch, einige wollten an die Balena, andere wieder bevorzugten die El Minja im Hafenbecken. Als der Abend kam, trafen sich alle an Shaab Stella wieder und gemeinsam freuen wir uns schon auf die nächste Woche und viele spannende Tauchgänge. 

Das Giftun Azur Resort feiert 40-jähriges Bestehen

Eine große Feier fand in der letzten Woche in unserem „Heimathotel“, dem Giftun Azur Resort statt. 40 Jahre alt ist das Giftun geworden und das war Anlass genug für das Hotel, drei Tage gemeinsam mit den Gästen zu feiern. In drei abendlichen Shows auf einer extra aufgebauten Bühne verzauberten verschiedene Künstler das Publikum. Es gab Feuershows, Tanzeinlagen und sogar Aliens mischten sich unter die Gäste. Bis Mitternacht dauerten die Veranstaltungen und es ging fröhlich und ausgelassen zu.

Tatsächlich war das Giftun Village, das jetzt zur Azur-Kette gehört, eines der ersten Hotels in Hurghada. Zu verdanken haben wir unsere Heimat dem inzwischen verstorbenen ägyptischen Geschäftsmann Mohammady Hwaidak. Er hatte sich von einem deutschen Taucher überreden lassen, ein kleines Hotel für Tauchbegeisterte in Safaga zu eröffnen. Weil das gut lief, erwarb er in Hurghada ein Stück Land und baute darauf das Giftun Hotel. Vom damaligen Gouverneur gabs die Straße quasi dazu geschenkt und so konnte das Giftun im Jahr 1984 seine Tore für Tauchbegeisterte und alle anderen Urlauber öffnen.

Das, was wir heute Mamsha nennen, die Fußgängerzone, die sich am Giftun vorbeizieht, die gab es damals noch nicht. Genauer gesagt, es gab um das Giftun Hotel herum einfach – nichts. Außer Sand natürlich, von dem gab es reichlich und überall. Es existierten zwei andere Hotels in Hurghada, das alte Sheraton und das Magawish Hotel im Süden. Doch beide Hotels waren recht teuer und hatten auch mit Tauchern nicht viel am Hut. 

Anders im Giftun Village, hier gab es von Anfang an eine Tauchschule. Nach drei Jahren unter anderer Leitung übernahmen dann James & Mac das Ruder und so ist es bis zum heutigen Tage geblieben. Gemeinsam mit dem Giftun haben wir Revolutionen und Unwetter überstanden und wir fühlen uns immer noch sehr wohl hier in unserem Zuhause!

Größter ägyptischer Bahnhof wurde feierlich eröffnet

In Gizeh bei Kairo wurde in der letzten Woche der größte Bahnhof Ägyptens eingeweiht. Der neue Bashteel-Bahnhof soll Fahrgäste bedienen, die von und nach Oberägypten reisen. Er befindet sich in zentraler Lage im Norden von Gizeh und soll als Haupttor für Reisen nach Oberägypten dienen. Der neue Bahnhof ist viermal so groß wie der historische Ramses-Bahnhof im Zentrum Kairos. Dieser wurde 1854 erbaut, als Ägypten noch 4 Millionen Einwohner hatte. 

Der Ramses-Bahnhof befördert nach Angaben des Verkehrsministeriums derzeit täglich rund 1,1 Millionen Fahrgäste. Der hochmoderne Bashteel-Bahnhof soll den Ramses-Bahnhof nun entlasten. Er verbindet die Eisenbahnen des Landes in alle vier Richtungen miteinander. Gleichzeitig soll der Verkehr rund um den Ramses-Bahnhof entlastet werden.

Der Bashteel-Bahnhof wurde im pharaonischen Stil gebaut. Am Eingang befinden sich eine 40 Meter hohe Glaspyramide und vier Obelisken. Es gibt 12 Bahnsteige, Traktor- und Waggonwerkstätten sowie ein Lagerzentrum. Der Bahnhof hat eine Kapazität von 250.000 Fahrgästen pro Tag und verfügt über 28 Fahrkartenschalter. Neben einer Parkgarage gibt es ein Einkaufszentrum, ein Vier-Sterne-Hotel und 28 Einheiten für Geschäfts-, Verwaltungs- und Wohnzwecke. Das Hauptgebäude besteht aus einem Untergeschoss, einer Tiefgarage, einem Erdgeschoss und zwei weiteren Etagen. Im ersten und zweiten Stock befinden sich die Geschäfte und Investitionsbereiche.

Das Bahnhofsgebäude verfügt über vier Bahnsteige für Fahrgäste aus Oberägypten mit sechs Linien, darunter zwei Linien nach Assuan und Alexandria, zwei Rangierlinien und zwei Linien für Züge, die im Bahnhof enden und aus Oberägypten kommen. Der Bahnhof verbindet verschiedene Verkehrsträger miteinander, darunter die dritte Linie der Kairoer Metro, die Einschienenbahn und das Bus-Rapid-Transit-System (BRT). Er verfügt über einen riesigen intelligenten Umsteigebahnhof, Bildschirme zur Fahrgastführung, elektronische Fahrkartenschalter, TVM-Automaten und Überwachungskameras. Ein Wi-Fi-Service ist ebenfalls vorhanden und der Bahnhof verfügt über ein modernes Brand- und Alarmsystem. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 4,7 Milliarden EGP.

Ägypten bekommt drei Artefakte aus Deutschland zurück

Seit etlichen Jahren bemüht sich Ägypten um die Rückführung von antiken Gegenständen, die teils legal, hauptsächlich aber illegal aus dem Land gebracht wurden und nun überall auf der Welt verteilt sind. Auch in Deutschland finden sich solche Artefakte. So gibt es beispielsweise seit langer Zeit eine Diskussion um die Büste der Nofretete, die im Neuen Museum in Berlin ausgestellt ist. Diese wurde 1912 von einer deutschen Mission in Ägypten entdeckt und ging, da man damals die Funde noch teilte, völlig legal in deutschen Besitz über. Sie wurde 1913 nach Deutschland gebracht und seit dieser Zeit in verschiedenen Ausstellungen in Berlin präsentiert. Nun möchte Ägypten die Statue gerne wiederhaben, bisher allerdings trotz einiger Petitionen ohne Erfolg.

Drei andere antike Artefakte konnten die Ägypter jedoch in jüngster Vergangenheit zurückgewinnen. Zu den Gegenständen gehören ein vergoldeter Mumienschädel und eine Hand, die sich über 30 Jahre im Hamburger Kunstmuseum befand. Die Gegenstände werden auf über 2.000 Jahre vor Christus datiert und gehören der alten ägyptischen Zivilisation an. Wie sie seinerzeit nach Deutschland gelangten, ist unklar.

Außerdem wurde ein altägyptisches Amulett in Form des Ankh-Symbols aus dem Jahr 600 v. Chr. am Frankfurter Flughafen beschlagnahmt, nachdem es aus dem Vereinigten Königreich geschmuggelt worden war. Auch dieses Artefakt darf nun in seine Heimat zurückkehren.

Diese Rückgabe steht im Einklang mit dem UNESCO-Übereinkommen von 1970, das den illegalen Handel mit Kulturgütern bekämpft. Eine Delegation des deutschen Außenministeriums übergab die Gegenstände offiziell an die ägyptische Botschaft in Berlin. Es wird erwartet, dass sie bald in Ägypten eintreffen. Der ägyptische Minister für Tourismus und Altertümer bedankte sich für das Engagement der deutschen Regierung und lobte die Zusammenarbeit zwischen Ägypten und Deutschland bei der Bekämpfung des illegalen Handels mit Kulturgütern. Der Minister wies darauf hin, dass diese Bergung einen neuen Meilenstein in ihren gemeinsamen Bemühungen darstellt.

Wir genießen den Herbst in Ägypten

Das war: Wir genießen den Herbst in Ägypten. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!

Wir genießen den Herbst in Ägypten, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac