Eine sonnige Woche am Roten Meer
21.01.2023
Eine sonnige Woche am Roten Meer
Auch in dieser Woche waren unsere Tauchlehrer wieder auf dem Roten Meer unterwegs und hatten von ihren Tauchausfahrten einiges zu berichten. Bei uns in Hurghada ist immer was los und auch anderswo, nicht nur in Ägypten passierten aufregende Dinge. Eine sonnige Woche am Roten Meer ist vorüber, hier kommt unser Rückblick:
Immer noch kein Wind und wir tauchen fröhlich ab
Was für ein großartiger Januar! Schon seit Jahresbeginn haben wir kaum bis gar keinen Wind. In der letzten Woche kletterten die Temperaturen sogar schon wieder über die 15 °C Marke. Nur Abends, wenn die Sonne weg ist, wird es frisch. Aber meistens reicht ein Sweatshirt und die Winterjacken durften bisher im Schrank bleiben. Natürlich werden die Tauchgänge etwas kürzer, aber eine Stunde ist noch locker drin bei 23 °C Wassertemperatur.
Am letzten Samstag nahmen wir uns mal wieder den Klassiker Ham Ham vor und drifteten gemütlich zur Leine. Da die Strömung sehr moderat war, hatten wir genug Zeit, uns umzuschauen. Natürlich durfte ein Besuch bei den Gorgonien nicht fehlen. Die fleißigen Sucher wurden mit zwei Langnasenbüschelbarschen belohnt und die Reise konnte weitergehen. Nachmittags bei Shaab Quais erforschten unsere Gäste das dort liegende Schiffsgerippe und erfreuten sich an den Kleinigkeiten.
Regelrecht paradiesisch ging es am Sonntag weiter. Gleich morgens zogen wir los ans Carless Reef und genossen dort unseren ersten Tauchgang unter der Morgensonne. Die leicht mystische Stimmung unter Wasser zog uns gleich in ihren Bann. Bei zweiten Dive in Shaab Pinky gaben sich die Barrakudas die Klinke in die Hand. Erst ein großer, dann viele kleine und am Schluss ein riesiger Schwarm sorgten für glückliche Gesichter.
Zum Wochenbeginn düsten wir nach Shaab Iris und dann weiter nach Fanadir. Drei Federschwänze zählten unsere Gäste und ließen sich zufrieden wieder vom Boot einsammeln. Dass man für Außergewöhnliches nicht weit fahren muss, bewies sich am nächsten Tag in Shaab Abu Ramada. Der begehrte Büffelkopf-Papageifisch aus unserem Preise-Pass bescherte dem einen oder anderen einen lang ersehnten Stempel.
Mit drei schönen Tauchgängen inklusive eines Besuchs an der Balena ging der nächste Tag zu Ende und mit einem Ausflug nach Umm Gamar dann schon auch langsam wieder die Woche. Der Winter kann gerne so weitergehen!
Wale können das Klima besser retten als Bäume
Meeresbiologen haben herausgefunden, dass Wale eine wichtige Rolle bei der Bindung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre spielen. Wenn es wieder mehr Wale gäbe, könnte das zu einem Durchbruch im Kampf gegen den Klimawandel führen. Deshalb soll zukünftig mehr für den Schutz der Wale getan werden.
Die Fähigkeit der Wale, Kohlenstoff zu binden, ist enorm. Wale sammeln während ihres langen Lebens Kohlenstoff in ihrem Körper an. Wenn sie sterben, sinken sie auf den Grund des Ozeans. Jeder Großwal bindet im Durchschnitt 33 Tonnen CO₂ und entzieht diesen Kohlenstoff über Jahrhunderte hinweg der Atmosphäre. Zum Vergleich: Um eine Tonne CO₂ aufnehmen zu können, braucht ein Baum etwa 80 Jahre.
Leider wurden die Wale im Laufe der Zeit immer mehr dezimiert. Biologen schätzen, dass die Walpopulationen nach Jahrzehnten des industriellen Walfangs nur noch weniger als 25 % des früheren Bestands ausmachen. Einige Arten, wie z. B. die Blauwale, sind auf nur noch 3 % ihres früheren Bestandes geschrumpft.
Die Erhöhung des Walbestands hat noch einen weiteren Vorteil. Überall, wo sich Wale aufhalten, findet man auch mehr Phytoplankton. Diese mikroskopisch kleinen Lebewesen tragen nicht nur zur Bildung von mindestens 50 Prozent des gesamten Sauerstoffs in unserer Atmosphäre bei, sondern binden auch etwa 37 Milliarden Tonnen CO₂. Dies entspricht grob geschätzt etwa 40 Prozent des gesamten produzierten Kohlenstoffs.
Die Abfallprodukte der Wale enthalten offensichtlich genau die Stoffe, speziell Eisen und Stickstoff, die das Phytoplankton für sein Wachstum benötigt. Wale bringen Mineralien durch ihre vertikale Bewegung und durch ihre Wanderung über die Ozeane an die Meeresoberfläche. Vorläufige Modellierungen und Schätzungen deuten darauf hin, dass diese Düngeaktivität das Phytoplanktonwachstum in den Gebieten, in denen sich die Wale aufhalten, erheblich steigert.
Leider exportieren Norwegen und Island trotz des kommerziellen Walfangverbots immer noch Millionen von Tonnen Walfleisch jährlich hauptsächlich nach Japan. Resolutionen gab es bisher keine.
Junges Unternehmen wandelt Plastikmüll in Pflastersteine um
Ein junges ägyptisches Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, das riesige und immerwährende Plastikmüllproblem im Land zu bekämpfen. Ihre Idee ist es, Verpackungen von Junkfood, Wasserflaschen und ähnlichen Müll zu recyceln. Normalerweise landet dieser im besten Fall auf Mülldeponien, im schlimmsten im Nil, in der Wüste oder im Meer.
Das im Jahr 2021 gegründete Unternehmen TileGreen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 drei bis fünf Milliarden Plastiktüten zu recyceln. Die Idee der jungen Unternehmer ist so einfach wie genial. Sie schmelzen das Plastik ein und verkochen es zunächst, bis eine Art Plastikschlamm entsteht. Der Schlamm, der aus allen Arten von Plastik, sogar aus Einweg-Einkaufstüten, hergestellt wird, wird dann zu dunklen, kompakten Ziegeln geformt, die als Pflastersteine für Gehwege und Garagen verwendet werden können. Die Pflastersteine sind nach Angaben des Herstellers doppelt so stark wie Beton. Jeder so hergestellte Pflasterstein entlastet die Umwelt um etwa 125 Plastiktüten.
Das Unternehmen kann sogar minderwertige Kunststoffe und Produkte verwenden, auch solche, die aus vielen verschiedenen Kunststoff- und Aluminiumschichten bestehen, welche fast unmöglich zu trennen und nachhaltig zu recyceln sind.
TileGreen hat im vergangenen Jahr mit dem Verkauf seiner Fliesen für den Außenbereich begonnen, von denen es bisher etwa 40.000 Stück produziert hat. Es plant eine Ausweitung auf andere Produkte, die üblicherweise aus Zement hergestellt werden.
Ägypten, das bevölkerungsreichste Land der arabischen Welt mit 104 Millionen Einwohnern, ist laut einer Studie der größte Plastikverschmutzer im Nahen Osten und in Afrika. Das Land erzeugt jährlich mehr als drei Millionen Tonnen Plastikmüll, von denen sich ein Großteil auf Straßen und illegalen Mülldeponien ansammelt oder in den Nil, ins Mittelmeer und in Rote Meer gelangt. Das Land hat sich verpflichtet, seinen jährlichen Verbrauch an Einwegplastik im Zuge der GoGreen Initiative bis 2030 mehr als zu halbieren und mehrere neue Abfallentsorgungsanlagen zu bauen.
Erste ägyptische Stadt im Metaversum
Internet war gestern, willkommen im Metaversum! Was bislang als reine Spielewelt bekannt war, bekommt nach und nach seinen Platz im „wirklichen Leben“. Im Metaversum sollen die Computerbildschirme, über die wir uns heute mit dem Internet verbinden, zu Portalen für eine virtuelle 3D-Welt werden, quasi wie das echte Leben, nur größer und besser. Digitale Abbilder von uns selbst, sogenannte Avatare, sollen sich frei von einer Erfahrung zur anderen bewegen können.
Im Großen und Ganzen ist das Metaversum ein digitales Ökosystem, das auf verschiedenen Arten von 3D-Technologie, Echtzeit-Kollaborationssoftware und dezentralen Finanzinstrumenten aufbaut. Die Grundidee, sich in einer virtuellen Online-Welt zu bewegen, gibt es zwar schon seit vielen Jahren, aber ein echtes Metaversum, in dem lebensechte Interaktionen möglich sind, ist wohl noch Jahre entfernt.
Tutera, ein Gründerzentrum für Designer, hat sich zum Ziel gesetzt, die altägyptische Geschichte mithilfe von konzeptionellen Designs wiederzubeleben. Metatut City ist die erste virtuelle Stadt Ägyptens. Die Stadt soll von König Tutanchamun inspiriert sein und wurde anlässlich des 100. Jahrestages der Entdeckung des Grabes des jüngsten ägyptischen Pharaos entwickelt.
Liebhaber des alten Ägyptens können jetzt eine Zeitreise in die Ära Tutanchamun unternehmen, und zwar durch eine virtuelle Rekonstruktion, die den Betrachter in eine antike Stadt mit ultra-futuristischem Design eintauchen lässt. Die zukünftige Stadt Tut in der virtuellen Welt simuliert die Zivilisation des alten Ägyptens in verschiedenen Formen und Dimensionen.
Das Gründerzentrum eröffnete die erste Phase der virtuellen Stadt letzten November mit einer Darstellung des Tals der Könige, der Hauptgrabstätte der Herrscher des Neuen Reichs in Ägypten, einschließlich des königlichen Pfads, der zur Inneren Pyramide führt. Im Dezember folgte die zweite Phase mit der Eröffnung des Sonnensaals und des Palastes von König Echnaton. Die dritte Phase folgte schließlich mit dem Palast der Königin Nofretete und einigen Salons mit mehreren Ausstellungen über ägyptische Mode und Schönheitstrends.
Eine sonnige Woche am Roten Meer
Eine sonnige Woche am Roten Meere: So war unsere Woche am Roten Meer. Nächste Woche gibt es wieder aktuelle Neuigkeiten von Ägypten und anderswo zu berichten, wir halten euch auf dem Laufenden!
Eine sonnige Woche am Roten Meer, James & Mac Diving Center – Fotonachweise: James & Mac, Josch